Der internationale Judoverband hat alle iranischen Athleten von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen. Dies berichtet der Deutschlandfunk. Zur Begründung hieß es, der Verband habe bei der Weltmeisterschaft im August seinen Athleten Saeid Mollaei angewiesen, aus dem Turnier auszuscheiden, um nicht gegen den Israeli Sagi Muki kämpfen zu müssen. Der Athlet habe von „massiven Bedrohungen“ berichtet. Mollaei ist aus Sorge um seine Sicherheit aus dem Iran geflohen.
Im Mai hatte das Nationale Olympische Komitee des Iran noch angekündigt, die olympische Charta und ihr Diskriminierungsverbot uneingeschränkt zu achten. Die jüngsten Vorfälle wertete der internationale Judobund als Verstoß gegen diese Zusage.
In den vergangenen Jahren war es regelmäßig zu Situationen gekommen, in denen iranische Sportler auf Druck ihres Verbands nicht zu Duellen gegen Gegner aus Israel antraten. Meistens wurden Verletzungen als Begründung angegeben oder, zum Beispiel beim Ringen, Kämpfe absichtlich verloren. Im mehreren Fällen berichteten die Athleten selbst von entsprechenden Anweisungen.