Was ist eigentlich Glück? Ist es Gesundheit, Reichtum oder doch etwas ganz anderes? Die Bibel sieht in Glück mehr als einen gefüllten Geldbeutel.
Von Björn Knublauch
Die Sehnsucht nach Glück. Vielleicht ist sie in uns hineingelegt worden, damit wir uns auf die Suche begeben. Um Gott zu finden. »Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir«, wie der Kirchenvater Augustinus betete. Und Glück ist doch mehr, als dass man gerade keine Probleme oder keinen Stress hat, oder? Was sagt denn die Bibel über Glück?
Glück gehabt
Das Wort »Glück« wird unterschiedlich in der Bibel benutzt. Das möchte ich an zwei Übersetzungen des Wortes »Leben« zeigen, wie sie im Neuen Testament auftauchen, inhaltlich so aber auch schon im Alten Testament verwendet werden. Da gibt es auf der einen Seite den Bereich des natürlichen Lebens: Essen, Trinken, Kleidung und eine warme Wohnung gehören in diesen Bereich. Der wird mit dem griechischen Wort »bios« beschrieben. Da klingt schon Biologie an. Es geht um den Körper und seinen Erhalt. »Da habe ich aber Schwein gehabt« ist vielleicht ein Ausdruck, den wir heute nutzen würden … okay, den ich benutze. Ein Beispiel: »Denn der HERR war mit Josef, und was er tat, dazu gab der HERR Glück« (1. Mose 39,23). Es gibt viele weitere Stellen in der Bibel, die »Glück« so verwenden. Glück ist hier etwas Gutes, das einem passiert, Erfolg, Freude. Und manchmal einfach ein Umstand, der einem etwas Gutes bringt. So wird Glück auch heute häufig verwendet.
Das volle Leben
Eine andere Bedeutung hat das griechische Wort »zoe«, das im Deutschen ebenfalls mit »Leben« übersetzt wird. Es wird immer dann verwendet, wenn vom Leben in einem umfassenderen, über das natürliche Leben hinausgehenden Sinn gesprochen wird. Also Leben, wie Gott es selbst ist. Dieses Leben kann nicht vergehen, denn es ist stärker als der Tod. Es geht bei diesem Begriff nicht um das Leben, das geboren wird und sterben muss, sondern um das Leben, das mit Sinn und Zufriedenheit erfüllt ist und in Verbindung mit Gott steht. So wird es zum Beispiel in Psalm 73,28 verwendet: »Ich aber setze mein Vertrauen auf dich, meinen Herrn; dir nahe zu sein ist mein ganzes Glück.« Oder nachdem Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen hat und ihnen erklärt, was Leitung eigentlich bedeutet, sagt er: »Ihr wisst das alles – nun handelt auch danach. Das ist der Weg zu eurem Glück!« (Johannes 13,17). In seiner ersten großen Rede macht Jesus klar, wer glücklich ist. In manchen Übersetzungen steht dort sogar »Glücklich sind …« oder »Glückselig sind …«. Bekannt geworden sind sie als die Seligpreisungen, da Luther übersetzte: »Selig sind …« Ließ dir doch mal die zwölf Verse in Matthäus 5,1-12 durch.
Worauf es ankommt
Wenn ich das lese, denke ich: Au backe, Jesus stellt mal wieder alles auf den Kopf. In unserem Leben scheinen doch wirklich andere Dinge wichtig zu sein. Vor allem erwarten wir von anderen Dingen, dass sie uns glücklich machen! Erfolg, Reichtum, Durchsetzungsvermögen, sowas halt. Jesus würde wahrscheinlich das glatte Gegenteil behaupten: »Hey, andersherum stimmt es: Die Welt steht Kopf und oft genug auch das, was ihr für richtig haltet. Ich stelle alles wieder auf die Beine, so wie es eigentlich gedacht war.« Er sortiert das Ganze und hilft uns, zu erkennen, worauf es wirklich bei ihm ankommt – und damit auch für unser Leben. Was uns also wirklich glücklich machen kann. Es geht ihm hier nicht um ein paar Ratschläge, wie man körperlich glücklich werden kann. Hier geht es auch nicht um eine Betrachtung der Welt, in der wir leben. Und erst recht nicht um ein »Streng dich an, so zu leben!«. Vielmehr macht Jesus hier deutlich, was in seinem Reich gilt. Glücklich sind die, die schon jetzt mit Gott verbunden sind. Sie können sich glücklich schätzen.
