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Tag der offenen Moschee: Türkei soll deutschsprachige Imame schicken

Rund tausend Moscheevereine in Deutschland haben zum 13. «Tag der offenen Moschee» am Samstag ihre Gebetsstätten für Interessierte geöffnet und über den Islam informiert.

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Der Tag mache deutlich, dass der Islam ein Teil der deutschen Gesellschaft geworden sei, sagte der Sprecher des Koordinationsrates der Muslime, Bekir Alboga, in Köln. Unterdessen forderte der badische evangelische Landesbischof Ulrich Fischer, die Türkei müsse Imame in die Moscheen nach Deutschland schicken, die die deutsche Sprache beherrschten.

 Moscheen seien nicht nur Orte des Gebets, sondern auch der Begegnung und des Austausches, sagte Alboga, der auch Dialogbeauftragter der Türkisch-Islamischen Union (DITIB) ist. In vielen Moscheevereinen werde umfangreiche Bildungs- und Integrationsarbeit geleistet. In diesem Jahr stand der Begegnungstag unter dem Motto «Moscheen – Ein fester Teil der Gesellschaft – 60 Jahre Bundesrepublik und ihre Muslime». Die Verbundenheit mit Deutschland wird laut Alboga auch dadurch deutlich, dass die Moscheen jeweils am Tag der Deutschen Einheit zu Führungen, Diskussion und Gemeindefesten einladen.

 Nach Auffassung des Bischofs der Evangelischen Landeskirche in Baden, Fischer, tut die Türkei nur «sehr wenig» für die Integration von Türken in Deutschland. Beispielsweise sorge sie nach wie vor nicht dafür, dass die nach Deutschland in die Moscheen entsandten Imame auch die deutsche Sprache beherrschen, kritisierte Fischer am Sonntag in Stuttgart.

 Der hessische Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) bezeichnete Muslime als einen selbstverständlichen Teil der deutschen Gesellschaft. Der «konstruktive Dialog» zwischen dem Islam und anderen Religionen und Kulturen müsse fortgesetzt werden, sagte Hahn bei einem Besuch der «Nuur»-Moschee in Frankfurt am Main. Das Gotteshaus der Ahmadiyya-Gemeinde war 1959 eröffnet worden und ist damit eine der ältesten Moscheen in Deutschland.

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 In Köln, wo alle Mitgliedsverbände im Koordinationsrat der Muslime ihren Sitz haben, boten zahlreiche Moscheevereine Besichtigungstouren an, Gäste konnten die Gebete verfolgen. Die DITIB lud in ein großes Zelt als vorübergehende Gebetsstätte ein, da die frühere DITIB-Zentralmoschee mittlerweile abgerissen wurde, um einer geplanten Kuppelmoschee mit zwei 55 Meter hohen Minaretten Platz zu machen. In der Duisburger Merkez-Moschee wurden hunderte Besucher zu den Führungen erwartet. Das im vergangenen Jahr eingeweihte islamische Gotteshaus im Stadtteil Marxloh ist Deutschlands größte Moschee.

 In Deutschland leben nach einer Studie des Bundesinnenministeriums zwischen 3,8 und 4,3 Millionen Muslime. Im Koordinationsrat der Muslime sind die DITIB, der Islamrat, der Zentralrat der Muslime und der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) zusammengeschlossen. Sie repräsentieren gemeinsam die Mehrzahl der etwa 2.600 Moscheevereine in Deutschland. Der Moscheentag geht auf den Zentralrat der Muslime zurück, er wird seit 1997 begangen. In den vergangenen Jahren wurden bundesweit jeweils mehr als hunderttausend Besucher gezählt. 

(Quelle: epd)

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