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Unter Auflagen: Pius-Brüder dürfen in die katholische Kirche zurückkehren

Der Vatikan hat der abtrünnigen Pius-Bruderschaft die Rückkehr in die katholische Kirche angeboten unter der Bedingung, dass die Bruderschaft in Grundfragen der kirchlichen Lehre ihre Übereinstimmung signalisiert.

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 Der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal William Levada, stellte am Mittwoch Vatikanangaben zufolge bei einer Begegnung mit dem Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X., Bernard Fellay, eine «kirchenrechtliche Lösung» des Schismas in Aussicht.

 Voraussetzung für eine Aussöhnung ist demnach die Akzeptanz einer «doktrinären Präambel» durch die Traditionalisten, die bei der Begegnung im Vatikan überreicht wurde. Bei den vorangegangenen acht Lehrgesprächen zwischen Vertretern beider Seiten sei indes das Ziel erreicht worden, die unterschiedlichen Positionen und die dahinter stehenden Motivationen zu klären, betonte der Vatikan.

 Die Glaubenskongregation räumt der Pius-Bruderschaft demnach Raum für eine «legitime Forschungsdiskussion und theologische Auslegung einzelner Begriffe und Formulierungen der Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils» ein. Sie unterstreicht jedoch zugleich die Bedeutung von Prinzipien der katholischen Lehre und von Kriterien für die Interpretation der Lehre. Diese seien «nötig, um die Treue zum Lehramt der Kirche» zu garantieren, heißt es in der Erklärung.

 Aus Sicht des Vatikans ist die Anerkennung der Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) für die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche unerlässlich. Dazu gehören das Recht auf Religionsfreiheit sowie der Dialog mit anderen Kirchen und Religionen. Zudem müsste die Pius-Bruderschaft zur Überwindung des Schismas die Liturgiereform des Konzils als gültig anerkennen, auch wenn sie weiterhin nach dem alten lateinischen Ritus Messe feiert.

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 Die 1969 aus Ablehnung gegen die Konzilsreformen vom französischen Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-1991) in der Schweiz gegründete Priesterbruderschaft bemüht sich seit Jahren um Annäherung an den Vatikan. 1975 verlor die Bruderschaft die offizielle kirchliche Anerkennung. Papst Benedikt XVI. kam ihr zunächst mit der Aufhebung von Restriktionen für die lateinische Messe entgegen. Am 21. Januar 2009 hob er die Exkommunikation der vier Bischöfe der Bruderschaft auf, um so die Einheit der Kirche zu fördern. Die Aufhebung der Exkommunikation der ohne päpstliche Billigung geweihten Bischöfe, darunter der Holocaust-Leugner Richard Williamson, löste heftige Proteste aus.

(Quelle: epd)

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