In China könnte es im Jahr 2030 mehr Christen als in jedem anderen Land der Welt geben. Dies glaubt der chinesische Soziologie-Professor Fenggang Yang (Shanghai).
Wie die britische Zeitung "Independent" berichtet, geht Yang davon aus, dass bereits im Jahr 2025 mehr Protestanten in China (163 Millionen) als in den USA (2010: 159 Millionen – Tendenz: sinkend) leben werden. Bereits heute hätten die protestantischen Kirchen in China laut den Angaben des "PEW Research Center" in Kalifornien mehr Mitglieder (58 Millionen) als die in Brasilien (40 Millionen) oder Südafrika (36 Millionen).
Für das Jahr 2030 prognostiziert der Professor und Religionsexperte aus Shanghai eine Gesamtzahl von 230 Millionen Kirchenmitgliedern in China. Damit wäre die christliche Gemeinschaft im Reich der Mitte die größte weltweit.
Offiziell ist China ein atheistisches Land. "Mao hat gedacht, er könne die Religion komplett auslöschen", erklärt Yang. "Und er nahm an, er hätte dieses Ziel erreicht. Doch er hat sich getäuscht, das hat überhaupt nicht funktioniert."
Neben den zahlreichen verbotenen "Untergrundkirchen" existieren in China auch große staatlich anerkannte Gemeinden. So zählt eine Gemeinde in Liushi, südlich von Shanghai rund 2.600 regelmäßige Gottesdienstbesucher. Im Vorjahr wurde das neue Kirchengebäude mit Platz für bis zu 5.000 Besucher eingeweiht. Wachstum ist eingeplant.
Insgesamt, so schreibt Tom Phillips, China-Korrespondet des "Telegraph", sollen in in China bereits jetzt mehr Menschen sonntags einen Gottesdienst besuchen als in allen europäischen Staaten zusammen.
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