Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) mahnt den weltweiten Schutz von Christen vor Verfolgung an. Es sei ein wichtiges Signal im Koalitionsvertrag von Union und FDP, dass die neue Bundesregierung beim Eintreten für Religionsfreiheit ein besonderes Augenmerk auf die Lage christliche Minderheiten werfen wolle, schreibt Kauder in einem Gastbeitrag für die «Welt am Sonntag».
Das sollte nicht als Bevorzugung einer einzelnen Gruppe missverstanden werden. Doch sei die Situation für Christen an vielen Orten der Welt bedrückend.
Kauder nannte als Beispiel Indien, wo nach Ausschreitungen im Bundesstaat Orissa und offenen Aufrufen zur Gewalt viele Christen unter erbärmlichen Bedingungen in Flüchtlingslagern lebten. «Wir drängen darauf, dass die Regierung alles in ihrer Macht Stehende unternimmt, um die religiösen Minderheiten wirklich zu schützen», schreibt der CDU-Politiker.
Die Unterdrückung von Gläubigen sei jedoch kein Problem, dass allein Christen betreffe. «Religionsfreiheit als elementarer Teil der universellen Menschenrechte muss an vielen Orten auf der Welt und immer wieder aufs Neue eingefordert werden», schreibt Kauder.
Der politische Einsatz für verfolgte Christen würde laut Kauder «ohne die Unterstützung der Gläubigen immer Stückwerk bleiben». Der CDU-Politiker lobte daher den Aufruf der Evangelischen Allianz zum weltweiten Gebetstag für verfolgte Christen am Sonntag (8. November).
Die weltweite Evangelische Allianz wurde 1846 in London, die Deutsche Evangelische Allianz 1886 in Bad Blankenburg gegründet. Der Zusammenschluss versteht sich als «Netzwerk evangelikaler Christen». Mit einem pietistisch, freikirchlich oder charismatisch geprägten Glaubensverständnis will die Allianz einer zunehmenden Säkularisierung begegnen.
(Quelle: epd)