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Weltkirchenrat besorgt über Künstliche Intelligenz

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat seine Besorgnis über die immer schnellere Entwicklung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) zum Ausdruck gebracht – aber auch positive Potenziale anerkannt.

Vorbehalte gegenüber künstlicher Intelligenz gebe es in der ökumenischen Bewegung schon seit geraumer Zeit, heißt es in einer Erklärung des ÖRK-Zentralausschusses, die am Dienstag in Genf veröffentlicht wurde. Der Zentralausschuss teile die Befürchtungen vieler Menschen über das Fehlen effektiver Regulierungen einer Technologie mit einem großen Potenzial für Schaden. Die Mitgliedskirchen des ÖRK sollten sich bei ihren Regierungen für schnelles Handeln zur Einführung angemessener Regulierungssysteme und Rahmenbedingungen einsetzen, sonst drohe ein unkontrollierter, „gefährlicher Wettlauf“.

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Nicht einmal die Entwickler würden ihre Modelle vollständig verstehen – geschweige denn zuverlässig kontrollieren können, heißt es in der Erklärung. Zudem gebe es bereits jetzt eine „algorithmischen Voreingenommenheit“, die die Diskriminierung aufgrund von Rasse und Geschlecht verstärke.

Positive Entwicklung in der Medizin

Auf der anderen Seite unterstrich der Zentralausschuss auch das „positive Potenzial“ von KI – zum Beispiel im Bereich der Medizin. Auch im Bereich der Bildung erwarte man positive Entwicklungen. Dabei sei allerdings zu befürchten, dass die positiven Vorteile von KI weltweit nicht gleichmäßig verteilt würden und eher die technologische Kluft zwischen den Ländern verstärken würden.

In Seelsorge und Theologie werde KI die Kirchen vor neue Herausforderungen stellen, indem sie menschliche Interaktion durch digitale Faksimiles ersetze. Theologische Reflexion müsse in der Spannung stehen, KI-Technologien zu hinterfragen, aber gleichzeitig ihre Realität zu akzeptieren. Es müsse nach Wegen gesucht werden, wie KI zum Aufbau der friedlichen und gerechten Herrschaft Gottes beitragen könne.

Der Zentralausschuss ist das oberste Leitungsorgan des Weltkirchenrats zwischen den Vollversammlungen. Die diesjährige Tagung ist die erste seit der Wahl des Zentralausschusses auf der 11. ÖRK-Vollversammlung 2022 in Karlsruhe. Vorsitzender des Zentralausschusses ist der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Der Weltkirchenrat umfasst 352 Kirchen mit mehr als 580 Millionen Mitgliedern.

5 Kommentare

  1. Durch den Einsatzt der KI wird die Menschheit immer mehr die Fähigkeit verlieren selbstständig denken zu können. Es ist zu erwarten, dass der Mensch von der KI gesagt bekommt, wie etwas beschaffen sei und was er zu tun habe. Sie wird zu einem „Gott“ werden, dem der Mensch wird gehorsam sein müssen. Sie ist der verkörperte Antichrist. Darauf machte bereits vor ca. 50 Jahren aufmerksam, als ich eine Sendung mit dem Titel „Sklaven des Computers“ hörte: https://manfredreichelt.wordpress.com/2017/07/08/was-ganz-gewiss-auf-uns-zukommt/ Diesem „Gott“ werden wir uns nicht entziehen können, wenn wir weiter an gesellschaftlicher Sicherheit hängen: https://manfredreichelt.wordpress.com/2017/08/01/sos-nein-sys/

  2. ….wo das wohl noch enden wird?
    Irgendwann ist „ein Mensch“ eine künstliche Intelligenz.
    (mein Sohn hat mir mal so einen Film gezeigt auf Netflix)
    Den habe ich nie vergessen, da hat tatsächlich(in diesem Film) ein Computer Spezialist, so eine künstliche Intelligenz als Mensch erschaffen,mit verschiedenen Persönlichkeiten…
    die künstliche Intelligenz hat alles von diesem Mann gelernt und verschiedenste Fähigkeiten erworben.
    War aber nur ein Computer ‚“eigentlich“ in Menschengestalt.
    Diese Frau(KI) hat sich dann verselbstständigt und die Kontrolle übernommen in diesem Film…..
    ihren Erschaffer hat sie überlistet und eingesperrt, an dem Ort, wo sie alles gelernt hat und erschaffen wurde.

    Das war ein Film….aber wer weiß?
    Vielleicht stehen wir irgendwann vor einer KI und merken es nicht einmal….

    Was für eine schlimme Vorstellung…und was für eine schlimme Zeit in der wir leben!

    Ich wünsche jedem Pastor, dass er seine-aus dem Herzen und der Bibel- eigenen Predigten vorträgt!!!!
    Und auch jedem Trauernden und Suchenden, dass er menschliche Hilfe bekommt.

