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Kirchentag endet mit Aufruf zur Veränderung

Klimakrise, Krieg, Demokratie unter Druck: Mit dem Aufruf, sich mutig und zuversichtlich den aktuellen Herausforderungen zu stellen, ist der evangelische Kirchentag zu Ende gegangen. „Nicht warten, sondern machen“, hieß es zum Abschluss.

Mit Appellen zu mehr Mut für Veränderungen angesichts der aktuellen Krisen ist am Sonntag der evangelische Kirchentag in Nürnberg zu Ende gegangen. «Nicht warten, sondern machen», sagte Kirchentagspräsident Thomas de Maizière im Abschlussgottesdienst auf dem Nürnberger Hauptmarkt. Pastor Quinton Ceasar forderte in seiner Predigt mehr Engagement gegen Klimawandel und Rassismus sowie für gesellschaftlichen Zusammenhalt. «Jetzt ist die Zeit, um uns an die befreiende Liebe von Jesus zu kleben», nicht an Worte, an Institutionen, Traditionen und Macht oder Herkunft. Jetzt sei die Zeit, sich für die Rechte von Behinderten und gegen die Diskriminierung von Homosexuellen einzusetzen.

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Gott sei immer auf der Seite derer, die am Rand stehen und nicht gesehen werden. Ceasar: «Und wenn Gott da ist, dann ist da auch unser Platz. Gott ist parteiisch.» Er rief zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer auf.

25.000 Menschen kamen nach Angaben des Kirchentags bei sonnigem Wetter in die Nürnberger Altstadt, um einen der beiden Abschlussgottesdienste zu besuchen. Insgesamt wurden für das fünftägige Protestantentreffen nach Angaben der Veranstalter 70.000 Tages- und Dauerkarten verkauft.

Gemeinsam singen und beten und dann hinterher politisch diskutieren.

Das waren weniger Teilnehmer als bei den Großtreffen vor der Corona-Pandemie. Dennoch zeigten sich die Veranstalter zufrieden angesichts voller Messehallen, Kirchen und dichtem Gedränge in der Innenstadt. Die Menschen seien dankbar gewesen für etwas, «das es selten gibt in unserem Land: Gemeinsam singen und beten und dann hinterher politisch diskutieren», sagte de Maizière vor Journalisten. Für einige Open-Air-Veranstaltungen wie Gottesdienste und Konzerte brauchte man kein Ticket. Am Segen zur Nacht am Kornmarkt nahmen nach Angaben des Kirchentags am Freitag rund 11.000 Personen teil.

Seit Mittwoch fanden beim Kirchentag Diskussionen zu aktuellen politischen Themen statt. Zu Gast waren unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und der CDU-Parteivorsitzende Friedrich Merz. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) diskutierte mit einer Vertreterin der Klimabewegung «Letzte Generation».

«Wir leben in Zeiten erschütterter Gewissheiten», sagte de Maizière im Abschlussgottesdienst und verwies unter anderem auf die Stichworte Schöpfung, Frieden, Verteilungsgerechtigkeit, Künstliche Intelligenz und Anfechtungen der Demokratie. Die Zeiten seien schwierig, trotzdem müsse man zuversichtlich sein, sagte der frühere Bundesverteidigungs- und -innenminister.

Abschlussprediger Ceasar formulierte Ungeduld angesichts der Herausforderungen: «Wir können nicht mehr warten», sagte er. Wenn Jesus sage «Jetzt ist die Zeit», rufe er zur Veränderung auf, «zu mutigen Entscheidungen, die wirklich Veränderung bewirken», sagte der Pastor in Anspielung auf die Kirchentagslosung «Jetzt ist die Zeit». Ceasar forderte Solidarität mit angefeindeten Homosexuellen, Flüchtlingen und Klimaaktivisten. «Wir sind alle die ‚Letzte Generation’», sagte er unter großem Applaus der Besucherinnen und Besucher.

Neben kontroversen Diskussionen über Klimaschutzmaßnahmen, die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine und die geplanten Verschärfungen im europäischen Asylrecht gab es im Programm zahlreiche spirituelle und kulturelle Veranstaltungen, die viele Interessierte anzogen. Mehr als 2.000 Punkte umfasste das Programm.

Der Deutsche Evangelischer Kirchentag findet in der Regel alle zwei Jahre an einem anderen Ort statt. 2025 wird die Stadt Hannover Gastgeberin für die 39. Auflage des Christentreffens sein.


Abend der Begegnung, Konzert
Quelleepd

12 Kommentare

  1. Also, ich habe jetzt zwei Artikel zum Kirchentag bei Jesus.de gelesen und finde ehrlich gesagt eure Haltung auch ganz schön fraglich. In beiden Artikeln kann ich keinen Hinweis darauf finden, dass ihr das in irgendeiner Weise befremdlich findet, dass ein Kirchentag zu einer Showveranstaltung für Politiker wird UND das Jesus als Streiter für angeblich Unterdrückte vorgeführt bzw. missbraucht wurde. Wollen wir uns jetzt alle unterdrückt fühlen, wenn die Bibel Sünden benennt? Was ist das für ein Glaube, dass man Gott diktieren will, was er gefälligst zu denken hat? Wer die Bibel verfälscht darstellt oder für seine Zwecke benutzt, glaubt oder weiß nicht, um was es da geht. Ihr nennt eure Seite jesus.de. Das bringt Verantwortung mit sich. Man kann nicht zwei Herren dienen!

