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„Suchet der Stadt Bestes“: Evangelische Allianz veröffentlicht erstmals politische Grundpositionen

Die Evangelische Allianz in Deutschland (DEA) hat in einer umfassenden Stellungnahme unter dem Titel "Sucht der Stadt Bestes" erstmals ihre politischen Grundüberzeugungen im Zusammenhang veröffentlicht.

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Der Verband, dem sich nach eigenen Angaben ca. 1,4 Millionen Christen aus Landes- und Freikirchen zugehörig fühlen, will mit dem Dokument über die gesellschaftlichen Ziele der Bewegung informieren.  

"Manche aktuelle Kritik an den ‚Evangelikalen‘ in den Medien, die einseitig einzelne Aspekte unseres gesellschaftlichen Engagements aus dem Zusammenhang reisen und damit falsch interpretieren, erfordern eine umfassendere Stellungnahme dessen, was uns wichtig ist", betonte der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, anlässlich der Veröffentlichung der Erklärung.

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Die DEA ist Teil einer weltweiten "evangelikalen Bewegung", die rund 500 Millionen Christen umfasst. Mit der Stellungnahme "Sucht der Stadt Bestes" reagiert die Evangelische Allianz zudem auf eine zunehmende Bereitschaft unter Christen, gesellschaftliche und politische Verantwortung zu übernehmen. "Die Allianz-Bewegung versteht sich grundsätzlich als konstruktiv-kritische Begleiterin aller Regierungen und Parteien, unabhängig davon, welchem politischen Spektrum sie angehören. Immer wieder wird es Situationen geben, in denen Überzeugungen von Regierungen im Kontrast zu Überzeugungen der christlichen Ethik stehen. Christen der Evangelischen Allianz sehen es als ihre politische Verantwortung an, in diesen Fällen respektvoll ihre Positionen ins Gespräch zu bringen", so die Evangelische Allianz.

Bewährte Trennung von Kirche und Staat

In der Stellungnahme wird der freiheitliche Verfassungsstaat der Bundesrepublik Deutschland ausdrücklich bejaht. Dabei lehnt die Evangelische Allianz Forderungen nach einem "christlichen Staat" ab, betont die bewährte Trennung von Kirche und Staat, fordert aber auch die Parlamentarier und die Regierung auf, sich der christlichen Wurzeln der modernen Demokratie zu erinnern, sie zu fördern und sich davon leiten zu lassen. Wörtlich heißt es in der Stellungnahme: "Die klare Unterscheidung zwischen dem geistlichen Auftrag der Kirche und dem weltlichen Auftrag des Staates ist elementar. Nach unseren Überzeu­gungen darf sich weder der Staat anmaßen, als totalitäre Ideologie alle Lebens­bereiche seiner Bürger zu bestimmen, noch die Kirche, weltliche Herrschaft im säkularen Staat ausüben zu wollen."

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Einsatz für weltweite Menschenrechte und Religionsfreiheit

 

Zu den Grundüberzeugungen der Evangelischen Allianz gehören seit ihrer Gründung 1846 außerdem der Einsatz für weltweite Menschenrechte und Religionsfreiheit, auch für andere Religionen, für den Lebensschutz und die friedliche Beilegung von Konflikten. "Christen der Evangelischen Allianz sehen wie viele andere eine besondere Verantwortung für die Schwachen und Ausgegrenzten in der Gesellschaft. Sie wenden sich gegen jede Form von Rassismus und beugen sich unter die Schuld der Christenheit, in der Vergangenheit Rassismus gefördert, unterstützt oder geduldet zu haben. Jede Form von Sklaverei, auch in der modernen Form der Ausbeutung und des Menschenhandels, ist ein Verstoß gegen die Menschenwürde. Hass gegen Minderheiten, Juden oder Ausländer widerspricht diametral der biblischen Ethik und ist Schuld vor Gott und den Menschen", so die Evangelische Allianz. Der Verband fordert zudem, Menschen mit Behinderung stärker als bisher am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen und kündigte an, sich für dieses Ziel verstärkt in Gemeinden und Werken aktiv einzusetzen.

 

Schutz von Ehe und Familie gefordert

 

Explizit plädiert die Evangelische Allianz für den Schutz von Ehe und Familie. "Ehe und Familie sind nach unserer Überzeugung gottgegebene Ordnungen und elementar für das harmonische Zusammenleben der Menschen. Sie sind Eckpfeiler der Stabilität der gesamten Gesellschaft. Die Ehe ist ein lebenslanger Bund zwischen Mann und Frau, der von Liebe, Fürsorge, Treue und Solidarität geprägt sein soll", heißt es in der Stellungnahme. Daher wendet sich die Evangelische Allianz "gegen Versuche, gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften der im Grundgesetz herausgehobenen Stellung der Ehe gleichzustellen, auch wenn wir respektieren, dass sich das Rollenverständnis der Geschlechter im Laufe der Geschichte immer wieder verändert". Christen werden aufgerufen, Vertreter mit einer anderen geschlechtlichen Orientierung mit Respekt und Würde zu begegnen. Praktizierte Homosexualität wird allerdings als unvereinbar mit der biblischen Ethik angesehen.

 In der Stellungnahme "Sucht der Stadt Bestes" spricht sich die Evangelische Allianz zudem gegen jede Form der Diskriminierung aufgrund von ethnischer Herkunft, Religion, Geschlecht oder geschlechtlicher Orientierung aus. Der Verband plädiert für das Lebensrecht eines jeden Menschen und spricht sich daher gegen Abtreibung und die Tötung von menschlichen Embryonen sowie aktive Sterbehilfe aus.

In der Stellungnahme bekennt sich die Evangelische Allianz auch zu den Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft. Sie fordert vom Staat eine nachhaltige Wirtschaftspolitik, eine an den wirklichen Bedürfnissen orientierte Entwicklungshilfe und verstärkte Anstrengungen gegen weltweite Armut. Mit der weltweiten "Micha-Initiative" fördert die Evangelische Allianz bewusst die "Millenniums-Ziele" der Vereinten Nationen. Hunderte von Sozialwerken im Rahmen der Allianz arbeiten heute schon an der Überwindung der sozialen Nöte im In- und Ausland. Die Stellungnahme der Evangelischen Allianz umfasst zudem Fragen des Umweltschutzes und der Außenpolitik.

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