    Wie gut, dass WIR unsere Gedanken auf Gott ausrichten können!
    Und weiterhin im Vertrauen leben….in das Leben selbst und den Vater Gott, den allmächtigen Gott Jahwe, der die Welt erschaffen hat!
    Mit seinen unfassbar guten Gedanken für uns Menschen!
    Ich lehne weiterhin alles was mit KI zu tun hat ab, in Jesu Namen!
    Du bist der Herr Jesus Christus, Sohn Davids-Sohn des allmächtigen Gottes, dir sei alle Ehre!
    Amen

    LG
    Meike

    • Liebe Meike, meine Kommentar-Kritik an KI war bewusst satirisch überhöht, ich wollte also keine Angst oder verstärkte Befürchtungen äußern. Auch als die erste Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth fuhr, befürchtete man dies könne das menschliche Gehirn nicht aushalten. Dennoch ist KI nicht nur ein wissenschaftlicher Fortschritt bzw. eine Weiterentwicklung von Technik, sondern schon ein Markstein. KI wird völlig neue ethische Fragen aufwerfen. Vor allem, welche Entscheidungen wir selbst demokratisch treffen müssen. Dies wird man irgendwann in die Verfassung schreiben müssen.

  3. „Es müsse nach Wegen gesucht werden, wie KI zum Aufbau der friedlichen und gerechten Herrschaft Gottes beitragen könne“ . Als „Apokalyptiker“ möchte ich folgendes dazu anmerken: Erstmal wird KI zum gewalttätigen und ungerechten antichristlichem Reich beitragen, ja KI macht das erst möglich, weil die weltweite Überwachung und Unterdrückung aller Menschen technisch machbar wird ! Offenbarung Kapitel 13 ist hierzu interessant. Aber auch die Verbreitung des Evangeliums wird begünstigt, Bibelübersetzungen werden schnell vonstatten gehen.
    Biblische Prophetie ist das Siegel Gottes, hunderte Ansagen haben sich erfüllt, auch das Ende wird so kommen wie von Gott angekündigt !

  4. Satirisch überspitzte Kritik an KI

    Nicht einmal die Entwickler würden ihre Modelle vollständig verstehen – geschweige denn zuverlässig kontrollieren können, heißt es in der Erklärung. Zudem gebe es bereits jetzt eine „algorithmischen Voreingenommenheit“, die die Diskriminierung aufgrund von Rasse und Geschlecht verstärke. Daher kann ich die grundsätzliche Skepsis, der KI nur gute Seite abzugewinnen, gut verstehen. Die digitale Welt ist in der Tat sehr viel komplizierter geworden – und sie wird es immer mehr. So kann ich gar nicht verstehen, warum und wieso ich meinen PC nicht zu reparieren vermag, aber es selbst tun kann. Worin die Ursachen lagen, hat er mir nicht gesagt. Die rationale Vernunft von Algorithmen hat etwas kaltes. Mit ihnen lässt sich auch eine dann angeblich objektivierbare Messung die Lebensqualität eines bestimmten Menschen erkennen. Man könnte auch in fernerer Zukunft im Zuge einer neuen Ideologie aus dem nicht immer ideal-gerechten Brutto-Sozialprodukt ein Brutto-Sozialglück machen – eigentlich eine gute Idee. Wäre da nicht die Möglichkeit, prekäre Bereiche des Staates entsprechend mit KI zu kartieren, wie man dort mit Brot und Spielen (wie damals im Altertum) den Menschen angebliches Glück bringen kann. Staaten wie China wären solche Ideen angenehm, denn wer politisch keinen Sand mehr ins Getriebe streut, der darf ansonsten – außer Nachwuchs zu bekommen – dort auch alle Freiheiten haben. Kameras und intelligente Computer, die sich immer weiter selbst programmieren, füllten auch alle Lücken aus, die früher zum intimen (Gedanken-)Bereich von Menschen gehörten. Gerne kann man da auch KI als Beichtautomaten beschäftigen, die müssen nicht entlohnt werden. Sehr gut geeignet ist ebenso auch Künstliche Intelligenz, um wunderschöne Orgelmusik zu generieren, oder Literatur zu verfassen, sowie Drehbücher für Video`s zu schreiben. Der Beifall des lieben Publikums kann man sich ersparen, die Orgel verneigt sich vor der Zuhörerschaft nicht und Friedensnobelpreise für Literatur können eingespart werden. Gnade uns, wenn die Künstliche Intelligenz auch entscheidet, was im Einkaufsmarkt an gesunden Lebensmitteln erhältlich ist. Leider halten es die Programmierer, die ihre Systeme oft selbst nicht mehr verstehen, auch weil sie in der Lage sind sich selbst weiter zu programmieren, für nicht mehr unmöglich: Dass es auch Algorithmen geben wird, die in einer sehr großen Differenziertheit menschlicher Emotionen zu verwalten in der Lage sind. Dann darf ich mir die zukünftige Frau meines Lebens vom Roboter vorschlagen lassen. Vielleicht gibt es dann auch kirchliche und weltliche Algorithmen, damit die KI die gesamte Lebenswirklichkeit für Menschen zu umfassen vermag. Als landeskirchlich evangelischer Christ wäre ich dann möglicherweise begeistert über die guten Predigten, die mir KI am Sonntagmorgen vorlegt. Ob das Gottes Wort wäre, könnte spannende Diskussionen erzeugen. Immerhin ist die KI ja auch aus dem Material gemacht aus dem das Universum besteht. Oder aus den Ideen sich verselbständigender Algorithmen

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