„Jesus, meine Küche und unser Appetit auf Frieden“ ist ein Buch, von dem es gerne ein Nachschlag sein darf. Maurício da Silva Carvalho, der kochende Pastor, verwendet frische Zutaten für Friedensmenüs. Auf dem Teller arrangiert er mit Aromen, Gewürzen und Farben zwei Länder, die auf der Weltkarte und an ihren Grenzen zerstörerisch sind. Auf dem Teller vereint er die Nationen zu einer friedlichen Einheit. Und serviert auf Tischen, die Menschen bunt und individuell zusammenbringen.
Das ist die große Passion des leidenschaftlichen Pastors, der Kirche völlig neu denkt: Als einen Ort der Begegnung, am Küchentisch, verbunden durch Gespräche und herzliche Freundschaften, die durch das Leben tragen. Die ersten Lebensjahre verbrachte Maurício da Silva Carvalho in Brasilien. Die Kapitel, die eine unterkühlte Beziehung zur Mutter beschreiben, geben dem Buch einen sehr persönlichen Touch.
Maurício da Silva Carvalho macht deutlich, warum er sich nach Frieden sehnt. Wie er dem Frieden nachjagt. Wie er den Frieden findet und liebevoll weitergibt: Mit den Gerichten, die gut temperiert auf den Tisch kommen und ins Herz treffen. Und die Basis sind, um zusammenzukommen, vermutlich so, wie Jesus das wollte. Dessen Ding der Geschmack von Apfelwein wohl nicht so wäre, findet der Autor. Er beweist Humor, fächert immer neue Nuancen eines angebrochenen Friedensreiches auf und lädt ein, daran teilzuhaben. Als zweifacher Familienvater erwachsener Söhne hat er auch die Stärken und Sorgen der jungen Generation im Blick.
„Jesus, meine Küche und unser Appetit auf Frieden“ besticht durch eine spannende Lebensgeschichte voller Höhen und Tiefen. Das Buch überzeugt, weil es einen authentischen Visionär und segensreichen Macher vorstellt. In einer Schrift, die angenehm zu lesen ist, farblich harmonisch, und zwischen zwei Buchdeckeln, die ebenfalls Sympathie für den Autor wecken. Die Zutaten zu dieser außergewöhnlich frischen Lektüre sind – neben dem nie versiegenden Wunsch nach Frieden – Weltoffenheit, herzliche Liebe und pure Lebensfreude, die sich einen Weg durch dunkle Zeiten des Autors bahnen musste.
Von Silke Meier