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EKD-Synode: Michael Diener in den EKD-Rat gewählt

Heinrich Bedford-Strohm ist bei der Synodentagung der EKD in Bremen im ersten Wahlgang erneut in den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland gewählt worden. Der bayerische Landesbischof erhielt 126 von 137 abgegebenen Stimmen. Auch Michael Diener, der Vorsitzende der Evangelischen Allianz, ist nun Mitglied des Rates.

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Mit seinem Ergebnis gilt der bisherige Ratsvorsitzende auch als klarer Favorit bei der Wahl des neuen Ratsvorsitzenden am Mittwoch. Bedford-Strohm gehört dem Rat seit 2013 an. Den Ratsvorsitz übernahm der bayerische Landesbischof im vergangenen Jahr, nachdem Nikolaus Schneider wegen einer Erkrankung seiner Frau Anne zurückgetreten war.

Zusammen mit Bedford-Strohm wurde in der ersten Abstimmungsrunde in Bremen auch die 52 Jahre alte westfälische Präses Annette Kurschus und die 48-jährige hannoversche Kirchenamtspräsidentin Stephanie Springer in den Rat gewählt. Die Theologin Kurschus bekam 101, die Juristin Springer 94 Stimmen.

Im zweiten Wahlgang erzielte allein die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs die nötige Zweidrittelmehrheit. Sie erhielt 96 Stimmen. Die Berliner Architektin Gesine Weinmiller und der württembergische Theologieprofessor Joachim Kunstmann zogen nach der zweiten Abstimmungsrunde ihre Kandidatur zurück.

In der dritten Abstimmungsrunde erreichten die erforderliche Mehrheit der Mediziner und Mathematiker Andreas Barner, die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese, der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung und Thomas Rachel, der Parlamentarische Staatssekretär im Bildungsministerium. Im vierten Wahlgang kam der Jurist Jacob Joussen dazu, im fünften der Berliner Bischof Markus Dröge.

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Der 53-jährige Michael Diener, der Vorsitzende der Evangelischen Allianz und Präses des pietistischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands, wurde im sechsten Wahlgang mit 93 Stimmen in den Rat gewählt. Damit gehört erstmals ein Allianz-Vorsitzender dem Leitungsgremium der EKD an. „Seine Wahl ist auch ein starkes Zeichen für das konstruktive Miteinander von EKD und Deutscher Evangelischer Allianz, wie es sich in den letzten Jahren immer mehr entwickelt hat“, kommentierte der Zweite Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Ekkehart Vetter.

Erst nach einem mehr als zwölfstündigen Wahlmarathon mit elf Wahlgängen war der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) komplett. Alle gewählten Ratsmitglieder sind Akademiker, davon acht Theologen. Mit dem Juristen Joussen ist erstmals ein Kandidat gewählt worden, der in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft lebt.

Joussen (Jahrgang 1971) ist auch das jüngste Ratsmitglied. Die jugendliche Perspektive ist im neuen Rat nicht vertreten. Synodenpräses Irmgard Schwaetzer bedauerte dies ausdrücklich und sprach sich für eine stärkere Beteiligung Jugendlicher und junger Erwachsener in Gremien der Kirche aus. Im Kirchenparlament hätten Jugenddelegierte bereits jetzt Rederecht. Es gebe aber noch weitere Möglichkeiten, beispielsweise das Recht, Anträge einzureichen. Eine entsprechende Weiterentwicklung der Geschäftsordnung solle nun diskutiert werden.

Die Ankündigung ist eine Reaktion auf die gescheiterte Kandidatur eines jungen Bewerbers für den Rat der EKD. Der Berliner Student Ingo Dachwitz (28) gab am Dienstag in Bremen nach dem achten Wahlgang auf, weil eine Zwei-Drittel-Mehrheit nicht absehbar schien. Die Jugenddelegierten zeigten sich schwer enttäuscht.

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Für die 14 zu vergebenen Sitze im Rat hatte es es 23 Bewerber gegeben. Synodenpräses Irmgard Schwaetzer gehört dem Leitungsgremium qua Amt an. Die Amtsperiode des neu gewählten Rates beträgt sechs Jahre.

Der neue Rat der EKD im Überblick:

Heinrich Bedford-Strohm (bayerischer Landesbischof)
Annette Kurschus (Präses Ev. Kirche von Westfalen)
Kirsten Fehrs (Bischöfin Hamburg)
Volker Jung (Kirchenpräsident Hessen-Nassau)
Markus Dröge (Bischof Berlin)
Kerstin Griese (Mitglied des Bundestags, SPD)
Thomas Rachel (Mitglied des Bundestags, CDU)
Jacob Joussen (Jura-Professor, Ruhr-Universität, Bochum)
Elisabeth Gräb-Schmidt (Professorin für Systematische Theologie, Tübingen)
Andreas Barner (Vorstandsvorsitzender, Ingelheim)
Stephanie Springer (Kirchenamtspräsidentin Landeskirche Hannover)
Michael Diener (Präses des Gnadauer Gemeinschaftsverbands)
Marlehn Thieme (Direktorin im Ruhestand)
Dieter Kaufmann (Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werkes in Württemberg)
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Der Wahlmodus:

Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland wird von den 120 Mitgliedern der EKD-Synode und den in der Kirchenkonferenz vertretenen Kirchenleitungen der 20 Landeskirchen gewählt. 14 freie Plätze sind zu besetzen. Als fünfzehntes Mitglied gehört die Präses Irmgard Schwaetzer dem Rat qua Amt an. Bei jedem Wahlgang stehen alle noch nicht besetzten Sitze zur Wahl. Die 140 Stimmberechtigten können höchstens so viele Stimmen abgegeben, wie noch Sitze zu besetzen sind, je Sitz jedoch nur eine Stimme. Um in den Rat der EKD gewählt zu werden, müssen Kandidatinnen und Kandidaten mindestens Zwei Drittel der abgegebenen gültigen Stimmen erhalten.

Quelleepd

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