- Werbung -

Marsch für das Leben: „Menschenwürde von der Zeugung bis zum Tod“ [UPDATE]

Beim 19. „Marsch für das Leben“ haben Abtreibungsgegner in Berlin und Köln demonstriert. Das Motto: „Einzigartig. Leben wagen“.

Erstmals fand der „Marsch für das Leben“ des Bundesverbands Lebensrecht nicht nur in Berlin statt, sondern zeitgleich auch in Köln. In beiden Städten gab es mehrere Gegenkundgebungen. Am Berliner „Marsch für das Leben“ nahmen nach Polizeiangaben vom Sonntag rund 2.000 Personen teil. Die Veranstalter vom Bundesverband Lebensrecht sprachen von knapp 4.000 Teilnehmenden, die auch aus anderen Teilen der Bundesrepublik und dem Ausland angereist seien. An verschiedenen Aktionen für das Recht auf Abtreibungen beteiligten sich laut Polizei in Berlin rund 470 Menschen. Dort sprach das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung von mehr als tausend Teilnehmenden. In Köln standen sich nach Polizeiangaben auf beiden Seiten jeweils mehrere hundert Demonstrierende gegenüber. Der Bundesverband Lebensrecht vermeldete von dort rund 2.800 Teilnehmende.

- Werbung -

Nach Angaben der Polizei verliefen die Demo und die Gegenproteste bis zum Nachmittag ohne Zwischenfälle. Dem widersprach die Organisation „Sundays for Life“, die an beiden Orten mit Ständen vertreten war. Während die Polizei die Lage in Berlin „im Griff“ gehabt hätte, habe es in Köln Sachbeschädigungen und auch Körperverletzungen gegeben, heißt es.

„Der Informationsstand des „sundaysforlife“-Teams wurde wiederholt zum Ziel von Angriffen seitens der Gegendemonstranten. Materialien wurden gestohlen und zerstört – der Pavillon überstand die gewaltsamen Attacken nicht und musste am Ende sogar zurückgelassen werden, als die Situation zu brenzlig wurde.“

Der Verein schätzt den finanziellen Schaden auf 2.000 bis 3.000 Euro. Außerdem sei der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Andreas Düren, tätlich angegriffen worden. Bilder hierzu hat der Verein auf seiner Homepage veröffentlicht.

„Lebensoasen“ bereitstellen

Bei der Berliner Kundgebung der Lebensschützer hieß es unter anderem, es gebe keinen Nachweis dafür, dass „Abtreibung für Frauen irgendeinen psychischen, physischen oder emanzipatorischen Nutzen“ habe. Die Menschenwürde müsse „von der Zeugung bis zum Tod gelten“. Die Veranstalter sprachen von einer „Abtreibungslobby“, die sich Problemen nicht stelle. Eine Abtreibung sei eine „endgültige Entscheidung“, heißt es auf der Webseite des Bundesverbands. „Oft sind sich Paare dieser Endgültigkeit gar nicht bewusst: sie treffen eine Entscheidung, die sie nie wieder zurücknehmen können.“ Viele Frauen und Männer litten ihr Leben lang unter ihrer Entscheidung. „Wir wollen, dass Frauen umfassend darüber informiert werden – über alle Konsequenzen von Abtreibungen. Wir wollen Hilfe für Frauen, denen das JA zum Kind schwerfällt.“

Die Demonstration, an der nach Angaben der Veranstalter auch mehrere katholische Bischöfe teilnahmen, richtete sich auch gegen eine legale Beihilfe zum Suizid. Statt assistiertem Suizid müssten am Ende des Lebens „Lebensoasen“ bereitgestellt werden, hieß es.

Gegen den „Marsch für das Leben“ waren in Berlin mehrere Protestveranstaltungen angemeldet. Zum Aktionstag für sexuelle Selbstbestimmung hatten unter anderem der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin, der Fachverband „pro familia“ und der „Zentralrat der Konfessionslosen“ aufgerufen. Dort wurde erneut die Abschaffung des Paragrafen 218 gefordert, der Abtreibungen in Deutschland für rechtswidrig erklärt und unter Strafe stellt. Die Straffreiheit unter bestimmten Voraussetzungen ist im Paragrafen 218a geregelt. Der Paragraf 218 entmündige Frauen und müsse deshalb aus dem Strafgesetzbuch gestrichen werden, hieß es.

