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Kirchenvertreter verurteilen Angriff auf Israel scharf

Die jüngste Eskalation des Nahost-Konflikts durch den Angriff des Irans auf Israel löst Sorge über einen Flächenbrand in der Region aus. Der Papst spricht sich für eine Zwei-Staaten-Lösung aus.

Der Iran hat in der Nacht zu Sonntag Israel direkt angegriffen. International löste dies scharfe Reaktionen und Sorge über eine weitere Eskalation des Nahost-Konflikts aus. Für die Bundesregierung verurteilten unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) den iranischen Angriff und versicherten Israel Beistand.

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Mehr als 300 Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern auf Israel

Der Iran griff Israel laut Bundesregierung zum ersten Mal mit wahrscheinlich mehr als 300 Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern an. Vorangegangen waren Luftschläge auf ein iranisches Konsulargebäude im syrischen Damaskus. Ausgangspunkt des aktuellen Kriegs war der Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Nach Angaben der israelischen Armee wurde der weitaus größte Teil der gegen Israel gerichteten Geschosse in der Nacht zu Sonntag abgefangen. Im Land selbst seien verhältnismäßig wenige Schäden zu verzeichnen, hieß es.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier versicherte seinem israelischen Amtskollegen Izchak Herzog in einem Telefonat Deutschlands Solidarität und zeigte sich erleichtert über die starke israelische Luftabwehr. Zugleich äußerte er die Hoffnung, dass eine großflächige Eskalation vermieden werden könne.

Papst: Zwei-Staaten-Lösung ein „legitimer Wunsch“

Papst Franziskus appellierte beim Mittagsgebet am Sonntag in Rom laut einem Bericht des Portals «Vatican News» eindringlich an die Verantwortlichen, «keine Maßnahmen zu ergreifen, die eine Gewaltspirale in Gang setzen und den Nahen Osten in einen noch größeren kriegerischen Konflikt hineinziehen könnten». Das Oberhaupt der katholischen Kirche rief alle an dem Konflikt Beteiligten auf, nicht die Existenz anderer zu bedrohen. «Alle Nationen sollten sich stattdessen auf die Seite des Friedens stellen und den Israelis und Palästinensern helfen, in zwei Staaten, nebeneinander, in Sicherheit zu leben», betonte er: «Das ist ihr tiefer und legitimer Wunsch und ihr Recht.»

Den Bundeskanzler erreichte die Nachricht vom iranischen Angriff während eines Fluges nach China, zu dem er am Samstagabend aufgebrochen war. Er ließ sich nach Auskunft aus Regierungskreisen in der Nacht auf dem Flug laufend über die Entwicklungen im Nahen Osten unterrichten. Nach der Landung sprach er von einem «durch nichts zu vertretenden Angriff», der «in keiner Weise akzeptabel, nachvollziehbar und hinnehmbar» sei. Scholz sagte, er werde sich von China aus an einer Schaltkonferenz der G7 noch am Sonntag beteiligen.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) verurteilte auf X, vormals Twitter, den iranischen Angriff «aufs Allerschärfste». Sie verwies auf Unterstützer des Irans, die ihre Angriffe ebenfalls einstellen müssten.

Bischof Georg Bätzing: „ein Spiel mit dem Feuer“

Auch Spitzenvertreter der beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland verurteilten den Angriff auf Israel. Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, sprach von einem «schändlichen und völkerrechtswidrigen» Angriff. «Ich bitte die internationale Gemeinschaft, alles zu tun, um einen Krieg zu verhindern», erklärte die Hamburger Bischöfin am Sonntag laut Mitteilung der Nordkirche: «Und ich bete zu Gott, dass es gelingen möge, die Spirale der Gewalt zu durchbrechen und so das Leid und die Not aller Menschen in der Region nachhaltig zu lindern.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und Limburger Bischof Georg Bätzing nannte den Angriff «ein Spiel mit dem Feuer». Er appellierte an alle Verantwortlichen, «auch in einer möglichen Antwort Israels, jede Eskalationsdynamik zu vermeiden, um weiteres Blutvergießen zu verhindern und dem Gedanken des Friedens Raum zu geben».

Quelleepd

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5 Kommentare

  1. nur noch ein Gedanke zum Thema „völkerrechtswidrig annektiertes Gebiet“ . Israel wurde mehrmals von seinen Nachbarn angegriffen und hat bei diesen Auseinandersetzungen Gebiete erobert. Wollen wir Deutschen Ostpreußen zurück, oder das Elsaß ?
    Das Westjordanland war vor dem 6 Tage-Krieg von Jordanien annektiert worden und fiel dannach Israel zu.

