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EKD-Studie: Ein Drittel der Kirchenmitglieder ist „nicht religiös“

Kirchenbindung und Religiosität der Deutschen schwinden schneller als bislang erwartet. Das ist ein zentrales Ergebnis der Kirchenmitgliedschafts-Studie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Derzeit ist laut der sechsten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) noch eine knappe Mehrheit der Deutschen christlich-konfessionell gebunden. Zähle man die Mitglieder aller christlichen Konfessionen, auch der Orthodoxen und Freikirchen zusammen, machte deren Bevölkerungsanteil Ende 2022 52 Prozent aus. Nach derzeitigem Trend werde 2024 der Anteil der christlich-konfessionell Gebundenen unter 50 Prozent sinken. Die Konfessionslosen würden voraussichtlich Ende der 2020er Jahre die 50-Prozent-Marke überschreiten und damit auch die absolute Bevölkerungsmehrheit stellen, sagte Christopher Jacobi, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD bei der Vorstellung der Studie vor den 128 Mitgliedern des Kirchenparlaments.

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Religiöse Menschen sind laut der Studie in der Gesellschaft schon heute deutlich in der Minderheit. 13 Prozent der Befragten verstehen sich als kirchlich-religiös, 25 Prozent als religiös-distanziert, 56 Prozent sind Säkulare, denn auch unter den Kirchenmitgliedern bezeichnen sich Jacobi zufolge rund ein Drittel als nicht religiös. Eine wirkliche kirchliche Bindung ist nur bei 40 Prozent der Gläubigen gegeben. Nur etwa vier Prozent der Katholischen sind sogenannte gläubige Kirchennahe, bei den Evangelisch-landeskirchlichen sind es sechs Prozent. 36 Prozent der Katholiken und 33 Prozent der Evangelisch-landeskirchlichen sind sogenannte kritische Kirchenverbundene.

Mitgliederzahl wird schneller sinken

Die Erhebung kommt außerdem zu dem Schluss, dass die vor vier Jahren durch eine andere Studie prognostizierte Halbierung der Mitgliederzahl in der evangelischen Kirche bis 2060 bereits in den 2040er Jahren erreicht sein dürfte. Nur 27 Prozent der befragten Katholiken schließen einen Kirchenaustritt derzeit aus. Bei den Evangelischen sind es 35 Prozent. Vor rund zehn Jahren bei der vorangegangenen Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung waren es noch 74 Prozent.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung sagte, die stetige und teils schleichende Abkehr der Menschen von der Kirche sei mit der Erwartung verbunden, dass sich die Kirche verändere. 80 Prozent der evangelischen Kirchenmitglieder plädieren laut Studie für Veränderungen. Das allein sei aber noch keine Handlungsanleitung, sagte Jung, der Vorsitzender des Beirats der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung und Mitglied im Rat der EKD ist. Über die Konsequenzen aus den Ergebnissen müsse nun beraten werden.

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Seit 1972 erscheint etwa alle zehn Jahre die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung. Sie ist eine religionssoziologische Studie, die Einstellung zu Religion und Kirche in der Bevölkerung untersucht. In der aktuellen Studie wurden erstmals auch Ergebnisse für katholische Kirchenmitglieder mit erhoben. Die Befragung fand zwischen Oktober und Dezember 2022 durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa statt. Insgesamt wurden 5.282 Personen befragt. Die Studie entstand unter Federführung des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz war erstmals an der Erstellung beteiligt.

Quelleepd

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5 Kommentare

  1. Lieber Herr Jordans,
    der Herr Jesus Christus ist keineswegs der „Erstgeschaffene“, wie Sie es schreiben.
    Wenn der Herr Jesus Christus nicht der Schöpfer-Gott wäre, hätte er auch nicht das Erlösungswerk für die Menschen vollbringen können, weil die Menschen dann nicht sein Eigentum wären.
    Nur als Schöpfer-Gott – und damit Eigentümer aller Menschen – konnte der Herr Jesus Christus alle Schuld aller Menschen bezahlen.
    Die Bibel macht sehr deutlich, dass der Herr Jesus kein Geschöpf, sondern der Schöpfer ist.
    Die Zeugen Jehovas versuchen das anders darzustellen und tun deshalb sogar die Bibel verfälschen.
    Wenn man die Bibel kennt (auch mit Grundtext), kann man beim Lesen der NWÜ-Bibel der Zeugen Jehovas sehr leicht die Verfälschungen der Bibelübersetzung der Zeugen Jehovas erkennen.
    Wenn man sich als christliche Religionsgemeinschaft sieht, muss man die eigenen Lehren und Praktiken der Bibel anpassen.
    Aber die Zeugen Jehovas machen es genau umgekehrt und passen ihre NWÜ-Bibel ihren eigenen Vorstellungen als Zeugen Jehovas an!!!
    Aus der Fülle der Beispiele kann ich hier in aller KÜRZE(!!!) nur ein paar anführen:

