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Taizé: Deutscher Prior gibt Amt ab

Seit 18 Jahren leitet der Deutsche Frère Alois den ökumenischen Männerorden Taizé. Jetzt hat er den Engländer Frère Matthew zu seinem Nachfolger bestimmt.

Der Prior der Taizé-Bruderschaft, Frère Alois (69), wird im Dezember sein Amt aufgeben. Gemäß der Regel von Taizé, nach der der Prior der Gemeinschaft einen Bruder bestimmt, der nach ihm die Kontinuität sicherstellt, werde Frère Alois in diesem Jahr sein Amt an Frère Matthew (58) übergeben, teilte die Gemeinschaft am Sonntagabend mit. Frère Matthew stammt aus England und kommt aus der anglikanischen Kirche. Der Wechsel finde am 3. Dezember statt.

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Die ökumenische Bruderschaft von Taizé wurde in den 1940er Jahren von dem reformierten Theologen Roger Schutz gegründet. Der damals 25-jährige Pfarrerssohn aus der Schweiz wollte in der Zeit des Zweiten Weltkriegs „die Zerrissenheit unter den Christen und die Konflikte in der Menschheit“ überwinden helfen. Dazu zog er sich am 20. August 1940 in das kleine Dorf Taizé bei Cluny in Südburgund (Frankreich) zurück. Er wurde 2005 durch ein Attentat einer psychisch kranken Frau getötet.

Zeit für einen Wechsel an der Spitze

Bekannt wurde die Kommunität von Taizé durch einprägsame, meditative Lieder, die unter Christen in aller Welt verbreitet sind. Tausende Pilger aus aller Welt reisen jedes Jahr nach Taizé, um vor Ort gemeinsam zu beten, zu meditieren und zu singen. Vor allem unter Jugendlichen sind diese Freizeiten beliebt.

Frère Alois sagte laut Mitteilung, er habe vor 18 Jahren die Nachfolge von Frère Roger angetreten, seither hätten sich Kirche und Welt „sehr stark“ verändert und er spüre, dass es an der Zeit sei, sein Dienstamt an einen Bruder zu übergeben. Frère Alois, mit bürgerlichem Namen Alois Loeser, wurde am 11. Juni 1954 in Ehingen am Ries geboren. Er ist katholisch und trat am 1. November 1974 in die Communauté von Taizé ein. Frère Matthew, mit bürgerlichem Namen Andrew Thorpe, wurde am 10. Mai 1965 in Pudsey (Großbritannien) geboren. Er trat am 10. November 1986 in die Communauté von Taizé ein.

Quelleepd

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2 Kommentare

  1. Den Glauben exemplarisch leben

    Ich war als junger Erwachsener zweimal eine Woche in Taize, in der Erinnerung hat dies immer noch ein Gewicht als wäre ich lange Zeit dort gewesen. Taize ist der gelungene Versuch, den christlichen Glauben exemplarisch und ökumenisch zu praktizieren und dabei vor allem Jugendliche und junge Menschen mitzunehmen. Heute sind es mehr als 100 Brüder aus allen Konfessionen, die zur Gemeinschaft von Taize gehören und die auch in anderen Ländern auf Zeit mit armen Menschen in provisorischen Gemeinschaften leben. In Taize selbst erlebt man wie durch ein Wunder, dass alle Teilnehmenden nicht nur Teil einer Gemeinschaft werden, sondern ohne organisatorischen Aufwand und Bürokratie alle Arbeit teilen.

  2. Da wünsche ich gutes Gelingen.

    Ich war als Jugendlicher eine Woche in Taize und es hat mich schon beeindruckt.

    Gelebte friedliche und (weltweit) helfende Ökumene ist nicht selbstverständlich.

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