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Naomi: Was bedeutet dieser biblische Name?

Naomi Watts, Naomi Campbell, Naomi Scott: Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten tragen diesen Vornamen, der seinen Ursprung im Hebräischen hat.

Von Frauke Bielefeldt

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Naomi Watts ist wunderschön. Ihr Name passt da bestens zu ihr: Naomi bedeutet nämlich „meine Liebliche“. Der Name stammt aus dem Hebräischen und ist abgeleitet vom Stamm na‘em, „lieblich sein“. In der Bibel findet sich der Name im Buch Rut: Die Schwiegermutter der Moabiterin Rut, mit der diese nach dem Tod ihres Mannes nach Juda geht, heißt Naomi, in vielen deutschsprachigen Bibeln auch „Noomi“ genannt. Andere Formen sind „Naëmi“ (Schlachter) oder „Noëmi“. Die Geschichte hat es in sich: Elimelech aus Bethlehem zieht mit seiner Frau Naomi nach Moab, weil seine Heimat von einer Hungersnot geplagt wird. Seine beiden Söhne heiraten dort moabitische Frauen, eine von ihnen ist Rut.

Naomi – die Liebliche?

Als Elimelech und seine beiden Söhne nacheinander sterben, steht Naomi vor dem Nichts und beschließt, in ihre Heimat zurückzukehren. Als sie in Bethlehem ankommt, erkennen manche ältere Frauen sie trotz all der langen Jahre in der Fremde doch wieder und fragen: „Ist das nicht Naomi?“ Doch Naomi denkt an die Bedeutung ihres Namens und sagt: „Nennt mich nicht mehr Noomi (Liebliche), sondern Mara (Bittere); denn viel Bitteres hat der Allmächtige mir getan“ (Rut 1,20, Einheitsübersetzung).

Auch Naomi Watts musste schon sehr früh lernen, dass das Leben nicht immer „lieblich“ ist und Schönheit nicht vor Unglück schützt. Als ihr Vater sie und ihre Mutter verließ, war sie gerade einmal vier Jahre alt. Drei Jahre später starb der langjährige Toningenieur von Pink Floyd an einer Überdosis Heroin. Ihr Leben pendelte zwischen Südengland, Wales und Australien. Versuche als Model verliefen nicht sehr erfolgreich – im Gegensatz zu ihrer Namensschwester Naomi Campbell, die zu den berühmtesten Models aller Zeiten zählt. Naomi Watts’ Schauspielkarriere war von mehr Erfolg gekrönt: Immerhin verdrehte sie 2005 King Kong den Kopf und erhielt in den vergangenen Jahren einige Auszeichnungen (wobei sich die Nominierungen für den Oscar und die Goldene Himbeere – die „Auszeichnung“ für die schlechteste Schauspielleistung – bisher die Waage halten).

Ururgroßmutter Davids

Auch das Leben der biblischen Naomi nimmt eine gute Wende. Als sie ihren frisch verwitweten Schwiegertöchtern anbot, sich von ihr zu trennen und ihrerseits in ihrer Heimat zu bleiben, willigte die eine ein, doch die andere (Rut) blieb hartnäckig und bestand darauf, ihre ausländische Schwiegermutter zu begleiten: „Wo du hingehst, dort will ich auch hingehen, und wo du lebst, da möchte ich auch leben. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott“ (Rut 1,16, Neues Leben Bibel). Mit diesem Bekenntnis qualifiziert sich Rut als wahre Israelitin, denn die jüdische Gemeinschaft war immer offen für Menschen aus anderen Völkern, die sich dem Glauben an Jahwe anschlossen.

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So kann Rut als rechtmäßige Schwiegertochter den ihr am nächsten stehenden männlichen Verwandten ihres verstorbenen Mannes um die Ehe bitten, wie es damals üblich war (Leviratsehe). Im Buch Rut ist zu lesen, wie Naomi dies mit allem Geschick und Anstand einfädelt. Aus der Ehe geht Obed hervor, der Großvater Davids. Ohne es zu ahnen, war Naomi zur Ururgroßmutter Davids geworden, indem sie Rut mit in die Familie und dann in ihre Heimat gebracht und neu verheiratet hatte. Ihre Spuren führen bis in den Anfang des Matthäusevangeliums: „Boas zeugte Obed mit der Rut. Obed zeugte Isai. Isai zeugte den König David“ (Matthäus 1,5-6, Lutherbibel).

Frauke Bielefeldt arbeitet als Lektorin, Übersetzerin und Autorin. Sie lebt in der Nähe von Hannover.


Dieser Artikel ist in der Zeitschrift Faszination Bibel erschienen. Faszination Bibel wird vom SCM Bundes-Verlag herausgegeben, zu dem auch Jesus.de gehört.

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