An Fronleichnam steht die Eucharistie im Fokus. Die Einführung des Festes verdanken die Katholiken der Vision einer Nonne.
Das katholische Fronleichnamsfest am 16. Juni ist nur in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland ein gesetzlicher Feiertag. Im Mittelpunkt des Hochfestes zehn Tage nach Pfingsten steht das eucharistische Brot (Eucharistie = Abendmahl; Anm. d. Red.), für die Katholiken ein Realsymbol für die Gegenwart Christi.
Diese Gegenwart wird an Fronleichnam in besonderer Weise gefeiert, indem eine in einem Gottesdienst geweihte Hostie in einer Monstranz, einem liturgischen Schaugefäß, in einer Prozession durch die Straßen getragen wird. Entlang des Prozessionsweges werden Straßen und Häuser festlich geschmückt.
Große Blumenteppiche und geschmückte Altäre
An manchen Orten kennt man die Tradition großer Blumenteppiche. Die Prozession macht Station an geschmückten Altären, wo aus den Evangelien vorgelesen, Fürbitte gehalten und mit dem eucharistischen Brot der Segen erteilt wird.
Das Wort Fronleichnam stammt aus dem Mittelhochdeutschen: „fron“ bedeutet „dem Herrn gehörend“, „lichnam“ meint den lebendigen Leib.
Entstehung: Der Kirche fehlt ein Fest zu Ehren der Eucharistie
Die Einführung des Festes geht auf eine Vision der Augustinernonne Juliane von Lüttich (um 1191 bis 1258) zurück. Im Traum sah sie der Überlieferung zufolge den Mond, der einen sichtbaren dunklen Fleck aufwies. Sie deutete dies als Zeichen dafür, dass der Kirche ein Fest zu Ehren der Eucharistie fehle.
Bischof Robert von Lüttich führte das Fest für sein Bistum im Jahr 1246 ein. Im Jahr 1264 legte Papst Urban IV. fest, Fronleichnam am zweiten Donnerstag nach Pfingsten zu feiern. Papst Johannes XXII. (1316-1334) sorgte dafür, dass das Fest in der gesamten abendländischen Kirche gefeiert wird.
Die Prozessionen entstanden in Deutschland. 1279 gilt als das Jahr der ersten Fronleichnamsprozession, die in Köln stattfand. Später empfanden Protestanten das Fest lange als „gegenreformatorische Machtdemonstration“. Vor allem in konfessionellgemischten Gebieten kam es immer wieder zu Spannungen.
Bin lutherisch. Und hoffe, dass die Luthers Lehre zum Abendmahl (Konsubstation statt kath. Transubststion) bibiblisch ist. Schade, dass das, was uns vereinbaren sollte, zur Spaltung geführt hat und heute noch spaltet…
„Die Einführung des Festes verdanken die Katholiken der Vision einer Nonne.“
Ich glaube es war Helmuth Schmidt der gesagt hat „wer Visonen hat sollte zum Arzt gehen“ .
Ganz so streng wäre ich jetzt nicht, aber hinterfragen darf man solche „Gottesoffenbarungen“schon !
Fromme Visonäre gab es immer und in allen konfessionellen Lagern.
Heutzutage sind es vor allem Extrem-Charismatische „Seher“ die allerhand sehen und nicht selten seltsame Dinge.
Der protestantische Ansatz ist eigentlich der, „prüfet alles , das Gute behaltet“.
Das hat uns der kluge Paulus geraten und wir täten gut daran uns das hinter die Ohren zu schreiben. Prüfen tun wir alles am geschriebenen Wort Gottes, aber natürlich hilft uns auch der gesunde Menschenverstand weiter. Beide Ansätze kommen heutzutage zu kurz !
So manche falsche Lehre, die der Christenheit viel Kummer brachte und in die Irre führte wäre so vermieden worden, htte man sich daran gehalten.
Zum konkreten Fall, wir „Evangelischen“ haben ja ein anderes Verständnis zum Abendmahl, wir sehen darin nur eine symbolische Handlung und keine „Wandlung“, wir brauchen auch keinen „Vermittler“ in Form eines Priesters der uns die Gegenwart Gottes nahe bringt.
Lieber Stammtischbruder, der Spruch von Helmut Schmidt, der auch eine ehrliche Haut war und unumwunden zugab dass er Atheist war, scheint doch etwas fehlt am Platz. Mir steht nicht zu, wenn ich einerseits meine inneren Gottesbegegnungen glauben darf, diejenige der Nonne dann andererseits auf die Goldwaage zu legen. Im übrigen ist die katholische Lehre von der Eucharistie weniger theologisch, sondern in Wirklichkeit philosopisch begründet. Als Protestant glaube ich auch an die Realpräsenz Christi im Abendmahl, nur mache ich kein Spagat aber insofern, dass sich zugegeben physikalisch und unstrittig im Brot physikalisch nichts ändert und auch nicht im Wein des Abendmahles – sodaß letztlich auch die Realpräsenz nur geistlich verstanden werden kann. Durchaus auch so, dass Gott etwa die rechte Hand über meinen Augen ist, auch wenn ihn das Radar nicht erfasst und Gott auch nicht im Himmel einen Mittagsschlaf hält, wie es gutmeinende aber schlecht kommunizierende Knderbücher suggerieren. Die dogmatisch festgeklopften Dogmen, gepaart mit der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Unfehlbarkeit des Papstes in der Glaubensverkündigung der Katholiken, machen es wohl fast unmöglich Dogmen wieder anders zu verstehen: Als Geländer an den Treppen des Glauben, Hilfsmittel und sinnvolle bildhafte Erklärungen. Ich muss ja auch nicht glauben, dass Jesus bei seiner Himmelfahrt die Erdanziehung überwinden musste und mit Überlichtgeschwindigkeit das Universum verließ. Die Ebene Gottes ist eben die Ebene Gottes und seine Gedanken sind höher als unsere Gedanken. Von daher bleibt immer die Hoffung, dass das gemeinsame Abendmahl mit unseren katholischen Geschwistern möglich sein muss und die Trennung am Tisch der Gastfreundschaft Jesu eher schon immer ein Skandal war. Einfache Leute würden sagen: Es geht nur um den Streit um des Kaisers Bart.
Fronleichnam ist ein Teil der falschen katholischen Lehre. Die Lehre der Eucharistie – Realsymbol für die Gegenwart Christi – die Realpräsenz ist eine Irrlehre und nicht mit Gottes Wort zu vereinbaren. Viele katholische Priester haben dafür ihr Leben gelassen.
Hieronymus von Prag und Johannes Hus (1317-1415), römisch-katholische Priester und
Gelehrte, verkündeten unerschrocken Gottes Wort als alleinige Wahrheit, das den Klerus und die
Päpste aus ihrem skandalösen Lebenswandel herausführen kann. Auch sie verwarfen die
Wandlungslehre als im Widerspruch zu Jesu Wort. Beide wurden exkommuniziert und als
Abschreckungsmittel auf dem Konzil von Konstanz öffentlich verbrannt.
Lieber Gruß Martin