Der Schriftsteller und Kirchenkritiker Karlheinz Deschner ist tot. Wie der Rowohlt Verlag mitteilte, starb der Autor bereits am 8. April im Alter von 89 Jahren. Mit seiner Reihe "Kriminalgeschichte des Christentums" war er einem größeren Publikum bekanntgeworden.
Deschner widmete sein Leben der Dokumentation von Untaten der Kirche sowie Widersprüchen zwischen den Geboten Christi und der Praxis der Kirche. Deschner studierte Theologie, Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte. Seit 1957 veröffentlichte er seine provozierenden Geschichtswerke zur Religions- und Kirchenkritik.
Deschner wuchs in einem katholischen Elternhaus auf und besuchte als Schüler zeitweise ein Franziskanerseminar. Er wurde exkommuniziert, nachdem er seine in Scheidung lebende Frau geheiratet hatte.
Für seine schriftstellerische Tätigkeit erhielt Deschner unter anderem den "Arno-Schmidt-Preis" und den "alternativen Büchnerpreis". Kritiker warfen Deschner vor, bei der Auswahl seiner Quellen subjektiv vorgegangen zu sein und nicht streng wissenschaftlich gearbeitet zu haben.
(Quelle: Mit epd-Material)