Christliches Medienmagazin PRO

Ehemaliger EAD-Vorsitzender Vetter: „Ethische Themen nicht in den Vordergrund stellen“

Der ehemalige Allianz-Vorsitzende Ekkehart Vetter blickt auf seine Amtszeit zurück, benennt die Herausforderungen für seine Nachfolger und äußert sich auch zum Streitthema Homosexualität.

Zum Jahreswechsel hat Ekkehart Vetter den Vorsitz der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) abgegeben. In einem Interview mit dem christlichen Medienmagazin PRO lässt er seine Zeit als Vorsitzender Revue passieren. Seine Übernahme der Leitung der Allianz sei in „nicht so ganz leichte Zeiten“ gefallen, sagt Vetter: die Corona-Pandemie, einen Nachfolger für den langjährigen Generalsekretär Hartmut Steeb finden, strukturelle Veränderungen der EAD einleiten – und dann auch die Debatte um das Thema Homosexualität, die sich durch alle Ebenen gezogen habe.

Er sei froh, dass die Debatte bezüglich Homosexualität an „Temperatur“ verloren habe, sagt Vetter, räumte jedoch ein, dass es inhaltlich keine Annäherung gegeben habe. „Aber es ist so, dass wir ethische Themen nicht in den Vordergrund stellen wollen.“ Die Allianz habe neu gelernt, mit Differenzen zu leben. Vetter stellt klar: „Wir sind als Allianz ein Netzwerk, nicht Kirche. Das heißt, wir müssen und wollen auch gar nicht in jeder Frage etwas sagen, die Kirchen unter sich klären müssen.“

Vetter kritisiert wenig differenzierte Berichterstattung über Evangelikale

Die Grundfrage, wie man künftig in einer weitgehend säkularisierten Gesellschaft Menschen mit dem Evangelium erreiche, bleibe über seine Amtszeit hinaus wichtig, so Vetter. Für ihn seien die fünf EAD-Grundaufträge zentral: „Einheit fördern, Gebet in den Fokus rücken, die Bedeutung der Bibel als Wort Gottes und Evangelisation und Mission betonen“ sowie „gesellschaftliches Engagement fördern“.

Vetter kritisiert die seiner Meinung nach zu pauschale Berichterstattung verschiedener deutscher Medien über Evangelikale. Da werde das Bild vermittelt: „Sämtliche Christen, die für Lebensschutz eintreten, sind Fundamentalisten und wählen AfD.“ Natürlich wisse er, „dass nicht alles rosarot ist bei den Evangelikalen, dass es beispielsweise auch einen rechten Rand gibt“. Darauf werde nicht zu Unrecht, aber eben zu pauschal hingewiesen. Eine Differenzierung finde kaum statt. Vetter selbst stellt klar: „Dass Christen der AfD und ihrem inhaltlichen Komplettpaket auf den Leim gehen, halte ich für fatal.“

Link: „Ehemaliger EAD-Vorsitzender Vetter: ‚Ethische Themen nicht in den Vordergrund stellen'“ (Christliches Medienmagazin PRO)

