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Theologin: Salbung mit Öl verstärkt Energie des Segens

Die evangelische Kirche hat die Salbung mit Öl wieder für sich entdeckt. Besonders Menschen mit Demenz reagieren positiv.

Die Salbung ist ein altes Segnungsritual, das vor allem aus der orthodoxen und katholischen Kirche bekannt ist. „Eine Salbung ist die sinnliche Bestätigung eines Segens“, erklärt die Theologin Urte Bejick von der Evangelischen Landeskirche in Baden im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es mache den kirchlichen Segen stärker erfahrbar als nur durch Worte. Das Ritual mit duftendem Öl sei in den letzten Jahren in der evangelischen Kirche neu entdeckt worden.

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In der katholischen Kirche habe es lange das Sakrament der „letzten Ölung“ für sterbende Menschen gegeben, erläutert Bejick. In den 1960er Jahren sei das Ritual durch das Zweite Vatikanische Konzil ausgeweitet worden auf kranke Menschen zu deren Stärkung. In der katholischen Kirche gehört die Krankensalbung zu den Sakramenten, die ausschließlich von einem Priester gespendet werden dürfen. Das ist im Protestantismus anders.

Salbung findet Anklang in Krankenhäusern und Altenheimen

Im Rahmen der evangelischen Seelsorge und in Gottesdiensten könne das Ritual nach dem Segen zur Bestärkung bei inneren und äußeren Beschwerden praktiziert werden, sagt die Bereichsleiterin Altenheimseelsorge. Besonders Menschen in Krankenhäusern und Altenheimen reagierten sehr positiv auf das Angebot. Sie sei überzeugt davon, dass die Salbung die Energie verstärke, die durch das Sprechen des Segens gegeben wird.

Dies merke sie besonders bei Menschen mit Demenz. Diese könnten zwar kognitiv den Segen nicht mehr wahrnehmen, aber sinnlich durch die Salbung erfahren. Sie spürten es als etwas Wohltuendes, das außerhalb des pflegerischen Bereichs stattfinde, erklärt die Altenheimseelsorgerin: „Sie werden ganz aufmerksam, wenn wir sie anschauen, ihre Hände salben und ein Kreuz in die Handflächen machen.“

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Salbung spielte im Juden- und Christentum wichtige Rolle

In Zukunft werde es Salbungen auch noch in anderen Kontexten geben, hofft die Theologin Bejick. Sie könne sich das Ritual zum Beispiel bei Lebensübergängen vorstellen, wie etwa dem Übertritt in den Ruhestand. Eine Möglichkeit, sich salben zu lassen, gibt es am Samstag (22. Juli) auf der Bundesgartenschau (Buga) in Mannheim. Dort planen die Kirchen einen Maria-Magdalena-Erlebnistag mit Salbung.

Die Salbung spielte in der Liturgie des biblischen Judentums und der christlichen Kirchen eine wichtige Rolle und wird auch in der Bibel mehrfach erwähnt. Mit einem besonderen religiösen Ritual wurden die Priester und die Könige Israels gesalbt. Das Salböl wurde dabei meist über den Kopf gegossen oder die Kleider damit besprengt. Auch Gegenstände wurden damit heilig gemacht.

Quelleepd

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2 Kommentare

  1. Die evangelische Predigt ist nicht allein seligmachend

    „Die Salbung ist ein altes Segnungsritual, das vor allem aus der orthodoxen und katholischen Kirche bekannt ist. „Eine Salbung ist die sinnliche Bestätigung eines Segens“, erklärt die Theologin Urte Bejick von der Evangelischen Landeskirche in Baden im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es mache den kirchlichen Segen stärker erfahrbar als nur durch Worte. Das Ritual mit duftendem Öl sei in den letzten Jahren in der evangelischen Kirche neu entdeckt worden“! Dem kann ich nur voll zustimmen. Die Gemeindemitglieder, die Salbungen oder Segnungen in evangelischen Gottesdiensten wahrgenommen haben, empfanden dies für sie und ihr geistliches Leben sehr hilfreich. Dass dies nun bei uns Evangelen wiederentdeckt wird, ist doch vollkommen positiv und will gar nicht in Abrede stellen, dass diese Tradition in den Freikirchen wohl von alters her Tradition bewahrt wurde. Wir sind als Evangelen leider zu verkopft. Nicht die Predigt ist das Alleinseligmachende des Gottesdienstes, sondern auch wie wir miteinander umgehen und vielleicht so etwas wie eine Praxis der theologischen Zärtlichkeit praktizieren. (Dieser letzte Satz ist eine sprachliche Neuschöpfung durch mich, aber es trifft wohl den Kern: Das Evangelium darf man auch körperlich wahrnehmen, es ist nicht seiner Natur nach nur rational).

  2. „Sie sei überzeugt davon, dass die Salbung die Energie verstärke, die durch das Sprechen des Segens gegeben wird.“
    Schon etwas sehr esoterisch gedacht, oder?

    „Dies merke sie besonders bei Menschen mit Demenz. Diese könnten zwar kognitiv den Segen nicht mehr wahrnehmen, aber sinnlich durch die Salbung erfahren.“
    Ich empfehle ihr dann doch mal, mit pflegendem Fachpersonal darüber zu sprechen. Sie würde sich womöglich wundern, was auch Demente alles immer noch realistisch wahrnehmen. Insbesondere, wenn die Bewohner solche Handlungen noch aus ihrer Vergangenheit kennen sollten. In der Begegnung mit Dementen sollte man so besser nicht über sie denken.

    Und wie so oft: Liebe Landeskirchler, bevor ihr meint was neues wieder- / entdeckt zu haben, wagt mal einen Blick in die Freikirchen. Denn dort sind Salbungen mit Öl traditionell nicht wirklich etwas Ungewöhnliches.

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