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„Ein Brückenbauer“: Fürst Albrecht zu Castell-Castell gestorben

Fürst Albrecht zu Castell-Castell ist tot. Das Oberhaupt einer der ältesten deutschen evangelischen Adelsfamilien und langjährige bayerische Landessynodale starb in der Nacht zum Montag im Alter von 90 Jahren in einem Kitzinger Krankenhaus.

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Wegbegleiter und Freunde hoben die Verdienste des Fürsten um die christlich-jüdische Verständigung hervor. Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, würdigte Castell-Castell. Die jüdische Gemeinde in Würzburg und in Bayern sei traurig und bestürzt über den Tod des Fürsten, sagte der Würzburger Mediziner. Castell-Castell habe sich nicht nur für die christlich-jüdische Versöhnung und den Dialog zwischen beiden Religionen engagiert, sondern sich in herausragender Weise um den Neubau des Gemeinzentrums Shalom Europa in Würzburg verdient gemacht.

Fürst Albrecht zu Castell-Castell habe außerdem in vorbildlicher Weise die Rolle seiner eigenen Familie während der NS-Zeit aufarbeiten lassen. Dabei ging es auch um die Frage, wie die Fürstlich Castell’sche Bank zur Zeit des NS-Regimes mit Konten jüdischer Bürger umgegangen sei, sagte Schuster.

Zwölf Jahre Mitglied der bayerischen Landessynode

Castell-Castell stand mehrere Jahrzehnte zahlreichen Unternehmen vor, darunter die Fürstlich Castell’sche Bank sowie das größte private Weingut Frankens im unterfränkischen Castell. Er war zudem über Jahrzehnte ehrenamtlich in der evangelisch-lutherische Kirche in Bayern tätig, unter anderem als Mitglied der Landessynode.

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Die Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski würdigte den theologisch konservativen Castell-Castell als einen „durchaus kritischen Geist“, der der bayerischen evangelischen Landeskirche immer wohlwollend gegenüberstand. „Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern trauert um den Fürsten“, sagte die Theologin.

Tatsächlich sah der konservative Castell-Castell die liberalen Strömungen in der bayerischen Landeskirche sehr kritisch. Zeitweise erwog er sogar den Austritt aus der Kirche. Scharf kritisierte er vor fünf Jahren den Beschluss der bayerische Synode, homosexuellen Pfarrerinnen und Pfarrern zu gestatten, mit ihren Partnern im Pfarrhaus zusammenzuleben. Auch gegen Frauen im Bischofsamt bezog er Stellung. „Der Mann ist für den Kampf, für den Broterwerb geschaffen und die Frau ist primär für die Familie geschaffen“, sagte er in einem Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“.

Quelleepd

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