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Jerusalemer Propst: Keine Hoffnung auf ein baldiges Ende des Terrors in Israel

Der höchste Repräsentant der EKD im Heiligen Land, Propst Wolfgang Schmidt (Jerusalem), hat keine große Hoffnung, dass die gegenwärtige Terrorwelle in Israel bald endet.

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Seit Anfang Oktober verüben meist junge Palästinenser und arabische Bewohner Ostjerusalems Mordanschläge auf Juden. Dabei starben bisher zehn Israelis, zahlreiche wurden schwer verletzt. Die meisten Attentäter wurden von Sicherheitskräften erschossen. Es seien Einzeltäter, die in der Regel keiner palästinensischen Organisation angehörten und deshalb auch den Geheimdiensten unbekannt seien, sagte Schmidt der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Sie folgten nach Erkenntnissen des Geheimdienstes auch keinen Aufrufen extremistischer Gruppen, sondern handelten aus eigenem Entschluss. Als Ursache nannte Schmidt Hoffnungslosigkeit und Frust angesichts des seit Jahren andauernden politischen Stillstands. Die Aussicht auf einen unabhängigen Palästinenserstaat sei immer geringer geworden.

In Israel müssten sich die politischen Mehrheiten ändern

Schmidt zufolge lässt sich die derzeitige Situation nicht mit Sicherheitsmaßnahmen bewältigen, sondern nur mit politischen Schritten. Dazu gehörten der erkennbare Wille der israelischen Regierung, eine Zwei-Staaten-Lösung voranzutreiben, und der Verzicht auf Provokationen durch national-religiöse Juden. Ihnen müsse der Zutritt zum Tempelplatz dauerhaft verboten werden. Für beide Schritte gebe es derzeit jedoch keine politische Mehrheit. Dazu komme, dass auch die Palästinensische Autonomiebehörde weitgehend handlungsunfähig sei, da sie mit internen Spannungen sowie mit dem Streit zwischen der Fatah-Bewegung und der im Gaza-Streifen herrschenden Hamas-Organisation zu kämpfen habe. Die Behörde genieße wenig Ansehen; Aufrufe zur Mäßigung seien darum ohne Aussicht auf Erfolg. „Man kann nur hoffen, dass die Zusammenarbeit von israelischen und palästinensischen Sicherheitsorganen weitergeht, damit schlimmere Attentate verhindert werden“, sagte Schmidt.

Negative Auswirkungen auf den Tourismus

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Die Unruhen wirken sich auf den Tourismus negativ aus. Zahlreiche Gruppen- und Einzelreisen seien storniert worden, so dass beispielsweise das Gästehaus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Jerusalemer Altstadt ungewohnt viele leere Zimmer habe, berichtete Schmidt. Auf den Straßen rund um die Grabes- und die evangelische Erlöserkirche herrsche Totenstille. Zu sehen seien vor allem Polizisten und Soldaten. Die Gefahr für ausländische Gruppen bezeichnete Schmidt als relativ gering. Israelische Reiseführer wüssten meist frühzeitig, wo es gefährlich werden könne, und richteten das Besuchsprogramm danach aus. Dies setze allerdings eine große Bereitschaft zur Flexibilität voraus, etwa wenn Straßen plötzlich gesperrt würden oder der Zutritt zu Sehenswürdigkeiten untersagt werde.

(Quelle: Idea.de)

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