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Evangelische Theologen: Neuapostolische Kirche öffnet sich „vorsichtig“ der Ökumene

Die Neuapostolische Kirche vollzieht nach Ansicht von evangelischen Theologen eine "vorsichtige ökumenische Öffnung". Der neue Katechismus der christlichen Sondergemeinschaft lasse das Bemühen um ökumenische Anschlussfähigkeit erkennen, heißt es in einer heute veröffentlichten Stellungnahme der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen.

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 Wie die Zentralstelle sieht auch das Konfessionskundliche Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland weiteren Klärungsbedarf zu neuapostolischen Sonderlehren. Als Beispiel werden die Taufanerkennung, die Sakramentenspende an Verstorbene und das Apostelamt genannt.

 Als verbindliche Lehrgrundlage bestimme der Katechismus maßgeblich das Tempo der Annäherung der neuapostolischen Kirche an die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, heißt es in der Stellungnahme der Zentralstelle für Weltanschauungsfragen. Darin werden positiv die Bezüge im Katechismus auf die Bibel und die ökumenischen Glaubensbekenntnisse gewürdigt: "Der einst extreme Absolutheitsanspruch wird relativiert."

 Der neuapostolische Katechismus bringe einige substanzielle inhaltliche Fortschritte, hieß es weiter. Zugleich werde jedoch der "harte Überzeugungskern vom unverzichtbaren Apostelamt und der für die Gotteskindschaft nötigen Versiegelung" durch neue Formulierungen zwar abgemildert, grundsätzlich aber beibehalten. Eine Aufnahmeantrag der Neuapostolischen Kirche in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen habe nur eine Chance, wenn die ökumenischen Stolpersteine ausgeräumt werden könnten, folgert die evangelische Zentralstelle.

 Der Leiter des Konfessionskundlichen Instituts, Walter Fleischmann-Bisten, sagte, eine Reihe neuapostolischer Sonderlehren, die ein exklusives Heilsverständnis und mit der Heiligen Schrift unvereinbare Lehren bestätigen, belasteten die ökumenischen Gespräche.

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 Die Neuapostolische Kirche hat in Deutschland rund 370.000 Anhänger, weltweit sind es zehn Millionen. Sie ging im 19. Jahrhundert aus der allgemeinen christlichen apostolischen Mission hervor. Die Sondergemeinschaft sieht das Apostelamt in ihrer Kirche wiedererrichtet. Zur Glaubenslehre gehört die Erwartung der bevorstehenden Wiederkunft des Gottessohnes. Der Katechismus als systematische Darstellung der neuapostolischen Glaubenslehre wurde am Dienstagabend in Zürich erstmals vorgestellt.

(Quelle: epd)

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