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Rom: Bischof Tebartz-van Elst war beim Papst

Papst Franziskus hat heute den umstrittenen Limburger Bischof Tebartz-van Elst in Audienz empfangen. Tebartz-van Elst ließ über die Pressestelle seines Bistums verbreiten, er sei "dankbar für die sehr ermutigende Begegnung". Zugleich verwies er darauf, dass über Inhalt und Verlauf des Gesprächs Vertraulichkeit vereinbart worden sei.

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Der 53-jährige steht vor allem wegen der Kostenexplosion beim Bau seiner Bischofsresidenz unter Druck. Derzeit prüft eine Untersuchungskommission der Deutschen Bischofskonferenz Kosten und Entscheidungswege beim Bau des Diözesanen Zentrums. 

Angesichts der Kritik an der 31 Millionen Euro teuren Residenz für den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hatten in den vergangenen Tagen mehrere Bistümer Einblicke in ihre Finanzen gegeben. Das Erzbistum Köln gab Auskunft über den Bischöflichen Stuhl, der ein Vermögen von rund 166 Millionen Euro umfasst.

 Der Kölner Dompropst Norbert Feldhoff empfiehlt seiner katholischen Kirche bundesweit Transparenz in Finanzangelegenheiten. "Ich wünsche sehr, dass alle Bistümer die Gesamthaushalte veröffentlichen", sagte Feldhoff am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Günther Jauch". Die katholische Kirche in Deutschland müsse sich der Frage stellen, ob sie zu viel Geld habe. Feldhoff war bis 2004 fast 30 Jahre lang Generalvikar und damit Chef der Verwaltung im Erzbistum Köln.
 
 Albert Schmid, Vorsitzender des Landeskomitees der Katholiken in Bayern und mit Tebartz-van Elst befreundet, erwartet, dass sich das Kirchenoberhaupt Zeit lässt mit einer Entscheidung über die Zukunft des Bischofs und die Untersuchungsergebnisse abwartet. "Ich glaube, dass der Papst kein Schnellrichter sein wird", sagte Schmid. Nach seiner Einschätzung vertraut Tebartz-van Elst auf das Urteil von Franziskus. Zwar sei er "zutiefst verletzt" angesichts der Angriffe aus dem eigenen Umfeld, zugleich aber auch gefasst. "Natürlich stellt er sich selbstkritisch infrage", sagte Schmid.

 Eine Rückkehr ins Bistum hält Schmid für unwahrscheinlich. Tebartz-van Elst hält sich bereits seit einer Woche in Rom auf. Aus Sicht von Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der "Süddeutschen Zeitung", ist ausgeschlossen, dass der Bischof an die Spitze des Bistums zurückkehrt. Das Bistum folge ihm nicht mehr. Wenn die Wahrhaftigkeit eines Bischofs infrage stehe, könne er nicht mehr Bischof sein. Prantl verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Staatsanwaltschaft Hamburg einen Strafbefehl gegen Tebartz-van Elst beantragt hat, weil dieser falsche eidesstattliche Erklärungen zu einem Erste-Klasse-Upgrade bei einem Indienflug abgegeben haben soll.

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(Quelle: epd)

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