Francis Collins ist laut dem Tagesspiegel der wohl mächtigste Wissenschaftler der Welt – und gläubiger Christ. Gerade forscht der Leiter der Nationalen Gesundheitsinstitute der USA an einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Der Tagesspiegel hat den außergewöhnlichen Mann porträtiert.
Collins vertritt die Auffassung, dass sich Wissenschaft und Glauben nicht ausschließen. In der Forschung feiert er große Erfolge. So leitete er ab 1993 beispielsweise das Humangenomprojekt, das das menschliche Erbgut vollständig entschlüsseln sollte. Mittlerweile unterstehen ihm 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Nationalen Gesundheitsinstitute. Er verwaltet ein Jahresbudget von 42 Milliarden Dollar. So viel bekommt keine andere Förderorganisation für Forschung.
Pause von seinen aktuellen Forschungen zu Covid-19 macht er nur sonntags – um am Zoom-Gottesdienst seiner Gemeinde teilzunehmen. Dabei war Collins früher Atheist. Als Medizinstudent faszinierten ihn unheilbare Patienten, die an ihrem Glauben festhielten. Er las C. S. Lewis und entdeckte beim Wandern in der Schönheit der Natur Gott. „Die Wissenschaft beantwortet unsere Wie-Fragen, das Christentum die Warum-Fragen“, sagt er. Und die Wissenschaft selbst ist für ihn eine Art Gottesdienst. (nate)