- Werbung -

Bertelsmann-Studie: Religiöse Menschen sind hilfsbereiter

Die Bereitschaft, für Flutopfer in Deutschland oder Erdbebenopfer in einem Entwicklungsland zu spenden, nimmt mit höherer Religiosität zu. Dies ist das Ergebnis des neuen Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung.

Religion stärkt dem neuen Religionsmonitor der Bertelsmann Stiftung zufolge die gesellschaftliche Solidarität. Während 71 Prozent der christlichen und 69 Prozent der muslimischen Befragten im zurückliegenden Jahr für wohltätige Zwecke gespendet hätten, seien es unter Menschen ohne Glaubenszugehörigkeit nur 59 Prozent gewesen, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Erhebung.

- Werbung -

Auch Unterschiede beim freiwilligen Engagement ließen sich auf den Faktor Religion zurückführen: Während lediglich 17 Prozent der konfessionslosen Menschen ohne religiöse Sozialisation ehrenamtlich tätig seien, seien es unter den religiös Gebundenen mit 31 Prozent nahezu doppelt so viele. Die Wahrscheinlichkeit zum freiwilligen Engagement steige auch dann, wenn eine Person zwar konfessionslos ist, aber religiös erzogen wurde.

Die große Mehrheit der Befragten wäre zudem bereit, auch in Zukunft für wohltätige Zwecke zu spenden: „Von einem – angenommenen – Lottogewinn von 100.000 Euro würden die Menschen im Schnitt rund 9.000 Euro abgeben.“

Defizite beim „zwischenmenschlichen Klima“

Das zwischenmenschliche Klima wird laut Studie allerdings deutlich schlechter bewertet. So seien 74 Prozent der Meinung, die meisten Menschen würden nur an sich denken und nicht an andere. 55 Prozent glaubten, wer auf andere Rücksicht nehme, ziehe letztlich den Kürzeren, und fast jede und jeder Zweite misstraue seinen Mitmenschen. Auch hier zeige sich, dass religiöse Menschen ein positiveres Bild von ihren Mitmenschen und ihrer Solidaritätsbereitschaft hätten.

Die Familie sei für die weitaus meisten Menschen in Deutschland (89 Prozent) die erste Anlaufstelle in einer Notsituation, heißt es in der Studie. 79 Prozent würden sich im akuten Bedarfsfall auch an Freunde oder die Nachbarschaft wenden – „und nicht zuerst an den Staat.“ Wenn es jedoch um eine dauerhafte und nachhaltige Absicherung existenzieller Risiken und die Verringerung sozialer Ungleichheit geht, sieht mit 78 Prozent ebenfalls eine deutliche Mehrheit den Staat in der Verantwortung.

Die neue Bertelsmann-Studie basiert den Angaben zufolge auf einer repräsentativen Befragung von knapp 11.000 Menschen in Deutschland sowie dem Vergleich mit sechs anderen Ländern. Unter dem Titel „Ressourcen für Solidarität“ werde untersucht, wie solidarisch die Deutschen sind und welchen Unterschied Religion hierbei macht.

Weiterlesen: Studie Religionsmonitor 2023

Quelleepd

8 Kommentare

  1. Lieber Herr Hehner,
    man könnte hier massenweise Beispiele Ihrer bibelkritischen Denkweise anführen.
    Aber im Gegensatz zu einem anderen Schreiber will ich mich hier kurz fassen.
    Sie haben in diesem Forum geschrieben, dass die urgemeindlichen Zeugen (in Bezug auf das NT) nicht immer ganz ehrlich waren.
    Natürlich ist das Ausdruck Ihrer bibelkritischen Denkweise!!!

    Liebe Grüße
    Saint Peter

  2. Meiner Meinung nach verwirrt diese Aussage etwas, da sie zuerst den Eindruck erweckt, dass nicht religiöse Menschen generell IN ALLEM weniger hilfsbereit wären als religiöse Menschen!

    Was ich durch meine persönliche Erfahrungen mit Atheisten so nicht bestätigen kann!

