Impressionen vom Kirchentag

1. Ich war nicht bei diesem Kirchentag, aber ich freue für mich für jeden, der dort gute Begegnungen und Erfahrungen gemacht hat.
   Was aber in den großen Medien zu sehen und zu hören war, ist für mich erschreckend: Was haben die ganzen Politiker und vor allem die „Grünen“
   dort verloren? Der Kirchentag ist doch keine Wahlveranstaltung für eine politische Richtung oder Propaganda für unsere Ampelregierung!
   ….Vielleicht wurde ja sogar noch für Waffenlieferungen in die Ukraine geworben…??!
   Wenn die Kirchenaustritte in den Großkirchen immer mehr zunehmen, sollten die Verantwortlichen sich doch auf die Grundlagen des Glaubens, die Bibel, Jesus der auferstanden ist und wiederkommt….konzentrieren. Und sich nicht mit den Mainstreamansichten gleichschalten!
   Immer mehr Christen haben doch darauf keine Lust mehr und verabschieden sich von den Kirchen.
   Meiner Meinung nach entfernen sich die Kirchen mehr und mehr von ihrem eigentlichen Auftrag und dieser Kirchentag hat das sehr deutlich gezeigt.

   • die GRÜNEN und die EKD sind eng verknüpft (auch historisch). Göring-Eckardt gehört z.B. dem Präsidium des DEKT an und war 2011 Präsidentin des Kirchentages.

     Übrigens waren auch viele CDU’ler auf dem Kirchentag. Merz z.B..

     > ….Vielleicht wurde ja sogar noch für Waffenlieferungen in die Ukraine geworben…??!

     Ja, das war sogar genau so. Ich habe einer dieser Veranstaltung teilweise im TV verfolgt. Es gab aus dem Publikum für diese Position reichlich Beifall. Viel mehr als für die kritisch-abwägende ablehnende Position auf dem Podium, die auch vertreten war (ich meine, mit dem Friedensbeauftragten der EKD)

     • Lieber Andere Jörg: Dies ist so. Die Leute die zum Kirchentag fahren haben ganz unterschiedliche Meinungen und auch politische Überzeugungen. Aber wie auch immer meine politische Überzeugung aussieht, sie orientiert sich immer an meinem christlichen Glauben. Ich würde mich selbst als wertkonservativ verstehen. Aber wenn sich sehe, dass die Würde von Menschen, die wie wir alle von Gott geliebt werden, wegen ihrer sexuellen Orientierung diskreditiert werden, dann sehe ich genauso rot wie wenn Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken aufgrund einer Haltung in der EU, im Grunde durch Nichtstun Mitverschulden am nassen Grab zu haben.

2. Eine ehemalige christliche Kirche bietet den kriminellen Klimaklebern eine Öffentlichkeit die deutlich macht, dass diese Kirche nicht viel von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit hält!

   • EinFragender: Die Klimakleber waren keine Aktion aus oder vom Kirchentag. Im übrigen haben die Diskussionsbeiträge zum Thema Demokratie und Rechtsstaat durch den Präsident des Bundesverfassungsgerichtes großen Applaus in der Frankenhalle generiert.

3. Nürnberger Kirchentag war beeindruckend

   Als kleinere Untergruppe des Gemeindepädagogischen Dienstes in Kaiserslautern, sind wir zusammen mit Jugendlichen und jüngeren Menschen
   nach Nürnberg zum Deutschen Evangelischen Kirchentag gefahren. Ein insgesamt beeindruckendes und vor allem spirituelles Erlebnis auch in der Begegnung mit anderen Menschen. Ich würde mal behaupten: Kaum jemand kommt vom Kirchentag nicht anders zurück, als er hingefahren ist. Grundsätzlich hat sich meiner Erfahrung nach am Kirchentag inhaltlich nichts geändert: Er ist ein großes Christentreffen mit sehr vielen kleinen und großen Veranstaltungen, als Laienveranstaltung immer sehr ökumenisch und widmet sich der Verantwortung von Christinnen und Christen in der Welt und auch in unserem Staat. Am eindrücklichsten fand ich die (technisch ausgedrückt) „informellen Erfahrungen“ (geistlich formuliert „Geschwisterlichkeit“). Eine Teilnehmerin, die wir vorher nicht kannten, führte uns spontan über die verschiedene Brücken zu den schönen Stellen von Nürnberg. Unter der heißen Sonne des Schlussgottesdienstes auf dem Hauptmarkt haben wir – auch mit vorher Fremden – die Wasserflaschen weitergereicht und geteilt, oder den Sonnenschutz. Trotzdem scheint auch die „Liebe keine Massenbewegung zu sein“, wie es in der Predigt der Schlussveranstaltung gesagt wurde. Zur Liebe gehört auch Toleranz, denn es wurde in den Foren über schwierige Fragen diskutiert. Oder vielleicht sind auch wir als die Wenigen „Die letzte Generation“, weil es auf uns als Christen auch ankommt und jetzt die Zeit ist, die Schöpfung Gottes auf Erden noch vor dem Kipp-Punkt zu bewahren. Die spirituellen Erfahrungen standen dem politischen Diskurs nicht entgegen und Jesus hat ja auch in der Bergpredigt offensichtlich zeitlose Ideale angesprochen. Niemand kommt vom Kirchentag nicht anders zurück, auch wenn wir Gläubige keine Massenbewegung sind. Aber vielleicht doch noch genug Salz der Erde und Licht in der Welt. Die Welt wird nur zu ändern sein mit einem ersten kleinen persönlichen Schritt. Dieser wäre ideal mit einem „Sitz im Leben“. Möglicherweise war diese Großveranstaltung mit 100 000 unterschiedlichen, U-Bahn und S-Bahn fahrenden Menschen sowie 2000 Veranstaltungen, ein „Kirchentag des Aufbruches“. Es wurde viel gelacht, getanzt sowie gefeiert – vor allem das Leben. So unterwegs zu sein ist nicht nur für die Seele wohltuend, sondern auch für den Körper gesund.

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