Im Missbrauchs-Skandal der katholischen Kirche fordert die Bundesregierung von den deutschen Bischöfen rasches Handeln.
«Ich erwarte von der katholischen Kirche konkrete Festlegungen, welche Maßnahmen für eine lückenlose Aufklärung ergriffen werden», sagte Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser- Schnarrenberger (FDP) dem Hamburger Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» laut Vorabmeldung vom Samstag. Die Politikerin schlägt Ombudsleute und einen Runden Tisch aus Staats-, Kirchen- und Opfervertretern vor.
Leutheusser-Schnarrenberger übte zugleich Kritik am Augsburger Bischof Walter Mixa, der die «sogenannte sexuelle Revolution» mit verantwortlich für den Missbrauch gemacht hatte. Es sei «wenig hilfreich, wenn sich einige Verantwortliche wie Bischof Mixa hinter polemischen Ausflüchten verstecken, statt zur Sachaufklärung beizutragen», sagte die Bundesjustizministerin.
Nach Einschätzung der Missbrauchsbeauftragten des Jesuitenordens, Ursula Raue, wurden seit den 50er Jahren mindestens 115 Kinder und Jugendliche and Schulen des Ordens in Deutschland missbraucht. Auch an anderen katholischen Schulen soll es zu Übergriffen gekommen sein.
(Quelle: epd)