    • Lieber Markus, meiner festen Überzeugung nach sind nicht-religiöse Menschen n i c h t generell in Allem weniger hilfsbereit als religiöse Leute. In meinem Kommentar habe ich dies – zumindest auch indirekt – unterstellt. Zwar gab es zu Jesu Zeiten noch kein Christentum und der Menschensohn Jesus – also seine menschliche Natur – war eher sehr rechtgläubig im Sinne der Pharisäer, aber er wollte keine legalistische und nicht vom Herzen kommende Haltung, was die vielen Gebote des jüdischen Glaubens betrifft. Gott zu lieben, den Nächsten und sich selbst war wohl seine ureigene Zusammenfassung des Glaubens. Daher war in seinem Gleichnis vom Samariter, der dem die unter die Räuber gefallenen Zeitgenossen beschreibt, der Helfer ein Samariter (und damit in den jüdischen Augen) sogar ein Ungläubiger ist. Heute ist es (für mich) selbstverständlich, dass Gott alle Menschen liebt und daher Kirchen und Christen auch jedem hoffentlich helfen wollen.

      • Lieber Herr Hehner,
        haben Sie schon mal etwas vom „Doppelgebot der Liebe“ gehört?
        Weil das ziemlich bekannt ist, vermute ich, dass auch Sie schon etwas davon mitbekommen haben.
        Trotzdem machen Sie in diesem Forum sehr oft eine Veränderung in Bezug auf das, was der Herr Jesus Christus gesagt hat.
        Der Herr Jesus Christus hat kein Gebot zur Selbstliebe gegeben!!!
        Ein Mensch soll den Nächsten lieben „WIE“ sich („dich“) selbst und NICHT „UND“ sich („dich“) selbst!!!
        Das ist ganz klar eine Aufforderung zur Nächstenliebe und nicht zur Selbstliebe!!!
        Natürlich gehört eine GESUNDE SELBSTLIEBE dazu, aber der Herr Jesus Christus setzte sie voraus und gebot nicht die Selbstliebe an dieser Stelle!!!
        Jesus sprach eindeutig von ZWEI Geboten, nämlich gegenüber Gott und den Nächsten!!! (Matthäus 22:34-40)
        Das dritte Gebot zur Selbstliebe ist Ihre Hinzufügung, was Sie nicht tun sollten!!!

        Der Herr Jesus Christus hat sogar zur Selbstverleugnung aufgerufen:
        „Er (Jesus) sprach aber zu allen: „Wenn jemand mir nachfolgen will, so verleugne er sich selbst und nehme täglich sein Kreuz auf und folge mir nach.“ (Lukas 9:23)

        Je mehr sich die Menschen an dieser Liebe zu Gott und den Menschen ausrichten und dem lebensverändernden Geist Gottes Raum im persönlichen Leben geben, umso mehr können sie anderen Menschen mit Liebe und Hilfsbereitschaft begegnen!!!

        Liebe Grüße
        Saint Peter

        • Missverstandene Selbstverleugnung

          Lieber Saint Peter, das dritte Gebot zur Selbstliebe ist keine Hinzufügung, sondern es wurde so ausgesprochen. Ob es Jesus selbst sagte oder die Urgemeinde später hinzufügte, lässt ich nicht mehr feststellen. Ausserdem leuchtet jedem ein – und entspricht auch unserer menschlichen Erfahrung – dass nur der wirklich lieben kann, der sich von Gott und den Menschen geliebt fühlt. Es steht nirgends etwas in den vielen Geboten und Verboten des jüdischen Glaubens, dass man sich nicht selbst wertschätzen dürfe. Die sogenannte „Goldene Regel“, damals im Altertum nicht nur untern den Israeliten bekannt, beschreibt ja, dass wir dem Nächsten das geben sollen, was wir selbst von ihm erwarten würden. Geht es nämlich dem anderen gut und auch mir gut, geht es allen gut. Wir dürfen daher sogar unsere Wertschätzung durchaus erwarten, denn ohne sie verkümmern wir als soziale Wesen. Denn gerade weil wir Gott so wertvoll sind, selbst unser Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, müssen wir den Nächsten (und uns) selbst pfleglich behandeln. Wir sind nicht unser eigenes Eigentum, sondern Geist von Gottes Geist. Weshalb sollte da Jesus zur Selbstverleugnung aufgerufen haben? Wenn doch Gott einen Anspruch auf uns hat, wenn er sogar jeden Menschen liebt (und für jeden Menschen gestorben ist), hat uns dadurch doch auch Gott sehr aufgewertet und sollten wir uns nicht hassen. Wir sind sehr geliebt. Insofern ist Ihr Kommentar m.E. teilweise widersprüchlich. Das Kreuz auf sich zu nehmen und Jesus nachzufolgen ist aber keine Selbstverleugnung, sondern wertet uns auf, weil Gott uns selbst aufwertet. Das Reich Gottes ist nach Jesu Überzeugung in uns. Wir sind sogar Mitarbeiter/innen Gottes, insofern wir uns vom Heiligen Geist mittragen lassen. Sich etwa in einem Grenzfall des Lebens für jemand anderes aufzuopfern, gibt uns ja nicht auf, sondern wertet uns eher auf (in den Augen Gottes). Natürlich kann sich niemand sein Heil durch fromme Leistungen erarbeiten. Die Liebe Gottes ist im Endeffekt immer ein unverdientes Geschenk. Im Gegenteil: Was uns als unverdient gegeben wird, sollten wir auch immer an andere sogar unverdient weitergeben, nämlich Achtsamkeit und eine Haltung von Wertschätzung und Kooperation, auch wenn wir manchmal den Nebenmenschen nicht riechen können.