    „Denn durch ihn ist alles andere im Himmel und auf der Erde erschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare – ob Throne oder Herrschaften oder Regierungen oder Autoritäten. Alles andere ist durch ihn und für ihn erschaffen worden.“ (Kolosser 1:16; NWÜ-Bibel)
    Im griechischen Grundtext kommt das Wort „andere“ in diesem Bibelvers nicht vor.
    Es wurde hier zweimal von den Zeugen Jehovas fälschlicherweise eingefügt, um so zu tun, als sei der Sohn (Jesus), um den es hier geht, ein Teil der Schöpfung.
    Bemerkenswert ist dabei auch, dass die Zeugen Jehovas in ihrer vorherigen Ausgabe der NWÜ-Bibel das Wort „andere“ an dieser Bibelstelle in Klammern anführten, womit sie zum Ausdruck brachten, dass dieses Wort im griechischen Grundtext an dieser Stelle nicht vorkommt!!!
    Aber jetzt haben sie die Klammern entfernt, um den Bibeltext noch mehr zu verfälschen und diese Verfälschung zu verheimlichen!!!

    „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einziggezeugten Sohn gegeben hat, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht vernichtet wird, sondern ewiges Leben hat.“ (Johannes 3:16; NWÜ-Bibel)
    Hier ist in einer Fußnote zum Begriff „einziggezeugten Sohn“ in der NWÜ-Bibel die alternative Übersetzungsmöglichkeit „den einzigen Sohn, den er selbst geschaffen hat“ angegeben.
    Aber das ist eine Irrlehre der Zeugen Jehovas, die nicht mal ansatzweise im griechischen Grundtext geschrieben steht!!!

    Ich könnte hier noch sehr viel schreiben, aber um meinen Beitrag nicht zu lang werden zu lassen, verzichte ich darauf.

    Liebe Grüße
    Saint Peter

  2. Liebe Herr Hehner,
    Ihre Ansicht in Ehren, wäre es möglich, sich kürzer zu fassen? Dies nur als Hinweis. Ich lese gerne Ihre Auffassung, aber manchmal fehlt mir die Zeit.
    Entschuldigen Sie bitte meine Offenheit. Nehmen Sie es bitte als Unterstützung.
    Ihre Aussage: “ In Jesus wurde Gott Mensch!“ Ist dies Ihre Glaubensüberzeugung? wenn ja, dann nehmen Sie ja Teil an der Verbreitung dieser Ueberzeugung. Sollte es so sein, würde ich aus der Kirche austreten. Wie kann man Christus seiner Persönlichkeit berauben. Er ist der Erstgeschaffene und somit eine eigene Persönlichkeit. Ich bedaure es tief, das die Wahrheit über die Erlösungstat nicht ihre Verbreitung findet, was leicht möglich wäre. Aber die Kirchen wollen wohl nicht das Risiko eingehen ihre Macht über die Gläubigen zu verlieren. Sie verlieren wohl lieber ihre Gläubigen!

  3. Zahlen sind eher marginaler Wichtigkeit

    Sicher sind Studien wichtig, aber Zahlen können wenig über unseren christlichen Glauben ausdrücken. Vor allem auch den Glauben als Vertrauen in Gott, gleichsam „Urvertrauen fundamental“. Christlich ist unsere Hoffnung dergestalt, dass wir an die unendliche Liebe Gottes glauben. Viele Gläubige machen damit eine „existenzielle Erfahrung“ , was man allgemein „Glaubenserfahrung“ nennt. In Jesus wurde Gott Mensch, gleichsam nicht nur – wie zunächst wohl der Menschensohn auch selbst glaubte – lediglich für die verlorenen Schafe Israels, sondern für alle Menschen zur Erlösung. Dies bedeutet für jede Menschin und jeden Mensch, der je lebte und je leben wird: Ein Versprechen seiner Versöhnung mit Gott., Aber auch sogar zur Erlösung jeglicher Kreatur, zudem einer völligen Neuerschaffung des Universums: Als ein Neuer Himmel und Neue Erde. Allerdings haben dabei andere Religionen den Vorteil einer oft widerspruchsfreien Erklärung des Seins. Aber unser Glaube besitzt den Vorteil, dass er nicht eine widerspruchsfreie Erklärung von allem darstellt. Vorteil deshalb: Weil sich das Weltbild immer ändert. Jesus fasste allen Glauben zusammen in dem einzigen Satz, Gott zu lieben, den Nächsten und sich selbst. Von der Liebe selbst, die Gott als Person ist, lässt sich jede Form von Ethik und Moral ableiten.

