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Belgrad: Serbisch Orthodoxe Kirche hat neuen Patriarchen

Der neue Patriarch der Serbischen Orthodoxen Kirche, Irinej, ist am Samstag in Belgrad in sein Amt eingeführt worden. An der feierlichen Zeremonie in der Belgrader Domkirche nahmen rund tausend Menschen teil, darunter auch Ministerpräsident Mirco Cvetkovic sowie die gesamte serbische Regierung.

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 Der 79-jährige Bischof Irinej von Nis war tags zuvor zum Nachfolger des verstorbenen Patriarchen Pavle I. gewählt worden. Papst Benedikt XVI. und die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, übermittelten Irinej ihre Glückwünsche.

 Den weißen Patriarchenhut, das Zeichen seiner Würde, erhielt Irinej aus der Hand des Metropoliten von Montenegro, Amfilohije. Irinej sprach von einem «großen Tag» für ihn persönlich, für sein Volk und seine Kirche. Ihm sei bewusst, wie schwer das Amt sei, und er hoffe auf den Beistand derjenigen, die ihn gewählt hätten, sagte der neue Patriarch, der mit bürgerlichem Namen Miroslav Gavrilovic heißt.

 Zugleich rief Irinej die Gläubigen dazu auf, das Kosovo nicht zu vergessen. «Wir müssen Kosovo bewahren, denn Kosovo, wo die Geschichte der serbischen Kirche geschrieben wurde, ist unser Jerusalem», so Irinej vor dem Hintergrund des ungeklärten völkerrechtlichen Status der unabhängigen Republik Kosovo. Serbien betrachtet das Territorium als autonome Provinz. Derzeit leben in Kosovo nur noch wenige Serben, sondern überwiegend Kosovo-Albaner muslimischen Glaubens.

 Papst Benedikt XVI. würdigte in seiner Glückwunschbotschaft die Verdienste des im November im Alter von 90 Jahren gestorbenen Patriarchen Pavle I. für die Einheit der serbischen Orthodoxie sowie für den ökumenischen Dialog. Zugleich äußerte Benedikt die Hoffnung, dass der neue Patriarch «die Kraft zur Konsolidierung der Einheit der serbisch-orthodoxen Kirche und zum Aufbau brüderlicher Beziehungen mit anderen Kirchen» aufbringe.

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 Der Papst bekräftigte in diesem Zusammenhang den Einsatz der katholischen Kirche vor allem im theologischen Dialog mit den Orthodoxen. Ziel des Dialogs müsse «die Überwindung der Hindernisse einer vollen Gemeinschaft zwischen uns» sein. Da die Orthodoxen den Katholiken in Fragen der Theologie und der Liturgie näher stehen als andere Konfessionen, bemüht sich der Vatikan besonders um Annäherung an die Ostkirchen.

 Die EKD-Ratsvorsitzende, Bischöfin Margot Käßmann, gratulierte ihrem Amtskollegen ebenfalls zu seiner Wahl zum Patriarchen. Die Serbische Orthodoxe Kirche und die EKD seien auf vielfältige Weise miteinander verbunden, betonte Käßmann, vor allem dadurch, dass so viele serbisch-orthodoxe Christen in der vergangenen Jahrzehnten in Deutschland eine Heimat gefunden hätten. Sie würde sich «von Herzen freuen, wenn wir uns in baldiger Zukunft persönlich begegnen könnten und die Gemeinschaft zwischen unseren Kirchen vertiefen», schrieb die hannoversche Bischöfin.

 Die zweieinhalbstündige Inthronisation wurde erstmals live vom serbischen Fernsehen übertragen. Eine weitere Zeremonie zur Amtseinführung von Irinej soll demnächst am Hauptsitz des serbisch-ordodoxen Patriarchats in Pec (Kosovo) stattfinden. Dazu werden auch ausländische Gäste erwartet. 

(Quelle: epd)

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