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6 Kommentare

  1. Politik ist nichts böses

    Warum ist es unvorstellbar die Grünen zu wählen – wegen Angst vor dem göttlichen Strafgericht ? Ich gehe davon aus, dies ist eher eine ironische als eine sachliche Aussage. Was an den Grünen so schlimm sein soll, erschließt sich mir leider nicht. Dies würde ich auch auf die meisten anderen Parteien so anwenden. Dass der liebe Stammtischvater die Warnung Vetters vor „einseitig rechts“ nicht nachvollziehbar findet, verstehe ich nun auch wieder nicht. Auch was Markus da so schreibt ist recht oberflächlich. Selbstverständlich ist auch der Schutz des Lebens, und nicht nur des ungeborenen, nicht rechts. Und genauso gibt es – in aller Regel und biologisch-funktional – nur zwei Geschlechter. Aber trotzdem leben letztlich doch viele liebenswerte Menschen unter uns, die (wenn auch selten) zwei Geschlechter gleichzeitig haben, oder keines und/oder die im falschen Körper stecken. Die kommen oft, vielleicht sogar aus Gedankenlosigkeit und Unwissenheit, in die Schublade der angeblich Unanständigen und Homos. Ich bin gegen Schubladendenken. Oder ein Gegner davon festzulegen, wer sich ein Christ nennen darf, was sowieso jede/r für sich selbst klären muss. Nur Gott sieht ins Herz. Menschen mit einer anderen geschlechtlichen Orientierung sind weder Sünder noch Kranke, sondern einfach anders von der Natur, und daher von Gott ganz persönlich so gewollt. Im übrigen sollen wir als Christinnen und Christen Salz der Erde sein und bekanntlich durchdringt Salz das Fleisch und würzt die Suppe. Wir Jesusnachfolger*innen müssten also eher wünschen, dass Menschen den Staat würzen und somit auch das Ehrenamt beflügeln, sich zudem in den Parteien engagieren und im Idealfall dies als Christen tun. Die Demokratie lebt davon, wenn man sie am Leben erhält. Selbstredend stehen Gläubige dem Staat in einer kritischen Solidarität gegenüber, denn wir sollten ja Gott in einem (absoluten Ausnahmefall), mehr gehorchen als den Menschen. Wo meine Toleranz aber auch gedanklich grundsätzlich endet: Wenn Parteien oder einzelne Menschen eindeutig rechtsradikales, oder auch antisemitisches und/oder rassistisches Gedankengut rezitieren. Damals im Dritten Reich, so deutet man dies heute gerne, waren die Menschen noch obrigkeitsgläubig. Aber heute sind sie es doch eher sehr selten. Wenn unter Adolf selbst unsere frommen Kirchgänger auf das System des Antichristen hereinfielen, sagt das viel aus über die dünne Kruste Kultur über manchen Seelen. Jeder Mensch ist oder sollte ein Ebenbild (der Liebe) Gottes sein. Wir begegnen Gottes Eigentum wenn wir Menschen begegnen und alles was wir an Menschenunwürdigkeit denken, formulieren, propagieren und in Aktion umsetzen, bringt (bildlich gesehen) Jesus wieder ans Kreuz. Im übrigen ist es schwierig bis unmöglich, heute die Begriffe links oder rechts auch im Bezug auf den Glauben zu benutzen. Dann wäre die Bergpredigt links. Das wäre aber geradezu absurd. Gottes gute Schöpfung, für die Jesus gestorben ist, umfasst nicht nur das große Universum, sondern alles was auf Erde geschieht und auch von uns gewerkelt wird. Und wenn der Bäcker Brötchen backt und der gewählte Politiker Politik macht, ist dies im Prinzip nichts böses. Wenn der Politiker aber Angriffskriege plant und durchführt, sowie gehört er nicht von einer Drohne zerstückelt, aber von einem Gericht bestraft. Aber dies ist ideal gedacht.

