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Streit im Hauskreis – was tun?

Ethische Fragen führen in Pauls Hauskreis regelmäßig zu hitzigen Diskussionen. Einige bleiben den Treffen deshalb immer öfter fern. Was hilft? Vier Experten antworten.

Heiße-Eisen-Abend planen

Lieber Paul,

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das ist tatsächlich eine Herausforderung, wenn so verschiedene Bedürfnisse aufeinanderprallen. Mein Vorschlag: Alles zu seiner Zeit.

Reserviert euch regelmäßig einen Abend für heiße Eisen (vielleicht alle zwei bis drei Monate) – und an den anderen Hauskreisabenden darf es ruhiger zugehen. Wenn dann doch ein kontroverses Thema auftaucht, notiert es auf einer Liste im Handy oder auf einem Zettel, den ihr in die „Box für heiße Eisen“ steckt. Wenn dann wieder ein Heiße-Eisen-Abend ansteht, einigt euch vorher auf ein Thema aus eurer Sammlung, damit sich jeder darauf einstellen kann.

So ein Abend ist eine großartige Chance, weiterzudenken, andere Sichtweisen kennenzulernen, zu verstehen, warum andere anders darüber denken, den Kopf zu inspirieren und das Herz zu weiten. Dafür lohnt es sich, ihn gut vorzubereiten. Ein paar Tipps:

  • Einigt euch auf ein paar Gesprächsregeln. Es geht nicht darum, rechtzuhaben oder alle von der eigenen Meinung zu überzeugen. Bereitschaft zum Zuhören und Respekt für die andere Position gehören dazu. Im Idealfall benennt ihr einen Moderator, der das Gespräch strukturiert und auf die Einhaltung der Regeln achtet. Vielleicht ist jemand in eurer Runde dafür besonders begabt.
  • Sprecht persönlich: Welche Erfahrungen in meinem Leben haben dazu geführt, dass ich eine bestimmte Haltung vertrete?
  • Bei manchen Themen könnte auch eine Pro-und-Contra-Debatte anregend sein, bei der die Positionen ausgelost werden. Es gilt dann unter Umständen eine Meinung zu vertreten, die gar nicht die eigene ist. Hier sollte man etwas Vorbereitungszeit für die Gruppen einplanen, um sich in die Argumentation hineindenken zu können.
  • Möglicherweise kann es auch hilfreich sein, zu einem kontroversen Thema jemanden einzuladen, der einen Impuls einbringt und sich dann der Diskussion stellt.

Es lohnt sich auf jeden Fall, sich als Hauskreis immer mal wieder heiklen Themen zu stellen. Es hält lebendig und in Bewegung. Und wer schon den ganzen Tag Ärger mit seinem Chef hatte, bleibt vielleicht am Heiße-Eisen-Abend doch zu Hause und freut sich auf einen friedlichen und stärkenden Hauskreisabend in der nächsten Woche.

Heimke Hitzblech ist als Pastorin in der EFG Hannover Walderseestraße für die Kleingruppenarbeit der Gemeinde zuständig.


Moderation dazu holen

Lieber Paul,

anscheinend sind die Wünsche und Bedürfnisse deiner Hauskreisteilnehmer ziemlich verschieden. Ich würde empfehlen, recht bald schon ein Treffen zu machen, bei dem ihr über euren Hauskreis sprecht. Ihr könntet euch die Frage stellen: Was wünsche ich mir vom Hauskreis? Und: Wann ist für mich ein Hauskreisabend ein gelungener Abend? Dazu sollte jeder Teilnehmende etwas sagen und etwa zwei bis drei Minuten Zeit haben. Grundsätzlich solltet ihr die Beiträge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer unkommentiert stehen lassen. Hilfreich wäre sicher auch, die verschiedenen Wünsche aufzuschreiben, zum Beispiel auf einer Flipchart.

Du solltest den Abend selbst leiten und moderieren oder dazu jemanden beauftragen. Falls der Konflikt in eurer Gruppe schon eskaliert ist, würde ich dir empfehlen, eine Person von außen einzuladen, die das Gespräch gut moderieren kann. Wenn ihr über eure Wünsche und Bedürfnisse sprecht, erkennt ihr trotz mancher Unterschiede vielleicht auch noch vieles Verbindende, was euch Mut macht, als Hauskreis weiter zusammenzubleiben. Vielleicht findet ihr dann auch Lösungen, den unterschiedlichen Bedürfnissen zu begegnen, zum Beispiel ein Wechsel zwischen Abenden, an denen diskutiert wird, und anderen, an denen es eher besinnlich zugeht.

