Eine umstrittene Kirchengemeinde in den USA darf nach einem Urteil des Obersten Gerichtes weiter homosexuellenfeindliche Äußerungen verbreiten.
Das sei vom Recht auf Meinungsfreiheit gedeckt, entschieden die Richter am Mittwoch (Ortszeit) in Washington. Um öffentliche Debatten nicht zu unterdrücken, schütze die US-Verfassung selbst «verletzende Sprache», hieß es in dem mit acht zu einer Stimme beschlossenen Grundsatzurteil.
In dem Fall ging es um eine Baptistengemeinde aus Topeka im US-Bundesstaat Kansas, die immer wieder mit Hetz-Kampagnen gegen Homosexuelle für Aufsehen sorgt. Gemeindemitglieder demonstrieren regelmäßig mit Plakaten, auf denen zu lesen ist, dass Gott Homosexuelle hasse. Wegen ihrer Toleranz seien die USA dem Untergang geweiht. Der Prediger der Gemeinde, Fred Phelps, verbreitet bei der Beisetzung gefallener Soldaten die Behauptung, deren Tod sei eine Strafe Gottes für die Sünden Amerikas.
Mehr als 20 Medienhäuser, darunter die liberale Tageszeitung «New York Times», stellten sich in dem Rechtsstreit auf die Seite der Kirche. Die Gemeinde stehe unter dem Schutz der Verfassung, erklärten sie. Die Westboro-Baptistengemeinde in Topeka hat nur einige Dutzend Mitglieder. Die meisten sind angeblich mit Fred Phelps verwandt.
(Quelle: epd)