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Vatikan: Sprecher Federico Lombardi weist Vorwürfe gegen Papst wegen Umgang mit US-Missbrauchsfall zurück

Der Vatikan hat den Vorwurf zurückgewiesen, Papst Benedikt XVI. habe in den 90er Jahren als Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation den Fall eines pädophilen US-amerikanischen Priesters verschleppt. Vatikansprecher Federico Lombardi bezeichnete entsprechende Medienberichte am Samstag in Rom als «irreführend».

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 Die Glaubenskongregation habe im Fall des Geistlichen Michael Teta aus Tucson im US- Bundesstaat Arizona in den 90er Jahren mehrfach darauf gedrungen, «dass das kirchenrechtliche Verfahren in der Diözese gebührend zu Ende gebracht würde». Gegen den betreffenden Priester sei auf diese Weise 1997 ein Urteil ergangen, das diesen den Laienstand versetzen sollte.

 Medienberichten aus den USA zufolge hatte Joseph Ratzinger als damaliger Präfekt der Glaubenskongregation das Verfahren trotz dringender Bitten des zuständigen Bischofs von Tucson Jahre lang verschleppt, bevor der Priester tatsächlich seines Amts enthoben wurde. Ein Diözesangericht hatte in den 90er Jahren festgestellt, dass Teta in den 70er Jahren zahlreiche Kinder sexuell missbraucht hatte. Da es in diesem Fall auch Beichtgeheimnisse ging, wurde zusätzlich die Glaubenskongregation eingeschaltet.

 Nach Angaben des Vatikansprechers verging eine lange Zeit zwischen dem erstinstanzlichen Urteil und der rechtskräftigen Verurteilung im Berufungsverfahren, da in diesem Zeitraum die entsprechenden Regelungen im Vatikan geändert wurden. Ratzinger zog unter dem Eindruck von Skandalen um pädophile Priester in den USA 2001 die Kompetenz für Missbrauchsfälle an die Glaubenskongregation. Der Fall Teta sei einer der ersten gewesen, mit denen sich die Glaubenskongregation daraufhin befasst habe, betonte Lombardi. Das endgültige Urteil über die Laisierung erging im Jahr 2004. Der Priester sei jedoch aus Sicherheitsgründen bereits 1990 suspendiert worden.

(Quelle: epd)

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