Auch eine Aussprache wird vielleicht nicht verhindern können, dass der ein oder andere sich vom Kreis verabschiedet, aber dann geschieht es mit Klarheit und nicht klammheimlich durch Wegbleiben.

Insgesamt erkenne ich aus deiner Anfrage aber, dass es bei euch wirklich Handlungsbedarf gibt. Einfach so weiterlaufen lassen, ist keine gute Lösung. Wenn ihr nicht darüber sprecht, wird es früher oder später auf jeden Fall zu Trennungen kommen. Auch eine Aussprache wird vielleicht nicht verhindern können, dass der ein oder andere sich vom Kreis verabschiedet, aber dann geschieht es mit Klarheit und nicht klammheimlich durch Wegbleiben.

Ich wünsche dir Weisheit und ein gutes Händchen im Umgang mit der Gruppe. Grundsätzlich bieten Spannungen und Krisen immer auch die Chance, dass etwas Neues entstehen kann.

Micha Neumann ist Pastor, Mediator, Ornithologe und Redakteur beim HauskreisMagazin.


Füreinander offen bleiben

Lieber Paul,

ist es in Zeiten des Klimawandels richtig, einen SUV durch die Gegend zu kutschieren, auch wenn man gar kein geländetaugliches Auto braucht? Ist Sterbehilfe unter bestimmten Umständen akzeptabel? Wann sind Waffenlieferungen legitim? Sollten gleichgeschlechtliche Paare in unseren Gemeinden gesegnet werden? Waren die Coronamaßnahmen angemessen oder völlig überzogen?

Ethische Fragen bieten eine Menge Zündstoff und es ist leicht, in heftige Diskussionen zu geraten. Zu unterschiedlich sind wir da unterwegs. Und darum kracht es an diesen Stellen auch leicht. Kompromisse oder Lösungen sind schwer zu finden, wenn es um Leben und Tod geht. Vielleicht verhärten sich die Positionen und der Eindruck entsteht: Wir finden keine Lösungen! Je länger es geht, umso schlimmer wird es. Es geht hoch her, aber es führt zu nix. Dass du da an Grenzen stößt, Paul, ist nur allzu verständlich. Aber was kann ich dir raten?

Die brennenden Fragen und die daraus entstehenden Konflikte einfach zu umgehen oder gar zum Schweigen zu bringen, ist für mich keine Lösung.

Sicherlich ist es nicht hilfreich, fruchtlose Diskussionen endlos weiterzuführen. Wenn alle Standpunkte ausgetauscht wurden und keine Lösung in Sicht ist, kann es hilfreich sein, dass du intervenierst und das Gespräch auf eine andere Ebene lenkst. Folgende Fragen könnten hilfreich sein: Ist das ein Thema, bei dem wir wirklich gerne weiterkommen möchten? Wenn ja: Können wir uns bis zum nächsten Mal weiter kundig machen – oder sollten wir dazu eine fachkundige Person einladen? Oder wäre das mal ein Thema für eine größere Gemeindeveranstaltung? Und dann wird es darum gehen, anschließend die entsprechenden Schritte zu gehen.

Die brennenden Fragen und die daraus entstehenden Konflikte einfach zu umgehen oder gar zum Schweigen zu bringen, ist für mich keine Lösung. Schließlich ist ja ein Hauskreis auch der Ort, an dem das Leben, der Glaube und seine Relevanz konkret erfahr- und hinterfragbar sein darf und auch muss. Ich finde es wichtig, füreinander offenzubleiben und in einen Dialog einzutreten, um ein besseres Verständnis und eine Wertschätzung für die jeweilige Perspektive des Anderen zu entwickeln.

Einen guten Umgang finden

Dass es „an der ein oder anderen Ecke kracht“, ist grundsätzlich mal positiv. Wie wir miteinander umgehen, wenn es kracht, entscheidet darüber, ob wir weiter auf positivem Kurs unterwegs sind oder ob negative und bedenkliche Auswirkungen am Horizont sichtbar werden. Einen guten Umgang finden, sollte das Ziel in Konflikten und ethischen Streitfragen sein.

