Im Vatikan hat am Montag ein Krisengipfel zu dem im vergangenen Jahr bekanntgewordenen Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche Irlands begonnen.
Nach einem ersten Treffen vom Dezember will Papst Benedikt XVI. mit den irischen Bischöfen über Strategien beraten, «um jede Wiederholung zu verhindern».
Vor den Beratungen forderte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone katholische Kirchenvertreter auf, eigene Schuld im Umgang mit sexuellem Missbrauch einzugestehen. Er nannte die 2009 bekannt gewordenen Vorgänge in Irland «verabscheuenswürdig». Zum Auftakt des zweitägigen Krisengipfels mit Papst Benedikt XVI. und den irischen Bischöfen feierte Bertone eine Messe mit den Oberhirten.
Die aktuelle Krise wegen der Missbrauchsskandale in Irland und Deutschland könne der Beginn einer Erneuerung sein, «wenn der Sünder seine Schuld anerkennt», sagte Bertone. Nach der Veröffentlichung von Berichten über die jahrzehntelange Vertuschung von Missbrauchsfällen in Irland hatte der Papst «tief betrübt und bestürzt» reagiert.
Nach bisherigen Untersuchungsberichten waren ab 1930 über Jahrzehnte hinweg Tausende Heimkinder von Kirchenleuten misshandelt worden. Allein in der Erzdiözese Dublin gab es mehr als 300 minderjährige Opfer von Missbrauch. Mindestens 170 Geistliche stehen mittlerweile unter Verdacht. Im Zusammenhang mit dem Skandal boten vier Bischöfe ihren Rücktritt an. Papst Benedikt nahm bislang eines dieser Gesuche an.
(Quelle: epd)