          • Lieber Herr Hehner,
            sowohl in Bezug auf das „Doppelgebot der Liebe“ als auch hinsichtlich der Selbstverleugnung habe ich die Worte des Herrn Jesus Christus, die in der Bibel geschrieben stehen, absolut korrekt dargestellt.
            Der Herr Jesus Christus hat ganz klar über ZWEI LIEBESGEBOTE gesprochen:
            „An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ (JESUS CHRISTUS in Matthäus 22:40)

            Wenn Ihnen das mit Ihrer bibelkritischen Denkweise nicht passt, dann können Sie sich im Namen Jesu an Gott wenden!!!
            Aber solange Sie denken, dass die urgemeindlichen Zeugen nicht immer ganz ehrlich waren, wie Sie es in diesem Forum mal geschrieben haben und auch hier in Ihrem zweiten Satz etwas andeuten, werden Sie keine befriedigende Antwort erwarten können!!!
            Das „dritte Gebot“ zur SELBSTLIEBE STEHT NICHT IM BIBELTEXT und ist IHRE HINZUFÜGUNG!!!

            Liebe Grüße
            Saint Peter

            • Ich vertrete keine bibelkritische Denkweise

              Wieso lieber Saint Peter vertrete ich eine „bibelkritische Denkweise“?Das Gegenteil ist richtig. Nur berücksichtige ich dies, was auch unsere evangelikalen Brüder einmal mit unterschrieben haben, dass nämlich das Gottes Wort immer Gottes Wort durch Menschenwort ist. Dies heißt: Auch in der ganzen Bibel steht auch manches was menschliche Meinung oder einfach eine zeitgemäße Sichtweise war. Deshalb ist es nicht nur der (irrtümlich als nicht richtig fromme) Bultmann gewesen, der die Auslegung der Bibel an Wort und Leben Jesu orientiert, für zielgerichtet hielt, sondern schon unser Martin Luther. Die Bibel ist neben vieler anderer Literatur vorallem die 3000 Jahre alte Botschaft von der Liebe Gottes, die immer weiter überliefert wurde – aber sie fiel nicht vom Himmel und wurde nicht von Engeln jemand in die Feder diktiert. Der Heilige Geist kann uns helfen, im eigenen Leben die richtige Richtung zu finden, allerdings die richtige Richtung ist nicht für alle Menschen die gleiche. Ich vertrete keine bibelkritische Denkweise, weil Gott für mich – auch als der Schatten über meiner rechten Hand – eine allesumfassende Wirklichkeit ist, auch in und durch die Bibel. Sogar dann, wenn wir sie auslegen dürfen.