Du kannst in schlimmen und herausfordernden Umständen leben, Probleme und Stress haben und dennoch glücklich sein, weil du Halt und Zugehörigkeit und Sinn hast.
Björn Knublauch
Mitten im Chaos-Alltag
Jesus und die Bibel machen deutlich: Es gibt ein Glück, eine Freude, die größer ist als die Umstände, in denen du lebst. Du kannst in schlimmen und herausfordernden Umständen leben, Probleme und Stress haben und dennoch glücklich sein, weil du Halt und Zugehörigkeit und Sinn hast. Weil du das Leben hast, das Jesus verspricht und das in ihm zu finden ist. Jesus: »Ich aber bin gekommen, um ihnen das Leben in ganzer Fülle zu schenken.« (Johannes 10,10) Bei Paulus klingt das an, wenn er an die Philipper im vierten Kapitel schreibt: »Ich habe gelernt, in jeder Lage zurechtzukommen und nicht von äußeren Umständen abhängig zu sein: Ich kann Not leiden, ich kann im Wohlstand leben; mit jeder Lage bin ich vertraut. Ich kenne Sattsein und Hungern, ich kenne Mangel und Überfluss. Allem bin ich gewachsen durch den, der mich stark macht.« (Philipper 4,11-13) Glücklich sein kann also der Mensch, der schon heute zu den Bedingungen des Reiches Gottes lebt, der also schon heute mit Gott verbunden ist. Das ist in der Gegenwart mit Herausforderungen verbunden. Aber in der Zukunft, die Gott uns verspricht, macht diese Art zu leben in vollem Umfang Sinn. Das ist es für mich wert, mich schon heute danach auszurichten und Jesus nachzufolgen
Björn Knublauch leitet die missionarische Jugendarbeit des Vereins netzwerk-m.
Jesus antwortete Ihnen: „Dies ist der Wille Gottes: Das ihr an den glaubt. den jener gesandt hat.“
Tut Buße und kehrt um.
Ein großes und doch vernünftiges Urvertrauen
„Du kannst in schlimmen und herausfordernden Umständen leben, Probleme und Stress haben und dennoch glücklich sein, weil du Halt und Zugehörigkeit und Sinn hast“! Dies meint hier zurecht Urvertrauen: Ich komme von Gott und ich gehe zu Gott zurück. Er ist der Schatten über meiner rechten Hand. Die Internetverbindung zu ihm hat selten Störungen. Ich werde also nie tiefer fallen als in Gottes geöffnete Hand. Wenn dies nicht glücklich machen kann, dann weiß ich nicht wie Glück aussieht. Natürlich sind wir Christinnen und Christen keine Menschen – die einem Vorurteil folgend – kleine grüne Jesuspillen nehmen müssen (uns muss man nichts eintrichtern), um solches Glück zu empfinden. Dieses Gefühl ist nicht unvernünftig, es erhebt uns nicht schwebend über den Alltag und die Situation in unserem Leben und in der Welt. Im Gegenteil: Wir dürfen Werte leben, weil Werte existieren weil Gott einst alles aus sich selbst erschuf, wir Geist von Gottes Geist sind und unsere Ethik und Moral nicht legalistisch ist sondern reflektiert, dass unser Schöpfer nur aus Liebe alles erschuf und wir hier auf Erden in seine Ausbildung gehen dürfen. Der letzte Satz ist eine private Schlussfolgerung.