Die Kirchen gehen mit ihren Angeboten nach Ansicht des Tübinger Theologen Hans Küng (84) nicht genug auf die Bedürfnisse der Menschen ein.
«Die religiöse Sehnsucht ist nicht verschwunden. Die Kirchen geben ihr nur zu wenig Nahrung und Freiheit», sagte Küng der «Berliner Zeitung» (Wochenendausgabe).
Für viele Jugendliche etwa sei der Gottesdienst, «wie ihn die Kirchen anbieten, viel zu steif». So ersticke etwa der Hang des Vatikans zur Vereinheitlichung die Lebendigkeit der Gläubigen und derer, die nach Glauben suchen, sagte Küng.
Mit Blick auf die Auferstehungsbotschaft des christlichen Osterfestes meinte der bekannte Kirchenkritiker, «wir bekommen kein neues zeitliches Leben, sondern wir werden in einem anderen, ewigen weiter existieren». Gott habe Jesus aufgeweckt, aber «nicht zu seinem alten Leben, sondern er hat ihm ein neues, ein ewiges Leben
geschenkt». Jesus sei «in eine andere Wirklichkeit hinein gestorben als in die von Raum und Zeit».
(Quelle: epd)