    • Am Ende steht das Wunder

      Lieber Stammtischbruder: Ich glaube, man durchaus berücksichtigen, dass Israel immer noch von wirklichen Todfeinden umgeben ist, die es gewissermaßen zur Staatsräson gemacht haben es zu vernichten. Die Zweistaaten-Lösung war vorher noch relativ logisch, wenn auch schwierig, aber nach dem Hammas-Desaster wahrscheinlich keine wirklich realistische Option hieraus. Es wurde schon vorgeschlagen, ein größeres Gebiet unter eine UN-Verwaltung zu stellen. Die ist nicht die schlechteste Möglichkeit. Die religiös-fundamentalistischen Siedler, die unter den Augen der rechtsgerichteten Regierung von Israel größtenteils illegal Land requiriert (eher stielt), ist ebenfalls ein Problem. Was aber so auch nicht stimmt, ist die Auffassung selbst gemäßigter Palästinenser hierzulande, dieses Land gehöre insgesamt gar nicht Israel, sondern ihnen. Richtig ist, dass bereits seit 3000 Jahren ständig Juden in dieser damals arabischen Gegend lebten, unabhängig von denen die in alle Welt zerstreut wurden. Bei der Staatsgründen von Israel haben die Palästinenser sich geweigert, auch einen Staat zu gründen, sondern sie fingen einen Krieg an. Leider muss man auch das Alte Testament (auch bezüglich Israel) auslegen – und zwar an den 10 Geboten – und dem Gebot „du sollst nicht töten“ (oder stehlen usw.). Wenn dies wirklich eine Eingebung Gottes sein sollte, dann gilt sie auch für Israel. Die Kriege Israels sind nicht die Kriege Gottes, auch wenn es so in der Bibel steht. Das Heilige Land wird wirklich das Heilige Land wenn dort mehr Heiligkeit einkehrt. Aber dies dürfte ausserordentlich schwer sein. Allerdings auch für die Israelis: Die Flüchtlingslager seit vielen Jahrzehnten sind kein Zufall, sondern leider auch Absicht. Und in Israel müssten die Palästinenser neben ihrem israelischen Pass dann auch wie volle Staatsbürger behandelt werden. Frieden ist die Aufgabe für alle und das noch zu erwartende Wunder.

    • Das internationale Recht ist eindeutig, auch wenn es dir nicht politisch passt.

      Gegenfrage: Soll denn auch Russland eroberte ukrainische Geniete behalten dürfen?

  2. Dann wollen wir hoffen, dass die Solidarität mit Israel anhält und Spannungen und unterschiedliche Sichtweisen aushält.
    Die vielzitierte „Zweistaatenlösung“ ist vermutlich ein Luftschloß. Echte Kenner des Landes haben diese Option schon lange abgehakt! Mal ganz pragmatisch, so ein kleines Land wie Israel gibt eine weitere Aufteilung eigentlich gar nicht her. Der Küstenstreifen zwischen Meer und Westjordanland ist an vielen Stellen nur 10 km breit.
    Und haben die Palästinenser nicht schon einen Staat? Jordanien wurde für die Araber im Nahen Osten „geschaffen“!
    Abgesehen davon, daran wollen sich die meisten Leute heute nicht mehr erinnern, die Palästinenser hatten ja schon mehrmals in der jüngsten Geschichte die Möglichkeit für einen eigenen Staat und dies immer abgelehnt. Irgendwie auch logisch wo doch die Mehrheit der Palästinenser die Juden ins Meer treiben und den Staat Israel auslöschen wollen. Keine gute Basis für eine friedliche Koexistenz.
    Ein weiterer Punkt ist der zunehmende Antisemitismus weltweit, Millionen Juden werden noch Zuflucht in Israel suchen und Menschen brauchen Raum. Wohin sollen die ungeliebten Juden gehen? Auf geistliche, religiöse Aspekte des Konflikts möchte ich gar nicht weiter eingehen, es interessiert eh die wenigsten was die Bibel über Israel als Volk und Land sagt.
    So wird es vermutlich noch heftige Auseinandersetzungen um dieses Fleckchen Erde geben, Politiker, Entscheidungsträger und auch der Papst mögen ihre Pläne dafür haben, aber der Wille Gottes wird geschehen!

    • Transjordanien gibt es seit der Antike. Das, was du ‚geschaffen‘ nennst, ist ein Teilungsplan durch die Kolonialmächte.
      Natürlich reicht das Staatsgebiet für Palästina. Israel muss dazu natürlich völkerechtswidrig annektiertes Gebiet wieder zurück geben. Unter Rabin gab es diese Aufteilung schließlich schon fast.

      Dennoch teile ich deine Skepsis, aber aus einem anderen Grund: Wer soll Palästina regieren? Die Hamas? Eine Marionettenregierung von Irans Gnaden? Wie will man verhindern, dass genau das passiert?

      Deshalb sehe ich keine derartige Lösung. Ich denke, es gibt derzeit überhaupt keine mögliche Lösung. Aber man sollte weiter daran arbeiten.

      Denn letztlich wird es nur diesen Weg geben.

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