Interessant wird es, wenn ihr persönlich sprecht: Welche Erfahrungen in meinem Leben haben dazu geführt, dass ich eine bestimmte Haltung vertrete? So gesehen könnt ihr heikle Themen nämlich auch als Chance verstehen, einander besser kennenzulernen, weiterzudenken und andere Sichtweisen in den Blick zu nehmen. Zu verstehen, warum andere anders über manche Themen denken, das bereichert das eigene Leben ungemein. Dabei sollten aber auch alle die Freiheit haben, sich guten Gewissens aus der Diskussion auszuklinken und vielleicht an so einem Abend auch zu Hause zu bleiben.

In allem solltest du nicht vergessen: „Humor ist ein guter Stoßdämpfer, wenn es im Leben kracht.“ So hat es Phil Bosmans mal gesagt. Und ich ergänze – es darf auch über den eigenen Standpunkt in ethischen Fragen mal wirklich herzhaft gelacht werden. Hilft auch in hitzigen Debatten. Versuchs mal. Gute Entscheidungen wünsche ich dir!

Peter Bauer ist Diakon und Hauskreisbeauftragter bei den Missionarischen Diensten der Badischen Landeskirche.


Den Hauskreis beerdigen

Lieber Paul,

es sind spannende Zeiten! Mit den Konflikten bist du sicherlich nicht allein. Auch auf gemeindlicher und übergemeindlicher Ebene gibt es Auseinandersetzungen, die nicht einfach wegmoderiert werden können. Ich weiß nicht, ob das ein Trost ist, aber wenn es im großen Haus knarzt, merkt man das auch im kleinsten Zimmer.

Kleingruppen müssen nicht ein Leben lang miteinander unterwegs sein. Sollten die Interessen in eurem Kreis zu weit auseinandergehen, finde ich es wichtig, auch ganz offen über eine Trennung oder Auflösung nachzudenken. Manchmal scheut man sich davor, über einen solch drastischen Schritt zu sprechen, obwohl alle schon Abwanderungsgedanken pflegen. Doch ich finde es weitaus besser, offen darüber zu kommunizieren, als darauf zu warten, dass sich der Kreis von allein erledigt. So schön es ist, wenn wir einander mit unterschiedlichen Perspektiven und Meinungen bereichern – auf Dauer wird sich ein Hauskreis, in dem es keine Balance zwischen Reibung und Wohlfühlen gibt, nicht halten können. Schließlich sind die meisten von uns mit ihrem Lebensalltag schon genug herausgefordert.

Solltet ihr tatsächlich zu dem Entschluss kommen, dass ihr den Hauskreis beerdigen wollt, dann würde ich euch empfehlen, das Ende eurer gemeinsamen Zeit bewusst zu gestalten.

Manchmal kann die Trennung eine gute Konfliktlösung sein, so wie bei Paulus und Barnabas, die unterschiedliche Wege gingen, weil sie sich nicht einigen konnten, ob sie Johannes Markus mitnehmen sollten oder nicht (Apg 15,36-41). Auch wenn sich das in anderen Kontexten oft beschönigend anhört: Es scheint eine einvernehmliche Trennung gewesen zu sein, denn beide machten mit dem weiter, was ihnen gemeinsam am Herzen lag: Mission. Die Verbreitung der guten Botschaft hat sogar von der Trennung profitiert, denn dadurch konnten sie noch mehr Regionen erreichen.

Solltet ihr tatsächlich zu dem Entschluss kommen, dass ihr den Hauskreis beerdigen wollt, dann würde ich euch empfehlen, das Ende eurer gemeinsamen Zeit bewusst zu gestalten. Kocht und esst nochmals miteinander, trefft euch in einer Kneipe, macht eine Feedbackrunde, tauscht Erinnerungen oder … Gestaltet ein Treffen, das es allen ermöglicht, den Abschied auf gute Weise nachzuvollziehen.

Christof Klenk ist Redaktionsleiter des HauskreisMagazins und koordiniert die Hauskreise der FeG Witten.


Ausgabe 67

Dieser Artikel ist im HauskreisMagazin erschienen. Das HauskreisMagazin ist Teil des SCM Bundes-Verlags, zu dem auch Jesus.de gehört.