  2. Ich hatte mich sehr auf den Schlussgottesdienst zum ev. Kirchentag in Nürnberg gefreut. Es passte eigentlich alles, das Wetter, die Lieder, die Chöre, die Bläser, dass alles hat mich sehr berührt. Dann kam die Predigt und es war alles vorbei. Ich schäme mich für solche Sätze wie, Jesus ist queer. Wo sind wir nur hingekommen! Es ist kein Wunder , dass immer mehr Menschen die Kirche
    verlassen. Ich finde es schlimm! Wir haben ein Wort, Gottes Wort, davon merkt man nicht mehr viel😢

  3. Teilhaberschaft – Koinonia – ist so notwendig !
    es geht um IDENTITÄT in Jesus, dem Christus zu lehren, zu leben und Menschen eine Begegnung mit IHM – dem Wahrhaftigen zu ermöglichen.

    Ich lese gerade ein BUCH von Wayne Jacobson, Authentische Begegnung /Authentic relationship – es spricht von Begegnungen, wie Jesus sie lebte.
    Lernen wir lieben, wie ER geliebt hat und liebt.

    ER ist der HERR – egal was viele Reden. Bei allem Entsetzen bin ich hoffnungsvoll; immerhin wird offenbar, was los ist. Immerhin wird sichtbar, wo die Kirche steht.
    Beten wir und DANKEN IHM für die ERKENNTNISSE, DIE WIR SAMMELN KÖNNEN.
    Beten wir – ER erhört Gebet – mit IHM und in IHM sind wir eins und mächtig, den Unterschied zu machen.

  4. Traurig, traurig, da wird Jesus zum Schutzpatron der Homosexuellen, Flüchtlinge und Klimaaktivisten degradiert. Meine Güte, was ist aus der Kirche der Reformatoren geworden? Wo sind die Theologen die mit dem eigentlichen Evangelium noch etwas anfangen können ?
    Es gibt sie sicher noch, allerdings kommen sie nicht in den Genuss der „Minderheitenschutzes“ !
    Vermutlich werden die Liberalen und Progressiven den Laden vollends übernehmen und zu einer ökolinken NGO umkrempeln.
    Mit einer Kirche hat das Ganze dann freilich wenig zu tun. Wohin gehen dann die Jesusgläubigen die am tradierten Glauben festhalten wollen ?
    Nicht wenige werden in die Freikirchen und Gemeinschaften abwandern, einige Ortsgemeinden, werden die Fahne hochhalten.
    Sind sie dann der Pfahl im Fleisch, oder das Salz in der Suppe ?
    Die kommenden Jahre werden diese Prozesse im Eiltempo beschleunigen, die Gegensätze der unterschiedlichen „Lager“ werden deutlicher und sichtbarer werden und die Gemeinsamkeiten immer weniger, so dass am Ende der unausweichliche Bruch steht .

    • und hier noch eine kleine Ergänzung aus der „Welt“ :
      Der evangelische Kirchentag war einmal mehr ein verlorener Wettlauf mit dem Zeitgeist. Die EKD ist längst nicht mehr bunt. Sie ist grün. Sie ist auch nicht divers, sondern entlang der Vorgaben eines 10-Prozent-Milieus gecastet. Ulf Poschardt in der Welt

      • mit dem Ausspruch “ wir sind alle die letzte Generation“ könnte Quinton Ceasar ausnahmsweise recht haben, sozusagen eine unbewusste Prophezeiung, Maranatha!

  5. Kirchentag endet mit einer gotteslästerlichen Predigt!
    Der Bericht hier von Jesus de ist ja auch schon grausam zu lesen! Wenn man sich jedoch den Wortlaut der Predigt auf „rundfunk.evangelisch.de durchliest, könnte man nur weinen, wenn man sieht, wie die biblische Wahrheit mit Füßen getreten wird.
    Der „Theologe“ Quinton Ceasar spricht von Jesus, als dem palästinensischen Juden und behauptet gleich zu Anfang, der Satz „Hey du, lüg nicht so“ – würde immer ein Lächeln auf sein Gesicht zaubern.
    So beginnt er: „Ich werde Euch heute keine Lügen erzählen“ – und reiht eine Lüge an die nächste!
    Dieser „Prediger“ spricht viel von menschlicher Liebe. Den Gott der Liebe, der seinen einzigen Sohn zur Rettung aller Menschen in die Welt gesandt hat, den kennt er offensichtlich nicht.
    In Markus 1,15 sagt Jesus: „Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium. So ruft Herr Ceasar praktisch zu „freien Liebe“ – jeder – so wie er will auf und leugnet den gekreuzigten Jesus. Eine verführerische Botschaft zu Ende des Kirchentages, dokumentiert den dramatischen Glaubensabfall der EKD.
    L.G. Martin Dobat

  6. Wie wäre es denn mit einer Kirchentagswende? Weg von der linksgrünen Propagandaveranstaltung, hin zur Beschäftigung mit dem Glauben?

    Na ja, man wird ja noch mal träumen dürfen …

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