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Missionsgesellschaft erinnert an 75 Jahre Menschenrechte

Am 10. Dezember 1948 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschen­rechte. Die Vereinte Evangelische Mission erinnert jetzt mit einer Aktion daran.

Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) will mit der Menschenrechtsaktion 2024 an die Verabschiedung der Menschenrechtserklärung durch die Vereinten Nationen vor 75 Jahren erinnern. Wie die Gemeinschaft am Mittwoch ankündigte, startet die Aktion am 4. Dezember im Wuppertaler Missionshaus. Unter dem biblischen Leitwort „Haltet das Recht und tut Gerechtigkeit“ (Jesaja 56,1) ruft die VEM zudem zu Spenden auf. Zu der Veranstaltung werden der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit, Frank Schwabe, und der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, erwartet.

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Herausforderungen bei der Umsetzung der Menschenrechte

„Heute, viele Jahre nach 1948, stehen wir vor grundlegenden Herausforderungen bei der Umsetzung der universellen Menschenrechte. In Ländern, in denen die Kirchen mit Ungerechtigkeit und Menschenrechtsverletzungen konfrontiert sind und in denen sogar nationale Regierungen darin verwickelt sind, wird die globale ökumenische Solidarität gebraucht“, sagte der Theologe Jochen Motte, Mitglied des Vorstandes der VEM und verantwortlich für die Menschenrechtsarbeit.

Viele Konflikte würden von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, hieß es. Davon betroffen seien unter anderem Angehörige von religiösen und ethnischen Minderheiten in Sri Lanka, die indigene Bevölkerung im indonesischen West-Papua, aber auch die seit Jahrzehnten von Krieg und Gewalt heimgesuchte Zivilbevölkerung im Osten der Demokratischen Republik Kongo sowie kirchliche Mitarbeitende in den Philippinen.

Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.

Quelleepd

1 Kommentar

  1. Es gibt keine Menschenrechtspartei

    Wenn die private Rettung schiffbrüchiger Flüchtlinge kriminalisiert wird und jene die retten Briefpost vom Staatsanwalt ins Haus flattert, dürfte es um die Menschenrechte in der Realität – sollte es so kommen – real sehr schlecht bestellt sein. Oder Europa sich abriegelt, obwohl nicht nur die flüchtenden Menschen vor Tod und Unfreiheit daran Schuld tragen, dass es zu wenig Wohnungen und Lehrer:innen gibt und unsere Verwaltungen sowie die Justiz langsamer mahlen wie die Mühlen der Weltgeschehnisse. 90% der heutige sich auf der Flucht befindlichen Menschen kommen auch gar nicht zu uns, weil sie Binnenflüchtlinge sind. Manche Entwicklungsländer haben so viele Flüchtlinge, dass diese manchmal ein Drittel der Gesamtbevölkerung ausmachen. Dass Betroffene Anträge auf Asyl oder Aufnahme als Bürgerkriegsflüchtlinge in Ruande stellen sollen, dahin zurückgeführt werden müssten, scheint leider kein schlechter Witz zu sein. Selbst Uninformierte müssten mitbekommen, dass auch dieses Land kein sicheres Land ist, abgesehen von der Unmöglichkeit dort in Rechtsmittel vor Gericht einzulegen. Dass noch niemand auf die Idee kam, die Geflüchteten in die Türkei zu schicken, um dort vor die so wunderbar funktionierende juristische Gerechtigkeit gestellt zu werden, mag da auch kein Trost sein. Aber die Menschenrechte fangen nicht nur bei Menschen an, die außer Landes gehen um nicht sterben zu müssen, sondern sie beginnt ebenso in unseren so gut aufgeklärten Köpfen. Etwa wenn Zeitgenossen mit anderer sexueller Orientierung immer noch nicht in jeder Kirchengemeinde eine Heimat finden können. Oder erst nach vielen Jahrhunderten der Papst als Welt-Uraufführung Transmenschen einlud. Und das Kirchenvolk erstaunt erkannte: Das könnten ja vielleicht auch Menschen sein wie wir. Denn wenn sich die Menschen weltweit – wenigstens etwas – im Geist der Geschwisterlichkeit begegnen würden, wären wir unverhofft fast schon wie einem Vorhof des Paradieses. Der Rechtsruck, neben bedenklichen Entwicklungen beim Antisemitismus auch in unserem Lande, lässt nichts gutes für die Zukunft erhoffen. Ich hoffe, dass wir Christinnen und Christen, dabei wenigstens gegen den Strom schwimmen, auch wenn wir dabei anecken und unsere Gerechtigkeit eher wie das Streuen von Sand ins Getriebe des Staates empfunden werden sollte. Jesus hat im Tempel die Tische der Händler umgeworfen. Denn Gott ist nicht nur heilig in dem was wir tun, sondern wie wir eigentlich richtig denken sollten. Die Gedanken sind immer frei, niemand kann sie immer erraten oder erschießen: Aber Gedanken, Ideen, Absichten und Verwirklichungen tragen nicht permanent dazu bei, die Liebe zwischen den Menschen zu fördern. Letzteres zu tun kostet nichts, nur vielleicht etwas Beliebtheit und einige Gründe jemand nicht in ein politisches Amt zu wählen. Aber das liegt auch am Wähler. Er könnte ja solche Menschen parteiübergreifend favorisieren, die sich für Menschenrechte einsetzen wie andere für den Tierschutz. Es gibt fast für alle Absichten eine eigene Partei, aber leider keinen „Menschenrechtspartei“. Wenn doch, möge sie sich melden.

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