„Menschenleben in höchstem Maße schützenswert“

Grußworte für den „Marsch für das Leben“ kamen unter anderem vom Allianz-Vorsitzenden Frank Heinrich, FeG-Präses Ansgar Hörsting, Bischof Hans-Jörg Voigt (Selbständige Evangelisch Lutherische Kirche), Bischof Georg Bätzing (Vorsitzender Deutsche Bischofskonferenz), Erzbischof Stefan Burger, Pfarrer Ulrich Parzany und Volkmar Klein (CDU-Bundestagsmitglied). Klein schrieb: „Unser Glaube sieht in jedem Menschen ein Ebenbild Gottes mit der ihm von Anfang an von Gott gegebenen Würde. Ein Menschenleben ist ein in höchstem Maße schützenswertes Gut, niemals darf nach seinem ‚Zweck‘ auch nur gefragt werden.“

Der Bundesverband Lebensrecht kündigte für den 21. September 2024 einen weiteren „Marsch für das Leben“ an. Voraussichtlich werde es im kommenden Jahr erneut mindestens zwei zeitgleiche Veranstaltungen an verschiedenen Orten geben, hieß es.

Marsch für das Leben in Köln 2023 (Foto: privat)

20 Kommentare

  1. „Mein Bauch gehört mir!“
    Aus säkularer Sicht wäre das in Verbindung mit Abtreibungen eine nachvollziehbare Aussage und Haltung, wenn das Kind im Mutterleib ein Körperteil der Schwangeren wäre.
    Es ist aber WISSENSCHAFTLICH ERWIESEN, dass ein EMBRYO und ein FÖTUS NICHT ALS KÖRPERTEIL DER SCHWANGEREN betrachtet werden können!!!
    Sonst hätte ja zum Beispiel eine FRAU, die mit einem Kind schwanger ist, ZWEI KÖPFE, VIER ARME, VIER BEINE usw.
    Die genetische Erbinformation (DNA/DNS) des Kindes im Mutterleib ist von Anfang an – mit der Verschmelzung von Samen- und Eizelle – wesentlich anders als bei der schwangeren Frau!!!
    Das heißt, dass es sich von Anfang an um ein von der schwangeren Frau zu unterscheidendes menschliches Leben handelt!!!
    Der Bauch der schwangeren Frau wird nicht getötet, sondern ein eigenes und schutzbedürftiges menschliches Leben wird getötet und damit seiner menschlichen Existenz in dieser Welt beraubt!!!
    Deshalb muss das existenzielle Lebensrecht des Kindes höher gewichtet werden als das teilweise(!!!) eingeschränkte Selbstbestimmungsrecht der Frau!!!
    Wenn man trotz der vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnissen im Unklaren darüber ist, ab wann das menschliche Leben beginnt, dann ist es absolut vernünftig und ethisch angebracht, sich im Zweifel für das tödlich bedrohte Leben zu entscheiden!!!

    Liebe Grüße
    Saint Peter

    • Dein nachvollziehbarer Kommentar beantwortet aber nur eine Frage ‚ab wann?‘

      Die Diskussion geht auchbum das ‚wie?‘ Viele Menschen, auch viele Fachleute, halten hier das Straftecht für ungeeignet.

      Denn niemand wird die entscheidende wichtige Rolle insbesondere der schwangeren Frau bestreiten. Da kann man nicht nur aufs werdende Leben schauen sondern kommt meines Erachtens gar nicht darum herum, ihre Ängste,
      und Sorgen einzubeziehen. Und daran fehlt rs oft massiv. Denn viele dieser Ängste und Sorgen sind berechtigt. Wären aber zu ändern, wenn die Gesellschaft das wirklich wollte.

      Es braucht ein ‚ja‘ zum Kind von der Mutter. Viele, auch Abtreibungsgegner, sind aber nicht bereit, dafür möglichst viel zu tun. Man setzt auf Zwang und das kann hier oft nicht reichen.