  2. Politik ist nichts böses

    Warum ist es unvorstellbar die Grünen zu wählen – wegen Angst vor dem göttlichen Strafgericht ? Ich gehe davon aus, dies ist eher eine ironische als eine sachliche Aussage. Was an den Grünen so schlimm sein soll, erschließt sich mir leider nicht. Dies würde ich auch auf die meisten anderen Parteien so anwenden. Dass der liebe Stammtischvater die Warnung Vetters vor „einseitig rechts“ nicht nachvollziehbar findet, verstehe ich nun auch wieder nicht. Auch was Markus da so schreibt ist recht oberflächlich. Selbstverständlich ist auch der Schutz des Lebens, und nicht nur des ungeborenen, nicht rechts. Und genauso gibt es – in aller Regel und biologisch-funktional – nur zwei Geschlechter. Aber trotzdem leben letztlich doch viele liebenswerte Menschen unter uns, die (wenn auch selten) zwei Geschlechter gleichzeitig haben, oder keines und/oder die im falschen Körper stecken. Die kommen oft, vielleicht sogar aus Gedankenlosigkeit und Unwissenheit, in die Schublade der angeblich Unanständigen und Homos. Ich bin gegen Schubladendenken. Oder ein Gegner davon festzulegen, wer sich ein Christ nennen darf, was sowieso jede/r für sich selbst klären muss. Nur Gott sieht ins Herz. Menschen mit einer anderen geschlechtlichen Orientierung sind weder Sünder noch Kranke, sondern einfach anders von der Natur, und daher von Gott ganz persönlich so gewollt. Im übrigen sollen wir als Christinnen und Christen Salz der Erde sein und bekanntlich durchdringt Salz das Fleisch und würzt die Suppe. Wir Jesusnachfolger*innen müssten also eher wünschen, dass Menschen den Staat würzen und somit auch das Ehrenamt beflügeln, sich zudem in den Parteien engagieren und im Idealfall dies als Christen tun. Die Demokratie lebt davon, wenn man sie am Leben erhält. Selbstredend stehen Gläubige dem Staat in einer kritischen Solidarität gegenüber, denn wir sollten ja Gott in einem (absoluten Ausnahmefall), mehr gehorchen als den Menschen. Wo meine Toleranz aber auch gedanklich grundsätzlich endet: Wenn Parteien oder einzelne Menschen eindeutig rechtsradikales, oder auch antisemitisches und/oder rassistisches Gedankengut rezitieren. Damals im Dritten Reich, so deutet man dies heute gerne, waren die Menschen zu obrigkeitsgläubig. Aber heute sind sie es doch eher sehr selten. Wenn unter Adolf selbst unsere frömmsten Kirchgänger auf das System des Antichristen hereinfielen, sagt das viel aus über die dünne Kruste Kultur über manchen Seelen. Jeder Mensch ist oder sollte ein Ebenbild (der Liebe) Gottes sein. Wir begegnen Gottes Eigentum wenn wir Menschen begegnen und alles was wir an Menschenunwürdigkeit denken, formulieren, propagieren und in Aktion umsetzen, bringt (bildlich gesehen) Jesus wieder ans Kreuz. Im übrigen ist es schwierig bis unmöglich, heute die Begriffe links oder rechts auch im Bezug auf den Glauben zu benutzen. Dann wäre die Bergpredigt links. Das wäre aber geradezu absurd. Gottes gute Schöpfung, für die Jesus gestorben ist, umfasst nicht nur das ganze große Universum, sondern alles was auf Erde geschieht und auch von uns gewerkelt wird. Und wenn der Bäcker unsere Brötchen backt und von uns gewählte Politiker Politik macht, ist dies im Prinzip nichts böses. Aber Politiker die Angriffskriege planen, durchführen und Massaker praktizieren, gehören zwar nicht von einer Drohne zerstückelt, aber von einem Gericht bestraft. Leider gelten die 10 Gebote auch für den Krieg, er ist gegen den Willen Gottes.

    • Was genau Sie an meinem Kommentar oberflächlich finden, kann ich leider nicht nachvollziehen, bitte aufklären. Im Gegenteil, der mediale Alltag bestätigt meine Aussagen.

      • Was ist linksgrün ?

