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Bundespräsident Gauck: „Kirche soll Zumutung für die Gesellschaft sein“

Bundespräsident Joachim Gauck hat die Christen zu einem streitbaren und gesellschaftskritischen Glauben aufgefordert. "Unser Glaube ist kein sanftes Ruhekissen für bürgerliche Gutmütigkeit", sagte Gauck beim Zukunftsforum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Wuppertal.

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Glaubensgemeinschaften müssten eine Zumutung für die Gesellschaft sein: "Es ist die Zumutung, uns mit Maßstäben zu konfrontieren, die oft quer zu dem stehen, was wir uns selber so schön ausgedacht und zusammengebastelt haben."

 Zu diesen Maßstäben gehöre, "dass die Würde des Menschen nicht von seiner Herkunft, nicht von seinem Glauben, nicht von seinem Gesundheitszustand abhängt, dass diese Würde zu achten ist von der Zeugung bis zum letzten Atemzug", sagte Gauck in seinem Grußwort in der Historischen Stadthalle Wuppertal.

 Es sei Teil der Botschaft des Evangeliums, dass man Schwache schützen müsse, dass Gerechtigkeit wirkliches Teilen und nicht gelegentliche Almosen bedeute und dass Friedfertigkeit so weit gehe, dem Angreifer auch die andere Wange hinzuhalten. Gauck betonte, für Deutschland sei nicht gleichgültig, wie in der Kirche von Gott gesprochen werde und ob überhaupt noch vernehmbar und verstehbar von Gott gesprochen werde.

 "Darf ich so etwas als Bundespräsident sagen? Ich glaube, das darf ich", sagte der frühere evangelische Pastor. Es entlaste den Menschen und die Politik, wenn sich der Einzelne im Letzten vor einer Instanz verantwortlich wisse, "die wir nicht selbst gemacht und mehrheitlich bestimmt haben". Zugleich forderte der Bundespräsident einen geistlichen Neuanfang in der Kirche.

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 "Ja, unsere Kirchen können manchmal selbstgenügsam, bequem, wehleidig oder dem Zeitgeist verfallen sein", erklärte Gauck. Die Kirche müsse sich neu auf den Beginn der christlichen Gemeinde besinnen: Die "junge Kirche in der alt gewordenen römischen Welt" sei frisch, eigensinnig und von ihren Aufgaben überzeugt gewesen.

 Das am Donnerstag eröffnete "Zukunftsforum 2014 für die Mittlere Ebene" der EKD dauert bis Samstag. Unter dem Motto "informieren – transformieren – reformieren" tauschen sich rund 800 Dekane, Kreispfarrer und Superintendenten über Reformen angesichts sinkender Mitgliederzahlen aus.

(Quelle: epd)

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