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Herr, wir bitten, komm und segne uns 

Dieses Lied entstand auf einer Singfreizeit Ende der 1970er Jahre. Die Botschaft lautet: „An Gottes Segen ist alles gelegen“.

Refrain:

Herr, wir bitten: Komm und segne uns;
lege auf uns deinen Frieden.
Segnend halte Hände über uns.
Rühr uns an mit deiner Kraft.

1. In die Nacht der Welt
hast du uns gestellt,
deine Freude auszubreiten.
In der Traurigkeit,
mitten in dem Leid,
laß uns deine Boten sein.

2. In die Schuld der Welt
hast du uns gestellt,
um vergebend zu ertragen,
daß man uns verlacht,
uns zu Feinden macht,
dich und deine Kraft verneint.

Peter Strauch

3. In den Streit der Welt
hast du uns gestellt,
deinen Frieden zu verkünden,
der nur dort beginnt,
wo man, wie ein Kind,
deinem Wort Vertrauen schenkt.

4. In das Leid der Welt
hast du uns gestellt,
deine Liebe zu bezeugen.
Laß uns Gutes tun
und nicht eher ruhn,
bis wir dich im Lichte sehn.

5. Nach der Not der Welt,
die uns heute quält,
willst du deine Erde gründen,
wo Gerechtigkeit
und nicht mehr das Leid
deine Jünger prägen wird.


Den einprägsamen Spruch „An Gottes Segen ist alles gelegen“ kann man über den Eingangstüren oder am Giebel mancher Häuser entdecken, besonders solcher aus dem 19. Jahrhundert. Aber nicht nur dort findet man dieses Motto, sondern zum Beispiel auch als goldene Prägung auf Einbänden von Gesangbüchern. Dort werden Sie das Lied „Herr, wir bitten, komm und segne uns“ aber nicht finden, denn es ist erst im letzten Viertel des 20. Jahrhundert entstanden.

Die Botschaft aber ist die gleiche: Ohne den Segen Gottes läuft nichts. Das Lied beginnt und alle Strophen enden mit dem Refrain, einer Bitte um den Segen Gottes, auf den wir ja angewiesen sind. Wir brauchen inneren Frieden und zugleich Tatkraft, um dem Auftrag gerecht zu werden, als „Botschafter an Christi statt“ (2. Korinther 5,20) tätig zu sein. Und zwar in dieser dunklen Welt voller Schuld, Leid und Streit.

Im Text schimmern auch noch weitere Bibelworte durch, zum Beispiel: Seid „bereit, einzutreten für das Evangelium des Friedens“ und „lasst uns Gutes tun an jedermann“ (Epheser 6,15; Galater 6,10). Das Lied stammt vom – damaligen – Jugendpastor und späteren FeG-Präses Peter Strauch und wurde, wie er selbst berichtete, zuerst Ende der 1970er-Jahre in Süddeutschland auf einer Freizeit gesungen. Die jungen Leute kamen aus verschiedenen Kirchen und Freikirchen, und sie nahmen das Lied mit in ihre Gemeinden.

Heute findet man es nicht nur in vielen Jugend- und Gemeinde-Liederbüchern, sondern auch in mindestens zehn Gesangbüchern oder Beiheften evangelischer Landeskirchen sowie in sieben Ausgaben des neuen katholischen Gesangbuchs „Gotteslob“ von 2013. Auch einige Sprachgrenzen hat unser Lied überwunden, ich fand es zum Beispiel in einem ungarischen Chorbuch von 1985 und in einem neuen „Liederkranz“ aus Litauen von 1998. Und noch eine Besonderheit: In zwei freikirchlichen Gesangbüchern findet man nur den Refrain. Die Herrnhuter Brüdergemeinen haben diese Kurzfassung in die Rubrik „Segen“ eingeordnet. Bei den Mennoniten findet es sich in der Gruppe „Sendung und Segen“. Dort singt man den Refrain als liturgischen Kehrvers zu einem neuen Gebetstext, aktuellen Segensbitten in moderner Sprache. Hat man die Originalstrophen des Liedes schon als „antiquiert“ eingestuft? Nun denn: „An Gottes Segen ist alles gelegen.“ Nicht zuletzt im Blick auf den gemeinsamen Auftrag, das Evangelium unter die Leute zu bringen. Heute.

Text: Günter Balders


Hier findest du gute Gedanken zu weiteren altbekannten Chorälen und christlichen Liedern.

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