In den USA hat sich die konservative „Globale methodistische Kirche“ von der Evangelisch-methodistischen Kirche abgespalten. Die konservativen Gemeinden in Deutschland wollen sich der neuen Kirche nicht anschließen.
„Obwohl uns die theologischen Positionen dieser neuen Kirche nahe sind, müssen wir unseren Weg in Deutschland zum jetzigen Zeitpunkt nicht neu überdenken“, erklärte der Sprecher des deutschen Gemeinschaftsbunds der EmK, Andreas Kraft, am Dienstag mit Blick auf die Gründung der „Global Methodist Church“ am 1. Mai.
Harald Rückert, für Deutschland zuständiger Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche, begrüßte die Stellungnahme: „Der Weg in versöhnter und versöhnender Verschiedenheit, ist zwar anstrengend, aber verheißungsvoll.“
Trennung wegen Streit über Umgang mit Homosexualität
Die Gründung einer sich von der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche abspaltenden und jetzt unter dem Namen „Global Methodist Church“ agierenden traditionalistischen Kirche hatte sich über Jahre hinweg abgezeichnet. Die Trennung resultiert hauptsächlich aus einem seit Jahrzehnten anhaltenden Streit über den Umgang mit der Homosexualität. Die formale Gründungsversammlung soll am 6. Mai im US-amerikanischen Indianapolis stattfinden.
In Deutschland ging man einen anderen Weg, der eine Spaltung verhinderte. Die Gründung des sogenannten Gemeinschaftsbunds der Evangelisch-methodistischen Kirche öffnete den Weg des deutschen Teils der EmK zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und der Ordination Homosexueller zum pastoralen Dienst.
Konservative Gemeinden schließen sich im Gemeinschaftsbund zusammen
Im Gemeinschaftsbund dagegen sind die traditionellen Positionen in sexualethischen Fragen beheimatet, wie es heißt. Der Gemeinschaftsbund ist offen für alle, die ihm angehören wollen und seine theologischen Grundlagen bejahen: Einzelpersonen und damit Gemeindekreise, Gemeinden und Bezirke können Mitglied des Verbunds werden.
Der Verbund versteht sich als Teil der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland. „Liberale und traditionelle Positionen gehen auf dieser Basis bewusst einen Weg versöhnender Gemeinschaft“, so die EmK, der in Deutschland rund 46.000 und weltweit rund zwölf Millionen Menschen angehören.
Außer der EmK gibt es weitere Kirchen, die zur großen methodistischen Kirchenfamilie mit rund 51 Millionen Christen gehören. Die Evangelisch-methodistische Kirche ist aus einer Erweckungsbewegung in England im 18. Jahrhundert hervorgegangen. Sie betont „verbindlichen Glauben“, soziales Engagement und praktische Dienste der Nächstenliebe.