23 Kommentare

  1. Ich leugne nicht den menschengemachten Klimawandel, mal als Vorbemerkung.
    Aber am Beispiel „darf man als Christ ein SUV fahren“ (oder heisst es „einen SUV“ weil es inzwischen keine Abkürzung mehr ist, sondern ein deutsches Wort?) würde ich dann doch mal gerne dazwischenblöken:
    Argumentieren wir mit der Schrift (autoritativ?) oder mit „was anderem“? ich würde gerne mal die Schriftstellen zum Thema SUV kennenlernen… Was mir häufig begegnet, ist eine theologische Überschrift („Wir Christen sollen die Schöpfung bewahren“) von der aus dann argumentiert wird („dann kann man doch nicht so ein Monster fahren“). Ich erlebe da selten echte Konsequenz, denn ab welcher Größe ist dann ein Auto Sünde? Oder sind dann vielleicht alle Autos in unserer Gemeinde Sünde – aber das trauen sich nur die Jüngeren zu sagen und zu denken, die in einem großstädtischen Kontext aufgewachsen sind? Was ich schreiben will: Es scheint hier keine objektiv richtige Antwort zu geben. Ist damit die Frage irrelevant? Nein, für diejenigen, die demnächst ein Auto kaufen wollen (oder vielleicht doch nicht?) ist es eine brennende Frage der konsequenten Jesusnachfolge – hoffentlich!
    Wie aber umgehen mit ethischen Themen abseits der Schrift?
    Ich empfehle mal Römer 14 und 15 bis Vers 13 zu lesen, gerne auch als Kleingruppe auch wenn es vielleicht drei Abende dauert. Die Thematik ist für uns Christen im 21. Jahrhundert irrelevant („Götzenopferfleisch“), aber ein krass weiser Weg für das Herausarbeiten von ethischen Entscheidungen. Und wer sich als Kleingruppenleitende(r) dann Apostelgeschichte 15 vorher durchliest und verwundert feststellt, dass Paulus Null mit einem ethischen Beschluss an anderer, höchster Stelle argumentiert – kann vielleicht Teilnehmende von Kleingruppen dorthin führen, wo wir eigentlich alle hinwollen: Unterordnung unter Gott, konsequent und von innen heraus gesteuert – aber offensichtlich mit abweichenden ethischen Einzelfallentscheidungen.
    Denn es geht ja eben nicht um „was man so tun sollte“ sondern um „was will Gott von mir, jetzt“. Da erst wird es schmerzhaft, kostet es mich etwas, zahle ich meinen Preis. Alles davor ist Theoriegebäude bauen… Und vorwegnehmend, was man so im Römerbrief dann findet: Manchmal fordert Gott (!) von mir ein Verhalten nur wegen der anderen. Was für ein Frontalangriff auf den mit unserer Muttermilch aufgesogenen Individualismus, der sich in nichts reinreden lassen möchte.
    Also, mein Tipp:
    Römer 14 und 15 durcharbeiten als Kleingruppe.
    Und dann mal einen Abend lang anhand der herausgearbeiteteten Kriterien eine ethische Frage bearbeiten, die gerade niemand am Tisch persönlich betrifft. Wie wäre es mit „Darf ich mir als Christ ein Haus kaufen?“ Vielleicht kommt ihr als Gruppe ja dahin, dass in verschiedenen Kontexten verschiedene Antworten die Richtigen sein können…?
    Und in einem eher persönlichen Abend (wenn ihr das noch könnt?) mal füreinander beten unter der Überschrift „vor welcher ethischen Frage stehe ich gerade in meinem Leben?“ Welchen Gehorsam fordert Gott von mir? Was lässt mich zögern? Über welche ethische Entscheidung der Vergangenheit will ich vor der Gruppe mal Buße tun? Was tue ich, um Gott in meinem Leben mehr zu gehorchen? Stoff für Wochen…

    • Ja, sehr schoen, Sven.

      Ich persoenlich hatte meinen Aha-Punkt, als es um Masken-Tragen am Ende der Corona-Zeit ging. Etliche andere Laender hatten die Dinger schon eingemottet. Wir erinnern uns an die Absurditaeten als im Zugabteil von FR oder AUS nach D ploetzlich an der Grenze Masken aufgezogen werden sollten 🤷‍♀️😂😂

      Einer unserer Aeltesten hatte tatsaechlich aus Solidaritaet mit den Aengstlichen (Goetzenopferfleischphobikern) weiter Maske getragen im Gottesdienst (Hinweis auf Roe 14-15).

      Ich habe es nicht geschafft. Gott sei mir Suender gnaedig!

      LG Joerg

    • > Aber am Beispiel „darf man als Christ ein SUV fahren“ (…) Argumentieren wir mit der Schrift (autoritativ?) oder mit „was anderem“?

