Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass wir oft in unserem Lieblingslokal bei jedem Besuch denselben Platz ansteuern? Auch in unseren Kirchen und Gemeinden nimmt jeder wie selbstverständlich seinen vertrauten Platz ein. Es scheint etwas in uns zu geben, das automatisch den vertrauten, gewohnten Platz sucht. Wenn es nur um einen Sitzplatz geht, ist das nicht weiter schlimm, aber die meisten von uns wagen sich auch bei Lebensentscheidungen nicht gern über die selbstgesetzten Grenzen hinaus.
Dieses Buch fordert zu einem abenteuerlichen Leben hinaus. Ausgehend von der keltischen Bezeichnung für den Heiligen Geist als Wildgans, zieht sich das Leitmotiv einer Wildgansjagd durch das Buch. Dabei geht der Autor weniger auf das Wirken des Heiligen Geistes ein und manchmal wirkt die wiederholte Erinnerung an eine Wildgansjagd auch etwas störend im Lesefluss. Das Buch ist vielmehr eine Aufforderung, sich nicht an Sicherheiten festzuhalten und ein ermutigender Aufruf Gott nachzufolgen – auch wenn das abenteuerlich und mitunter sogar gefährlich sein kann.
Nach einem einführenden Kapitel werden sechs Hürden beschrieben, die uns davon abhalten können, Gott leidenschaftlich Gott. Batterson betont immer wieder, dass wir nicht dazu geschaffen wurden ein bequemes Leben zu führen. Erfüllung finden wir dann, wenn wir von ganzem Herzen bereit sind etwas für Gott zu wagen. Zum Abschluss jedes Kapitels finden sich einige Fragen, die dabei helfen sollen das Gelesene auf das eigene Leben anzuwenden. Das Buch schließt mit einer Reihen von wertvollen Zitaten und Gedankenanstöße, z.B. „Verdienen Sie nicht nur Ihren Lebensunterhalt. Leben Sie.“ Diese Aussage beschreibt auch gut das Anliegen dieses Buchs.
Das Buch lässt sich leicht lesen. Obwohl viele tiefgründige, wertvolle und biblisch fundierte Impulse vermittelt werden, wird das Lesen nicht langweilig. Dafür sorgen eingestreute Erlebnisse und Anekdoten, die das Gesagte veranschaulichen. Jedes Kapitel wird auch mit einer kurzen Beschreibung einer biblischen Figur, die ähnliche Herausforderungen erlebte, untermalt. Es gefällt mir, dass Batterson auch offen von seinen eigenen Erlebnissen – und auch Fehlern – berichtet.
Von Marianne Müller