Der bayerische Landesbischof Johannes Friedrich ist für sein Engagement im christlich-jüdischen Dialog und für seinen Einsatz gegen Rechtsextremismus mit dem Rabbiner-Spiro-Preis 2009 ausgezeichnet worden.

 Bei der Preisverleihung am Montagabend sagte die Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, in München, Friedrich habe in seinem Wirken als Bischof die gemeinsamen Wurzeln von Judentum und Christentum heraus gearbeitet und als verlässlicher Partner die Entwicklung des jüdischen Lebens in Deutschland befördert. Als Initiator des landesweiten «Bündnisses für Toleranz» habe der evangelische Geistliche einen «Grundstein» gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus gelegt, ergänzte Knobloch.

 Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) betonte, dass in Erinnerung an die Judenvernichtung Staat und Gesellschaft die Aufgabe hätten, dem Antisemitismus und «dumpfen Demagogen» Einhalt zu gebieten. In seiner Dankesrede hob Friedrich hervor, dass für Christen die Begegnung mit dem Judentum unabdingbar sei. «Christen verstehen ihren eigenen Glauben besser, wenn sie die Wurzeln verstehen, die im Judentum liegen», sagte er. Als Konsequenz aus der Vergangenheit trügen die Deutschen heute die Verantwortung, dass Juden in Deutschland unangefochten und in Sicherheit ihren Glauben leben können.

 Der undotierte Preis wird seit 2007 alle zwei Jahre vom Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern verliehen und ist nach dem Holocaust-Überlebenden und Rabbiner David Spiro (1901-1970) benannt. Spiro trug maßgeblich dazu bei, dass sich jüdisches Leben nach 1945 in Bayern erneut etablieren konnte. Erster Preisträger war der damalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU). 

(Quelle: epd)