  3. Wir haben das Paradies leider verloren

    Die Ergebnisse der Studie entsprechen der Logik und allgemeinen Erfahrungen. Ich glaube beispielsweise, dass Moses damals wirklich den Berg Sinai bestiegen hat und er dort in der Einsamkeit, sowie dem phantastischen Blick über die Bergspitzen, eine sehr große innere Gottesbegegnung hatte. Aber die Gebote hatte Gott nicht nur Moses, sondern den umliegenden Menschen und Völkern bereits ins Herzen geschrieben. Dies fand sich auch in Steine gemeißelt in den Gesetzen umliegender Völker im Altertum wieder. Ein Rabbiner äußerte in unserer Pandemiezeit in einer Predigt in Deutschland, die 10 Gebote seien an alle Menschen gerichtet worden, aber die Israeliten hätten sie hier aber zumindest zur Kenntnis genommen. Diese Gebote und auch die Bergpredigt Jesu sind weltweit in Gesetze etwa der Menschenrechte, sowie ebenso in unser Grundgesetz eingeflossen. Der vor längerem verstorbene katholische Theologe Küng, damals beim Vatikan in Ungnade gefallen, hatte zu seiner Zeit einen „Weltethos“ gefordert: Also ein ethischer und moralischer Minimalkonsensus für alle Menschen, Völker und Staaten. Dies wäre auch eher möglich, wenn nicht viele Staaten auf globaler Ebene sich leider gegenseitig nicht grün sind. Denn leider gibt auf Erden genauso viele Bananenrepubliken wie wirklich auch demokratische Staatsgebilde bestehen.

    Heute sind sich manche Wissenschaftler einig, daß der Neuzeitliche Mensch kaum über die Strenge schlug, nicht dumm und primitiv war und so kaum seine Mitmenschen ermordete. Jeder lerne mindestens 1000 andere seiner Art im Leben kennen. In diesen Frühkulturellen wurde sehr gut kooperiert: Obwohl Neuzeitliche Menschen entgegen dem ausgestorbenen Neandertalern ein viel kleineres ‚Gehirn hatten. Die Neandertaler waren wohl deutlich bekennende Einzelkämpfer und Künstler, und nicht so sehr auf Kooperation und sozialem Miteinander angelegt. Mit der Sesshaftwerdung des Neuen Menschen begann die Menschheit ihr inneres Paradies zu verlieren. Es gab fleißige und faule Menschen, Arme und Reiche, Menschen mit Macht sowie ohne Macht. Jeder musste sein Eigentum schützen und auch seine Frau, damit sie ihm nicht auch entwendet wird. Teilte man früher die Früchte der Natur, gab es bei den Sesshaften nunmehr einen einfachen Kapitalismus. Selbst die Israeliten wollten einen eigenen König und Herrscher wie die umliegenden Menschengruppen. Auch der biblische Turmbau zu Babel symbolisiert den hohen Anspruch von Mächtigen, über andere absolut zu herrschen. Wen wundert es da noch, dass man nicht mehr eine gemeinsame Sprache praktizierte, in alle Welt zertreut wurde und der Turm umfiel. (Sogar der Berliner Flughafen war fast ewiges Bauwerk, weil zu viele Köche in dem Brei herumrührten).

    Ich glaube auch, dass die Gebote und die Bergpredigt, jedem Menschen bereits seit Anbeginn ins Herz geschrieben sind. Eigentlich weiß jeder aus Fleisch und Blut, was das Gute und das Böse ist: Babys können es sehr vereinfacht schon im Alter von 6 Monaten erkennen .Und dass es vor dem Zeiträumen des Alten Testamentes einen intuitiven Gottesglauben gab, der – wie Eugen Drewermann einmal ausführte – auch entstand, weil Menschen träumten gestorbenen Angehörigen begegnet zu sein. Das Leben ist mehr als jenes hier auf Erden. Wer die Natur sah, der wusste irgendwie, dass dies nicht alles ist, aber alles von einem liebevollen Gesetz durchdrungen wird. Etwa auch, dass die Goldene Regel schon vor 3000 Jahren bekannt ist, nämlich den nächsten Menschen das zukommen zu lassen, was jeder selbst für sich erwartet. Wenn es mir und dem anderen Menschen gut geht, dann geht es allen gut. Jesu forderte jedoch, die damaligen religiösen Gesetze nicht legalististisch zu reglementieren, sondern bei der Forderung eine Meile mitzugehen, dann zwei mitzuwandern. Sowie nicht nur den Nächsten, sondern auch den Feind zu lieben: Denn ich kann auch ein Feind sein und würde dies im Endeffekt auch für mich sehr positiv empfinden, wenn niemand jeweils seinen Stab über mir entgültig bricht. Das Gute ist: Es geht zurück in die Zukunft, in den Neuen Himmel und die Neue Erde Gottes. Wir kommen in den unmittelbaren Bereich der Liebe Gottes, der alle Tränen trocknet.

Die Kommentarspalte wurde geschlossen.

Zuletzt veröffentlicht