      Darf ein Christ nur mit der Schrift argumentieren? Sind Wissenschaft und Vernunft für Christen tabu?

      Es klingt irgendwie so.

      Eigentlich ist es doch völlig einfach: CO² verursacht den Klimawandel. Dieser Klimawandel wird dazu führen, dass weltweit Gebiete unbewohnbar werden, viele Menschen sterben, viele andere fliehen müssen (bin mal gespannt, was die Klimawandelleugner sagen, wenn die bei uns vor der Tür stehen. Wahrscheinlich wollen die dann eine Mauer bauen, werden aber weiter leugnen). Wir erleben gerade jetzt in diesen Tagen die ersten dramatischen Auswirkungen. Es wird noch schlimmer werden.

      Wir können diesen Klimawandel nicht mehr stoppen, wir können ihn aber noch begrenzen. Das kann nicht jemand alleine tun, aber viele einzelne ergeben eine Menge, die das kann. Und jeder, der nichts tut oder gar andere davon abhält, macht diese Menge kleiner.

      Und hier sind wir beim Christentum, beim Judentum, beim Humanismus und vielen Überzeugungen und Glaubensansichten. Den meisten ist gemein, dass sie zum individuellen Tun auffordern, zum Helfen. Und nicht zum Kopf in den Sand stecken und wegzuschauen.

      Und jetzt wird es gemein: Es gibt hier auch kein schwarz/weiß oder genug. Wir werden immer in gewissen Umfang dieser Welt auch schaden. Besonders mit unserem hohen westlichen Lebensstil.

      Ein kleiner SUV ist besser als ein großer, ein Kleinwagen besser als ein kleiner SUV, Carsharing besser als ein Kleinwagen, öffentliche Verkehrsmittel besser als carsharing und so wenig Auto fahren wie möglich ist am besten.

      Ähnliches gilt bei Lebensmittel, Wohnen, Urlaubsverhalten u.v.m..

      Gott hat uns dafür 2 tolle Sachen gegeben: Ein Gehirn und ein Gewissen. Gut, so mancher muss das eine oder beides erst mal suchen, aber grundsätzlich gehört das schon zur menschlichen Grundausstattung.

      Besonders toll ist hierbei das Gewissen: Wir Menschen sind fantastische Lügner. Wir können uns sogar selbst belügen. Aber wir haben auch die Fähigkeit, ehrlich zu sein, insbesondere zu uns selbst.

      Insofern können wir durchaus wissen, wie viel wir dabei tun können, was wir selbst schaffen können und inwieweit wir lediglich zu bequem, zu faul, zu gleichgültig oder zu bösartig sind.

      > „Wir Christen sollen die Schöpfung bewahren“
      Da haben wir Menschen (denn es ist eine Weisung an alle Menschen, nicht nur an Christen) schon ziemlich versagt.

      Der Klimawandel rückt eine andere Bibelstelle inzwischen in den Vordergrund: Du sollst nicht töten!

      Klingt drastisch und ist es auch.

      Das wollen nur viele nicht hören oder glauben. Aber so sind wir Menschen.

      Und jetzt ist die Frage: Ist es christlich, nicht hören oder Wahrheiten glauben zu wollen? Wenn eines der wichtigsten Gebote betroffen ist?

      Man braucht wirklich kein Theologiestudium, um hier zu verstehen, welches Handeln das richtige und auch das christliche (wie auch das menschliche) ist.

      • @Andi-Joerg

        das ist eine sehr individualistische Sicht, die du hier beschreibst.

        Folgende Grundannahmen sind mE falsch und konterkarieren individuelle CO2-Einsparungs-Bemuehungen:
        – CO2 wird v.a. durch uns Individuen freigesetzt (und nicht in Vielfachem grosstechnisch durch: Unternehmen, Energieversorger, Regierungen, Kriege, Braende …)
        – von Menschen freigesetztes CO2 hat eine klimaerwaermende Wirkung; aber es ist unklar, wie hoch/wie viel/wie schlimm
        – es gibt viele Moeglichkeiten, auch bei hoeherem CO2-Gehalt auf der Erde auskoemmlich zu leben (Abmilderungsstrategien)
        – grosstechnische Fortschritte bringen vermutl. vielfache CO2-Wirkungen, verglichen mit dem vorgeschlagenen „individ. Kleinklein“
        – geschuerte Klima-Angst („I want you to panic“) ist nur ein dummer Versuch, Misstrauen und Zerstoerung zu saeen …

        Falls du naturwissenschaftlich interessiert bist oder Freude an Details hast, koenntest du hier starten:
        https://www.youtube.com/watch?v=hAzAYyJbmq8 Youtube mit em.Prof Horst-Joachim Luedecke;
        Youtubes von Dr. Fritz Vahrenholt oder Prof. Gerd Gantefoer kann ich auch empfehlen.