    Warum schreibe ich dies?: Zahlenarithmetik bringt kaum Weisheit des Herzens. Dann wissen wir nur, das 3-5%, wie seit den 1970er Jahren, als Deutschen von den beiden großen Kirchen erreicht werden, mehr ist anteilig auch für die Freikirchen nicht möglich ist. Zudem treten viele aus den großen Kirchen aus (oder werden nicht erreicht), weil sie mit den Glauben meistens nichts anfangen können. Der ganz große Rest zahlt etwa zu 50% (?) immerhin die Kirchensteuer. Wo Glaube anfängt, ist leider eine irreguläre Frage, denn wir können niemand ins Herz blicken. Warum ich dies vom Thema eigentlich abgekehrt schreibe: Weil Zahlen nur sehr wenig sagen können:. Denn in Hitlers Zeiten waren die Leute viel fleißigere Kirchengänger in alle Kirchen aller Konfessionen. Trotzdem war die überwiegende Zahl der Menschen – ich wage mal mutig zu sagen – unwissend „gottlos“: Sie riefen Heil und wurden verführt. Nur die Kirchengänger:innen gezählt zu wissen ist ziemlich belanglos. Ich glaube daher auch am wenigsten an eine fromme Elite, die einen steilen und steinigen Weg der Nachfolge beschreitet, also gewissermaßen nur deshalb als ihren Lohn darum einen Platz im Himmel erhält. Dann würden nach Jesu Worte nicht die Letzten in Gottes neuer Welt die Ersten sein, die also heute hungern, vom Bomben getötet, von unbarmherzigen Ideologien verfolgt und aus anderen Gründen überall auf der Welt um ihr Leben fürchten müssen. Sodann Liebe und Barmherzigkeit, oder die in der Bergpredigt betonte Seligkeit der Friedensuchenden, oft fehl am Platz ist. Wir Christinnen und Christen liegen dann richtig, wenn unsere Dankbarkeit für die Liebe Gottes, in Golgatha als Erlösung praktisch geworden, immer in dem Bemühen mündet: Gerne nach eigenem Vermögen sich vorallem auch den eigenen Idealen anzunähern und den Glauben vom Kopf auf die Füße zu stellen: Zahlen wer gläubig ist oder nicht sind eher marginal, wichtig ist dass ich es bin und andere es auch gerne werden. Natürlich lieber EinFragender: Wir dürfen und sollen Menschenfischer sein, aber mit der Haltung der Liebe. Glaube ohne Liebe ist völlig leblos und damit tot wie ein Backstein.

  4. Das Hauptproblem der großen Kirchen: man hat Aufgehört Menschenfischer zu sein, man will nicht auf das hören was Jesus gesagt hat.
    Lieber bewegt man sich in der eigenen Blase und der Glaube an sich ist nicht so wichtig. Ja, man ist Christ, aber wie hält man es wirklich mti dem was Jessu gesagt hat? Hätten sich die Jünger von Jesus damals so verhalten, es gäbe kein Christentum.

    Deshalb geht es weiter bergab.

    • Wann war denn das Christentum (positiver) Menschenfischer? Das Christentum ist heute so groß, weil es in weiten Teilen seiner Geschichte auf Zwangsmissionierung gesetzt hat und vor allem auf die Abkehr von Jesus Botschaft, der sicherlich keine neue Religion gründen wollte.

      > man will nicht auf das hören was Jesus gesagt hat.

      Das trifft meines Erachtens auf fast alle Christen zu, insbesondere aber auf die fundamentalistischen, die Themen wie Abtreibung, Homosexualität, Frauenrechte, Gendern und Co. in den Mittelpunkt ihrer Glaubensaussagen setzen und nicht sehen wollen, dass Jesus dazu nahezu nichts gesagt hat, weil ihm Werte wie Nächstenliebe und Verfehlungen wie Gier offensichtlich deutlich wichtiger sind und vor allen aber die Selbstreflexion. Alles nicht gerade Themen der Fundis.

      > es gäbe kein Christentum

      Doch, gäbe es. Es wäre so wie heute, weil Paulus genau das getan hat, was Du kritisierst. Und es hat eben wenig mit den Aussagen Jesus zu tun. Aber Jesus scheint sowieso für die christlichen Kirchen eher eine Galionsfigur zu sein, mit der man eben macht, was man selbst für richtig hält.

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