        Lieber Markus, meine Antwort bezüglich des Satzes „…..den Trend, jede Meinung, die nicht linksgrün ist, als rechtsbraun zu diffamieren“! Ohne dass dies irgendwie bösartig klingen sollte, dies bezeichne ich als oberflächlich – oder verallgemeinernd. Was um alles in der Welt ist „linksgrün“???. Auf rechtsbraun mache ich mir einen wohl zutreffenden Reim. Das ist sehr wahrscheinlich die AfD, die rechts und nicht unerheblich auch braun angefärbt ist. Wegen linksgrün habe ich ein wenig die Vermutung, dass damit nicht nur die Linken, die SPD und die Grünen, sondern auch die ehemalige Merkel-CDU gemeint sein könnte. Die FDP scheidet dort eher aus, da sie überall und mit jeder anderen Partei auch in Koalitions-Partnerschaft, deutlich ihre markanten Ecken und Kanten zeigt. Meiner Meinung nach ist eine in Ihren Aussagen ungenaue Formulierung – hier also „linksgrün“ – fast das Suggerieren, es gebe einen Mahlstrom an Linksgrünheit (was ja leider die AfD immer behauptet, denn sie alleine ist angeblich davon weit entfernt). Letzteres unterstelle ich Ihnen nicht als Absicht, aber Sie hauen in diese Kerbe, aus der dann irgendwann auch neue Verschwörungstheorien entstehen. Im übrigen leben Parteien, weil in ihnen Menschen leben und denken, und folglich ihre Denkergebnisse sich fast naturgesetzlich mit der Zeit ebenso ändern. Parteien+Menschen ändern ihre Überzeugungen und damit auch ihre Programme. Ich denke, wir würden in einer furchtbaren Welt leben, wenn dort alle Meinungen für alle Zeiten feststehen. Das wäre die Verhinderung eines jeden Fortschrittes. Im übrigen gilt diese These, dass wir immer in fortlaufenden Veränderungsprozessen leben auch für unser christliches und diese hiermit entstehende ethischen und moralischen Normen. (Stichwort: Andere sexuelle Orientierung) Davon muss man präzise ausklammern, was allerdings unaufgebbar zur christlichen Kernüberzeugung gehört. Denn auch hier unter jesus.de wird ja gar nicht selten argumentiert, der Zeitgeist verdünne gewissermaßen die Verbindlichkeit und Klarheit des Glaubens. Da gibt es die von unterschiedlichen Leuten hier im Netz behauptete Falschmeldung, die EKD sei linksgrün unterwandert. Radikaler ausgedrückt von anderen: Sie ist eigentlich kommunistisch (das klingt noch bösartiger). Dass sie dabei über kaum gläubiges theologisches Person verfügt, versteht sich für den geneigten Leser von selbst. Dabei habe ich in 50 langen Jahren noch nie einen ungläubigen Pfarrer oder selbige Pfarrerin getroffen. Das wäre psychisch auch nicht auszuhalten, jeden Sonntag zu predigen und das Ganze als Lüge getarnt. Wohlgemerkt: Es gibt wie in der Politik auch immer in Kirche und Theologie abweichende Meinungen über Glaubensfragen. Dies ist auch völlig normal. Denn wenn alle völlig gleich ticken würden, wäre Kirche und Glauben für mich fragwürdig. Da würde ich selbst anfangen an Gehirnwäsche zu glauben. Nur in Sekten wird festgelegt bis auf Punkt und Komma, was die Gläubigen zu glauben, zu hoffen und wie sie zu leben haben. Dafür gibt es statt Gewissens- und Glaubensfreiheit das Wort „Theokratie“. Warum verändern Menschen Ihre Auffassungen: Weil wir Lernprozesse durchleben, dass wir uns geirrt haben.

  3. „Dass Christen der AfD und ihrem inhaltlichen Komplettpaket auf den Leim gehen, halte ich für fatal.“

    Diese Aussage ist eine Pauschalisierung, keine Tatsache.
    Wie Stammtischbruder schon schreibt, passt das aber voll in den Trend, jede Meinung, die nicht linksgrün ist, als rechtsbraun zu diffamieren.

    „Schutz des Lebens = AFD und rechts
    Ehe zwischen Mann und Frau = AFD und rechts
    Es gibt nur zwei Geschlechter = AFD und rechts“
    In den USA geht es soweit, dass alle Evangelikale rechts und Trumpwähler wären. Wir übernehmen gerne Tendenzen aus den USA, besonders wenn es um die woke antibiblische Agenda geht.

    Die politische Mitte wird heute kaum noch wahrgenommen bzw. respektiert. Als gäbe es nur links und rechts. Wo bleibt geradeaus?

  4. Eins vorneweg, ich bin kein AFD-Wähler, ich neige den christlichen Kleinparteien zu, das bringt zwar nicht viel, aber belastet das Gewissen nicht.
    Aber, genauso unvorstellbar wäre es für mich die Grünen zu wählen, da hätte ich Angst vor einem göttlichen Strafgericht !
    Das der liebe Bruder Vetter so einseitig vor rechts warnt, finde ich nicht ganz nachvollziehbar, aber natürlich voll im Trend !

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