        Wer sich dabei nicht um Fakten kuemmern kann oder will, dem bleibt nur GLAUBEN …🤷‍♀️

        LG Joerg

          • Mist, stimmt, Wikipedia muss man ja immer glauben … Wie dumm von mir!
            V.a. dem dtschen Zweig und noch mehr v.a. bei Personen-Beschreibungen, die nicht dem akt. Zeitgeist huldigen … kennt man ja von den Corona-Schwurblern 😂😂😂

            Schliesslich zaehlt nicht das Argument, sondern von wem ein Argument kommt, stimmts 😜

            Hast du dir das Video denn angeschaut? Hast du ein Argument, eine Antithese? Oder nur Geraune?

            LG Joerg

            PS: Wer Argumente nicht verstehen kann oder will, dem bleibt nur anderen zu glauben!

            • Natürlich muss man Wikipedia nicht glauben.

              Der oberste Klimawandelleugner auf einem YouTube-Vidro, der da als Physiker auch noch weit außerhalb seines Fachbereichs unterwegs ust und im krassen Widerspruch zu nahezu allen wirklichen Fachleuten, ist natürlich viel glaubhafter.

              Oder ist er nicht einfach nur bequemer für die, die die Wahrheit nicht wahr haben wollen? Denn sonst müsste man sich ja ändern. Und da sollen doch lieber die,Welt zugrunde gehen, bevor man das tut.

            • Moin Andi-Joerg,
              welche „wirklichen Fachleute“ konsultieren Sie denn gerne?
              Darf ich fragen, ob Sie eine naturwiss. Ausbildung haben?
              Welches ist denn Ihrer Meinung nach „die Klima-Wahrheit“, bzw wo weicht sie zu den Thesen im Video ab?
              Und wie denken Sie helfen Sie persoenlich mit ihrem Verhalten, dass sich das Klima weniger erwaermt und um wieviel Millionstel-Grad und wo genau auf der Welt?
              LG & Schoenes Wochenende
              Joerg

            • Ach komm, Du weisst doch genau, dass 99% der Fachwelt diesen „Fachleuten “ widerspricht. So gut wie kein seriöser Wissenschafter bezweifelt noch den menschlichen Faktor bei dem Klimawandel Zumal wir seit einigen Jahren die ersten Auswirkungen erleben.

              Aber die Querdenker und Coronazirkel brauchen jetzt halt ein neues Thema.

              Und ja, es kommt auch auf die kleinen Dinge bei uns allen an.

              Meine persönlichen Punkte, die noch zu wenig sind, betreffen Urlaubsverhalten, Heizung, Mobilität und auch Ernährung. Insgesamt ist mein ökologischer Fussabdruck unterdurchschnittlich. Aber Luft nach oben ist auch bei mir noch reichlich. Ich bin da nicht das leuchtende Vorbild, aber auf dem Weg. Insbesondere leugnet ich nicht Tatsachen.

            • Du hast das Video immer noch nicht gesehen … stimts?
              Es geht darin eher darum, was alles falsch laeuft (wie es bisher mit dem dtsch Weg NICHT funktionieren kann „die Welt zu retten“).

              Das CO2 klimawirksam ist, ist sonnenklar. Nur nicht genau wie viel:
              https://www.youtube.com/watch?v=pyZbplabMXs Der Klima-Wandel, was ist dran (Wort & Wissen).

