An jedem zehnten Auto in Deutschland finden sich einer Untersuchung zufolge religiöse Symbole. Sie sind als Aufkleber außen oder als Gegenstände innen am Armaturenbrett angebracht oder baumeln am Rückspiegel, lauten die Ergebnisse einer Studie im Auftrag der kirchennahen Akademie Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge.

 Am populärsten seien Engel, Rosenkränze, Kreuze und das christliche Fischsymbol «Ichthys», sagte Michael Ebertz vom Zentrum für Kirchliche Sozialforschung der Katholischen Hochschule Freiburg am Donnerstag in Köln.

 Für die Studie waren 1.532 Autos im Rahmen einer systematischen Straßenbeobachtung in Freiburg untersucht und 22 Personen befragt worden. Die meisten religiösen Symbole fanden sich an Autos der Marke Volkswagen, gefolgt von Opel, Ford, Renault, Mercedes und Audi.

 Die Automarke stehe vermutlich in engem Zusammenhang mit der Milieuzugehörigkeit der Fahrer, sagte Ebertz. So wurden in Mercedes-Fahrzeugen ausschließlich Kreuze gefunden. «Mercedes-Fahrer gehören eher einem älteren, konservativen Milieu an, das kirchlich verbunden ist», sagte der Soziologe.

 Das in den vergangenen Jahrzehnten beliebte Christopherusmotiv des Heiligen, der das Jesuskind trägt, spiele nur noch eine untergeordnete Rolle. Objekte anderer Religionen seien zu finden, darunter Buddhafiguren, indische Göttinnen, das «Auge der Fatima» oder die von nordamerikanischen Indianern bekannten Traumfänger.

 Viele Autofahrer wollen mit den religiösen Symbolen dem Forscherteam zufolge das Risiko des Straßenverkehrs im Bewusstsein halten. Andere wollten eine Schutzwirkung erzielen. «Die wenigsten wollen mit religiösen Symbolen am oder im Auto ihr Bekenntnis zum Ausdruck bringen», sagte Ebertz. Dennoch sei das Auto für viele Menschen ein alltäglicher Ort der Religion.

(Quelle: epd)