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Vergiss nicht zu danken

Ein Lied, das Gottes Barmherzigkeit lobt. Pfarrer Heino Tangermann verfasste den deutschen Text, da er von der norwegischen Melodie des Liedes begeistert war.

Refrain:
Barmherzig, geduldig und gnädig ist er
vielmehr, als ein Vater es kann.
Er warf unsere Sünden ins äußerste Meer,
kommt, betet den Ewigen an.

Strophe 1:
Vergiss nicht zu danken dem ewigen Herrn
er hat dir viel Gutes getan.
Bedenke, in Jesus vergibt er dir gern,
du darfst ihm, so wie du bist, nahn.

Strophe 2:
Du kannst ihm vertrauen in dunkelster Nacht,
wenn alles verloren erscheint
Er liebt dich, auch wenn du ihm Kummer gemacht, ist näher als je du gemeint.

Strophe 3:
Im Danken kommt Neues ins Leben hinein,
ein Wünschen, das nie du gekannt,
dass jeder wie du Gottes Kind möchte sein,
vom Vater zum Erben ernannt.

Strophe 4:
In Jesus gehörst du zur ewigen Welt,
zum Glaubensgehorsam befreit.
Er hat dich in seine Gemeinde gestellt,
und macht dich zum Dienen bereit.

Deutscher Text: Heino Tangermann (1910-1988) nach dem norwegischen Lied „Ett liv jag nu äger“


Ein zeitweilig in Westdeutschland stationierter britischer Besatzungsoffizier lud 1947 dreißig junge deutsche Männer in ein englisches Ferienzentrum ein. Sie waren dort zu Gast bei der von ihm gegründeten Bewegung „Fackelträger“. Deren Schwerpunkt ist es bis heute, junge Leute auf Freizeiten und in Bibelkursen für „Volks-missionarische“ Aktivitäten zu motivieren. Die „Fackelträger“ sind seit Beginn international vernetzt.

So trafen sich beispielsweise auf einer südnorwegischen Insel 1965 junge Leute aus England, Norwegen, Frankreich und Deutschland. Stark in Erinnerung blieb bei vielen das engagierte gemeinsame Singen – in verschiedenen Sprachen! Die Bibelarbeiten hielt damals übrigens ein Pfarrer aus Süddeutschland – das war Heino Tangermann. Ihm hatte sich die Melodie eines norwegischen Erweckungsliedes tief eingeprägt – ein Ohrwurm! Er sang die Melodie zu Hause immer wieder. Und er rang um einen deutschen Text. Übersetzen? Das ging leider nicht. Also schuf er selbst einen. Die erste Strophe und der Refrain greifen erkennbar einige Wendungen des Psalms 103 auf. Den findet man in der Lutherbibel mit der Überschrift „Das Hohelied der Barmherzigkeit Gottes“. Aber auch andere Bibelworte schimmern durch, zum Beispiel beim Thema Vergebung der Sünden – der Prophet Micha lässt grüßen. Tangermann trat übrigens just im Jahr der Entstehung des Textes den Dienst in einer anderen Gemeinde an. In der vierten Strophe ist davon indirekt die Rede.

Auch wenn die Liedstrophen und der Refrain nicht gerade ein poetisches Meisterstück sind – gesungen wird das Lied gern. Es weckt bei vielen dankbare Erinnerungen an frühere Zeiten. Es ruft dazu auf, Gott zu loben und zu danken. Und auch ein neuer Wunsch wird wach: Ich möchte die frohe Botschaft weitergeben, denn ich bin nicht das einzige Kind Gottes. Vor einiger Zeit war ich als Gast zur Einführung eines katholischen Priesters eingeladen. Der Gottesdienst verlief streng liturgisch, vom Chor erklangen ausschließlich lateinische Gesänge. Am Schluss aber spielte der Organist jene norwegische Melodie! Überrascht fragte ich ihn anschließend, warum gerade dieses Lied? Antwort: Auf besonderen Wunsch des neuen Priesters! Den fragte ich bei der Verabschiedung draußen vor der Tür, woher er denn dieses Lied kenne. Er flüsterte mir ins Ohr: „Ich bin Mitglied der Geistlichen Gemeindeerneuerung.“

Inzwischen findet man das Lied sogar in einigen offiziellen Anhängen des neuen katholischen Buches „Gotteslob“ und des evangelischen Gesangbuchs. Und natürlich in verschiedenen sonstigen Liederbüchern aller Art.

Text: Günter Balders


Hier findest du gute Gedanken zu weiteren altbekannten Chorälen und christlichen Liedern.

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2 Kommentare

  1. Hallo!
    „Übersetzen? Das ging leider nicht.“ -> Warum nicht? Dies wird im Text nicht erklärt.
    Gruß,
    Peter Lorenz

    • Hallo Peter,
      leider gibt es hierzu keine näheren Informationen, aber ich gehe mal stark davon aus, dass Herr Tangermann damals nicht die norwegische Sprache beherrschte und zu dem Zeitpunkt ebenfalls noch kein Google-Übersetzer existierte. Also blieb ihm nichts anderes übrig als einen neuen Text zu schreiben! Aber das ist natürlich nur meine Überlegung gewesen.
      LG, anna von Jesus.de

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