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Mutmaßlicher Missbrauchsfall: Westfälische Kirche verspricht Aufklärung

Knapp eine Woche nach dem Rücktritt von Annette Kurschus als Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen hat die Landeskirche Fehler beim Umgang mit dem mutmaßlichen Missbrauchsfall in Siegen eingeräumt.

Auf der ersten Landessynode seit dem Rücktritt von Präses Annette Kurschus hat die westfälische Kirche „umfängliche Aufklärung“ des mutmaßlichen Missbrauchfalls in Siegen versprochen, der den Rückzug der Theologin ausgelöst hatte. „Sexualisierte Gewalt im Zusammenhang kirchlicher Arbeit war und ist niemals hinnehmbar“, erklärte das Kirchenparlament am Freitag in Bielefeld. Nötig seien nun ein Innehalten und eine gründliche und selbstkritische Betrachtung aller Vorgänge.

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Der oberste Jurist der westfälischen Kirche, Arne Kupke, räumte ein, dass die Kirchenleitung bei Bekanntwerden des mutmaßlichen Missbrauchsfalls im ehemaligen Kirchenkreis Siegen uneins über den richtigen Weg zur Aufklärung gewesen sei, über die Notwendigkeit einer umfassenden Aufklärung sei man sich aber einig gewesen. Das Leitungsgremium der viertgrößten deutschen Landeskirche wolle aber nun in einem „neuen Miteinander“ die weiteren Aufgaben angehen.

Der mögliche Missbrauchsfall war im März umgehend der Staatsanwaltschaft gemeldet worden. Öffentlich wurde er erst durch einen Bericht der „Siegener Zeitung“ am 11. November, unmittelbar vor der EKD-Synode in Ulm. In der Folge war massiver Druck auf Kurschus entstanden, die den mutmaßlichen Täter sehr gut kennt.

„Erster Blick muss Betroffenen gelten“

Bei sexualisierter Gewalt müsse der erste Blick den Betroffenen gelten, sagte der theologische Vizepräsident Ulf Schlüter gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Wir müssen den Kontakt suchen, hinhören und hinschauen.“ Im Fall Siegen habe die Kirche „nicht offensiv kommuniziert, das lässt sich lernen“, so Schlüter. Wenn es um sexualisierte Gewalt gehe, müsse „bei Wahrung der Persönlichkeitsrechte wahrhaftig und offen kommuniziert werden.“

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Kurschus war nach Vorwürfen mangelnder Transparenz im Umgang mit dem Fall als westfälische Präses und als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zurückgetreten.

Quelleepd

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