Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Berliner Gedenkstätte Plötzensee ist am Montag an die Opfer des gescheiterten Hitler-Attentats vor 65 Jahren erinnert worden.
Der Hamburger Dominikanerpater Karl Meyer würdigte in seiner Predigt die Männer und Frauen des Widerstands als Vorbilder für die ihnen nachfolgenden Generationen.
Das aus dem Schicksal der hingerichteten Widerstandskämpfer erwachsende «ungeheure Potenzial an Menschlichkeit» dürfe «nicht brach liegen bleiben», erklärte Pater Meyer vor den knapp 200 Teilnehmern des Gottesdienstes. Dabei sollte an «normalen» Tagen «eingeübt» werden, «was für den Ernstfall tragende Grundlage ist». In Plötzensee waren zwischen 1933 und 1945 fast 3.000 Menschen nach Unrechtsurteilen der NS-Justiz hingerichtet worden.
Bundesregierung, Gedenkstätten und Kirchen wollten am Montag mit mehreren Veranstaltungen an die Opfer des gescheiterten Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944 erinnern. Neben einer Kranzniederlegung im Ehrenhof der Gedenkstätte Deutscher Widerstand war für den Nachmittag eine Feierstunde der Bundesregierung in der Gedenkstätte Plötzensee geplant. Die Ansprache sollte Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) halten.
Bei dem Attentat der Gruppe um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907-1944) am 20. Juli 1944 in der «Wolfsschanze», dem Hauptquartier Hitlers in Ostpreußen, überlebte dieser leicht verletzt. Die Attentäter wurden noch in der Nacht zum 21. Juli im Bendlerblock in Berlin, dem damaligen Sitz des Oberkommandos des Heeres, standrechtlich erschossen. In den folgenden Wochen wurden weitere 140 Mitwisser und Akteure des militärischen Widerstandes gegen Hitler hingerichtet.
(Quelle: epd)