              LG Joerg

            • Klar, kenne ich die Fakten.
              Weil du die Youtube-Videos nicht schaust, weisst du ja nicht, dass es dort nicht darum geht, den menschgemachten CO2-Anstieg und Auswirkungen auf das Klima zu leugnen, sondern eher darum, die eingeschlagene Energiewende als abmildernde Massnahme zu kritisieren (mit naturwiss. Argumenten).
              LG Joerg

            • und natuerlich die Kritik an bestenenden Klima-Modellen (W&W Video), die zwar besser geworden sind, aber immer noch Grundannahmen enthalten, die deren Aussagekraft einschraenken (Bsp: Wolkenbildung im Klimawandel und deren Rueckkopplungen)

            • Hier zB ein paar Stilblueten:
              https://www.deutsches-klima-konsortium.de/fileadmin/user_upload/pdfs/aktuelles/Fakten-aus-der-Wissenschaft.pdf

              „8. Auch ohne Kohle und Atom ist die Grundlast-Energieversorgung gesichert.
              Die Dunkelflaute, also mangelnde Energieversorgung durch gleichzeitige Windstille und nicht scheinende Sonne, ist in Zeiten vernetzt-steuerbarer überregionaler und europaweiter Energieversorgung ein handhabbares Risiko. Der Sorge vor einem Blackout liegt die Vorstellung zugrunde, dass es großer Kraftwerke bedürfe, um die Grundlast zu sichern. Das Konzept “Grundlast” stammt aus dem traditionellen Denken der Stromversorgung, es wird im künftigen, klimaschonenden Energiesystem zunehmend überflüssig.
              Dessen ungeachtet sind auch Erneuerbare Energien grundlastfähig, die Sicherheit der Stromversorgung wird daher auch durch weitere Abschaltungen von Atom- und Kohlekraftwerken nicht gefährdet.“

              Wer das gerne GLAUBEN mag, von mir aus.
              Aber ehrlich: das ist Hybris, uebelster „ich-wuensch-mir-die-Welt-wie-sie-mir-gefaellt“-Sprech. Polit-Propaganda.
              Da braucht man nicht mal Sachverstand. Es reicht zu schauen, was unsere Nachbarn machen oder was weltweit geschieht … um solche naiven Beschwichtigungen zu entlarven.

              LG Joerg

              DAS als „Fakten-aus-der-Wissenschaft“ abzulegen, ist fuer mich ein Schlag in die Magengrube.

            • > Es reicht zu schauen, was unsere Nachbarn machen oder was weltweit geschieht

              Du meinst z.B. die Franzosen, die auf Atomstrom setzen und denen wir dieses Jahr reichlich mit unserem Ökostrom aushelfen mussten, weil die Meiler zur Hälfte wegen Niedrigwasser nicht liefen?

              Natürlich ist noch viel zu tun, insbesondere was Speichermedien angeht.

              Und wir müssen jetzt endlich aufholen, was unter konservativer Regierung alles versäumt wurde, insbesondere die Leitungsverlegung und den Windkraftausbau. Wobei die SPD leider mit ihrer Kohle- und Gasaffinität auch nicht die Alternative war und ist.

              Auch toll, dass wir unsere wirtschaftlichen Zukunftsmöglichkeiten bei Solar und wohl inzwischen auch bei Windkraft, wo Deutschland mal führend war, verschenkt haben, vor allem in Richtung China. Dafür haben wir weiter reichlich Geld in Kohle, Atomkraft und Gasversorgung gesteckt.

              Man kann ja im alten Denken bleiben, nur wird Deutschland dann bald nur noch 2. oder 3. Wahl bei der Wirtschaft weltweit sein.

              Und wir wissen ja, dass Du bei der Atommüllentsorgung Fakenews auf dem Leim gegangen bist (siehe anderer Thread). Als wenn Russland ein Hochtechnologieland wäre,

            • @a.d.Joerg

              zu „Du meinst z.B. die Franzosen, die auf Atomstrom setzen und DENEN WIR DIESES JAHR REICHLICH mit unserem Ökostrom aushelfen mussten, weil die Meiler zur Hälfte wegen Niedrigwasser nicht liefen?“

              Sollte man nicht erst gucken was die Wahrheit ist, bevor man iwas schreibt was man meint? V.a., wenn es ausserhalb des eigenen Kompetenzbereiches ist?

              https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1380020/umfrage/deutscher-stromhandel/
              zur verlinkten Grafik: Import heisst Strom Einfuhr nach D (blaue Linie). Seit April auf Hoehenflug.
              Was war nochmal im April? Wurde da nicht bei uns was abgeschaltet?

