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Türkei: Israelischer Fußballer vorübergehend festgenommen

Beim Torjubel erinnerte der in der Türkei spielende Israeli Sagiv Jehezkel an das Hamas-Massaker am 7. Oktober. Sein Verein hat ihn entlassen, die Justiz leitete ein Strafverfahren ein.

Der israelische Fußballer Israeli Sagiv Jehezkel ist laut übereinstimmenden Berichten türkischer Medien in der Türkei zunächst von seinem Verein freigestellt und später dann festgenommen worden. Laut der israelischen Nachrichtenseite „ynet“ befindet er sich allerdings inzwischen wieder auf freiem Fuß – und soll wohl noch heute ausgewiesen werden.

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Anlass war eine Aktion des Fußballers im Ligaspiel seines Vereins Antalyaspor am Sonntag (14. Januar). Der 28-Jährige hatte in der Partie gegen Trabzonspor in der 68. Minute den Ausgleich zum 1:1 erzielt. Beim Torjubel zeigte der israelische Nationalspieler eine Botschaft zum Hamas-Massaker am 7. Oktober. Auf seinem bandagierten Arm stand handschriftlich „100 Tage“ sowie das Datum 7.10. und ein Davidstern.

Antalyaspor-Präsident Sinan Boztepe verurteilte dieses politische Statement scharf. Der Kölner Stadtanzeiger zitiert ihn mit den Worten, Jehezkel habe sich „gegen die Empfindlichkeiten meines Antalya, Antalyaspor und unseres Landes verhalten.“ Der Türkische Fußballverband TFF nannte Jehezkels Geste „völlig inakzeptabel“ und stellte sich hinter den Rauswurf des Fußballprofis.

Laut Tagesschau teilte der türkische Justizminister Yilmaz Tunc im Kurzbotschaftendienst X mit, die Staatsanwaltschaft von Antalya habe gegen Jehezkel ein Verfahren wegen „öffentlicher Anstiftung zum Hass“ eingeleitet. Der Fußballer habe das „von Israel begangene Massaker im Gazastreifen“ gefeiert. Tunc betonte, die Türkei werde weiter „die unterdrückten Palästinenser unterstützen“.

Empörung in Israel

In Israel ist die Empörung über den Vorgang in der Türkei groß. Wie die Jüdische Allgemeine (JA) berichtet, bezeichnete der frühere Ministerpräsident Naftali Bennett die Behandlung Jehezkels beim Kurznachrichtendienst X als „Schande“.

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„ynet“ zitiert Jehzekel laut der JA mit den Worten: „Im Grunde habe ich ein halbes Herz gemalt und die Zahl 100 geschrieben. Das war nicht als Provokation gedacht, ganz im Gegenteil. Es geht um das Mitgefühl für die Gefangenen, die schon so viele Tage dort sind. Ich habe während meiner gesamten Zeit darauf bestanden, mich ausschließlich auf den Fußball zu konzentrieren.“ Er wolle, dass dieser Krieg endet.

Jehezkel war erst im September in die türkische Süper Lig zu Antalyaspor gewechselt. Der Ausgleichstreffer gegen Trabzonspor war sein sechstes Saisontor.

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2 Kommentare

  1. Da genügt ein Wort: Judenhass. Und leider greift dieser Hass immer weiter um sich und breitet sich auch in Deutschland aus.

  2. Die Krokodilstränen des Herrn Erdogan

    Typisch ist dies für die herrschende Machtelite, die sich nicht an keinerlei Menschenrechte hält , an keine Ideale des Rechtsstaates vorallem der Meinungsfreiheit und dabei jegliche Differenzierung vermissen läßt. ERESTENS hat die Hamas mit der Gewalt angefangen, tötete mit brachialer Gewalt Kinder, Frauen sowie alte Menschen und entführte sehr viele Israelis. ZWEITENS werden die Menschen des Gazastreifens als menschliche Schutzschilde benutzt und die Hamas-Terroristen befinden sich in Tunnelsystemen unter der Erde, vorrangig auch unter Kliniken. DRITTENS kann man das Unrecht, dass den Menschen im Gazastreifen von den israelischen Truppen leider nicht unerheblich zugefügt wird, nicht mit dem anderen Unrecht der Hamas aufrechnen oder gar das Recht auf Abwehr der Israelis völlig außenvor lassen. VIERTENS hat der Fußballspieler sicher keinerlei Lobgesang auf die jetzige (eher rechtsradikale) israelische Regierung angestimmt. FÜNFTENS sollte Herr Erdogan über das Unrecht des Fußballers, eine Meinung geäußert haben, keine Krokodilstränen weinen, er ist ja auch auf dem rechten Augen erblindet. Denn seine Justiz ist nicht unabhängig, sondern bekommt klare Anweisung. GANZ KLAR: Ich bin auch völlig entsetzt für die vielen Toten und das Unrecht, welches deN Menschen auchim Gazastreifen widerfährt. Aber deshalb sollte man nicht Demonstranten verhaften, oder Fußballer, sondern bald Verhandlungen führen. Leider muss dies auch möglich sein mit den widerwärtigsten Verbrechern, wenn dadurch viel Leid und Tod verhindert wird. Die straf- und völkerrechtsmäßige justiziable Bearbeitung dieses Krieges steht auf einem anderen Blatt und sie muss – sollte dies völkerrechtsgemäß möglich sein – ohne Berücksichtigung des Ansehens einzelner Politiker auch durchgeführt werden. Das gleiche gilt für den Krieg in der Ukraine.

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