Bischöfin Margot Käßmann hat für ihre kritische Position zum Afghanistan-Einsatz viel Zuspruch aus der Bevölkerung erfahren.
In mehr als 2.000 E-Mails und Hunderten Briefen hätten Menschen ihr Rückendeckung gegeben, sagte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) der in Halle erscheinenden «Mitteldeutschen Zeitung» (Freitagsausgabe). In der Bevölkerung gebe es offensichtlich ein starkes Bewusstsein für den Frieden, folgerte Käßmann aus der Afghanistan-Debatte: «Die Toten von Kundus haben viele Menschen ausgeschreckt.»
Zum Jahreswechsel hatte die Ratsvorsitzende in Interviews und Predigten Kritik am Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr geübt und einen Vorrang des Zivilen vor militärischer Gewalt befürwortet. Diese Aussagen waren parteiübergreifend auf Kritik gestoßen. Die Bischöfin verteidigte ihre Äußerungen und verwies auf das Mandat der Kirche über Frieden zu sprechen: «Hätte ich umgekehrt gefordert, mehr Truppen nach Afghanistan zu schicken», sagte Käßmann weiter, dann hätte dies Anlass zu Rückfragen gegeben.
Für eine Korrektur ihrer Äußerungen sieht die Landesbischöfin keinen Anlass: «Hier würde ich, bei allen Bedenken, die ich jetzt gehört habe, nicht anders formulieren.»
(Quelle: epd)