              OK, keinerlei naturwissenschaftl. Vorbildung? Muss ich halt versuchen mehr und einfacher zu erklaeren …

              LG Joerg

            • An alle: Kommentare bitte grundsätzlich sachlich halten. Spekulationen über vorhandene oder nicht vorhandene (naturwissenschaftliche) Bildung der Beteiligten sind hier fehl am Platz. Dies richtet sich ausdrücklich an alle. Wer hier sachlich schreibt, muss sich nicht angesprochen fühlen. Wer sich unsicher ist, bitte in die Nutzungsbedingungen schauen. MfG, das JDE-Team

            • Interessanter Link zu statista. Ich zitiere mal:

              „(…) Im Jahr 2022 war Frankreich der größte Abnehmer der deutschen Stromausfuhren. Im selben Jahr wurde hingegen die größte Menge aus Dänemark eingeführt.
              Die Statistik verdeutlicht, dass Deutschland in ein europäisches Stromhandelsnetz eingebettet ist. In diesem Konstrukt führt Deutschland mehr Strom aus als es einführt.

            • @d.a.Joerg

              Gerne erklaere ich es Dir nochmal, so einfach wie ich kann:
              2022 liefen bei uns noch die drei Atomkraftwerke.
              Es gab noch keinen Strommangel. 😊
              Wir waren noch Netto-Exporteure. 😃
              Seit April diesen Jahres sind alle AKWs ausgelaufen und abgestellt. 😢
              Jetzt gibt es Strommangel. 😒
              Wir sind Netto-Importeur geworden. 🤦‍♂️
              Jeden Tag, wenn der Wind weht und die Sonne scheint, haben wir genug Strom und muessen anderen Geld GEBEN, damit sie ihn abnehmen (v.a. um die Mittagszeit).
              Abends, kaufen wir von den Nachbarn – gerne auch Atomstrom oder Kohlestrom – zu TEUREN Preisen zurueck.🤦‍♂️🤦‍♂️🤦‍♂️

              So verstaendlich und einfach genug?

              LG Joerg

            • Deine Argumentation ist in etwa wie folgt:
              Dorf A hat viele Störche und die Leute bekommen viele Kinder, Dorf B hat wenig Störche und die Leute haben wenig Kinder. Das ist der Beweis, dass Störche Kinder bringen,

              Die Atomkraftwerke lieferten 2022 6 % des deutschen Strombedarfs. Nicht mehr. Das sollte mit alternativen Energien und dem entsprechenden Ausbau schnell ersetzbar sein.

              Und aus den Zahlen eines Monats eine solche Allgemeinaussage zu machen wie Du es hier versuchst, ist schlicht unseriös. Aber irgendwie typisch.

              Und das Problem des Atommülls bleibt, nachdem sich deine angebliche russische Hochtechnogie im Faktencheck in Luft aufgelöst hat.

              Richtig aber ist: Wir müssen erneuerbare Energien plus die benötigten Leitungen viel mehr ausbauen. Probleme haben übrigens die Bundesländer, die sich dagegen stark gewehrt haben (CSU lässt grüßen). Der Norden hat eher kein Strommangel.

            • @d.a.Joerg „Storchgeschichten vs Physik“

              zu „Die Atomkraftwerke lieferten 2022 6 % des deutschen Strombedarfs. Nicht mehr. Das sollte mit alternativen Energien und dem entsprechenden Ausbau schnell ersetzbar sein.“

              Der Unterschied ist grundlastfaehig (AKW) versus Flatterstrom (Wind/Sonne). Selbst 1.000 GW installierte Leistung mal Null Sonne/Wind gibt?
              Immernoch Null!

              Vielleicht kannst du ja diese Graphik verstehen:
              https://energy-charts.info/charts/price_spot_market/chart.htm?l=de&c=DE&interval=month&month=07&legendItems=1010010100000
              Einfach mal mit der Maus ueber die Extrema fahren.

              Gerne Fragen, falls nicht.

              LG Joerg

  2. Vielleicht sollten bei Streit die Mitglieder/innen des Hauskreises auch mal über ihr Miteinander nachdenken.

    Ich war viele Jahre in einem Hauskreis, dem EKD’ler, Katholiken, Baptisten und eine Adventistin angehörte. Man kann sich leicht vorstellen, dass bei einigen Themen die Ansichten weit auseinander lagen. Das sahen wir allerdings nicht als Problem sondern als Gewinn. Gerade diese Bandbreite machte den Hauskreis so interessant.

    Wir wollten andere Meinungen dort haben, dem anderen zuhören und auch mal (friedlich) kontrovers diskutieren.

    Dazu gehört aber eben auch, den anderen mit der anderen Meinung zu akzeptieren.

    Natürlich gab es einen gemeinsamen Grundkonsens. Aber der war bewusst weit gesteckt.

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