      • Dass Abtreibungsgegner nicht bereit wären, viel für die Frauen in Konflikten zu tun ist eine schon böswillige Unterstellung. Welchen Nachweis gibt es dafür? Wer sich die Abtreibungsgegner ansieht und die den Marsch veranstalteten Verbände wird schnell vom Gegenteil überzeugt. Es gibt sogar 24-Stunden-Rund-Um-die-Uhr Ansprechpartner und ein großer Einsatz zur Beseitigung der Nöte, die aber nie heißen können, dass man das Kind beseitigt, statt der Nöte und damit die Nöte vergrößert.

  2. …. ich denke, jeder Mensch hat „tatsächlich“ einen freien Willen bekommen von Gott , über die Dinge in seinem Leben zu entscheiden!!!!!
    Vor Allem Frauen, die eine ungewollte Schwangerschaft haben…und ihre Gründe, einen Fötus anzutreiben.
    LEBEN ist für mich…wenn das Herz schlägt….
    und das ist ca. ab der 9’ten Woche!!!
    Da ist es dann nicht mehr schön, eine Abtreibung…ab dem Zeitpunkt lebt das neue Leben….das Baby in meinem Bauch.
    Vorher ist ja auch ersteinmal der „Anfang“ einer Schwangerschaft da….im Übrigen gibt es während dieser Zeit auch Fehlgeburten….leider.
    Ich hatte 2 Fehlgeburten in der 9/10 Schwangerschaftswoche….da war ich sehr traurig.
    Das tut weh…

    Wenn sich aber nun eine Frau dagegen entscheidet….weit vor der 9 Schwangerschaftswoche….meistens(ich kenne 3 bekannte in meinem Umfeld), in der 5/6 Woche….wo nur die Fruchthülle zu sehen ist…oder noch gar nichts im Ultraschall….dann finde ich es total in Ordnung, wenn die Schwangerschaft nicht gewollt ist oder sehr viel Leid verursachen würde…weit über die Geburt hinaus…
    das eine Frau ENTSCHEIDEN darf!!!

    Es gibt Frauen, die Gott überhaupt nicht kennen und somit was Glaube betrifft, keinen Hintergrund haben!!!

    Ich kenne wie gesagt persönliche Schicksale/Familien….und ich werde mich einer Meinung enthalten…was dafür oder dagegen betrifft.

    Ich denke einfach…jeder hat das Recht-hier in Deutschland- über seinen Körper und sein Leben zu entscheiden…was Schwangerschaft und Familie betrifft!!!

    Und man sollte als Christ Niemanden seine Meinung aufdrücken….das habe ich bei der Bekannten von mir auch nicht getan!
    Es hat mich traurig gemacht…aber ich konnte sie verstehen, da ich ihre Lebensumstände kannte!!!

    Ich selber war mit 4 Kindern Alleinerziehend….
    und das war schwer….(ich hab es geschafft…aber bitte fragt nicht…wie)

    wenn eine Frau ein Kind abtreiben lässt, weiß diese Frau warum…sonst würde sie es nicht tun!!!
    Das weiß ich….ich denke jeder, der sich hier Gedanken macht, kann ehrenamtlich helfen…in einer Schwangerschaft…zB….sein Geld geben, seine Zeit, Kinderbetreuung übernehmen…eine Wohnung stellen…und so weiter….da ist manches mal ein riesiger Rattenschwanz dran….
    Alleinerziehend bedeutet Alleinerziehend….

    meine Freundin würde mich fragen, ob ich noch „ganz dicht “ wäre….ihr meine Meinung aufzudrücken…sie hat trotz einer Abtreibung noch ein Kind bekommen und insgesamt 3 Kinder von unterschiedlichen Vätern…
    Also sollte ich mich doch zurück halten, auch wenn ich mit meinem Leben nicht besser da stehe!

    Ich werde an so einem Marsch nicht teilnehmen…um Gottes Willen….

    Und wer von uns ist in einem Altersheim ans Bett gefesselt?
    Ich habe das viele Jahre gemacht..beruflich…
    Alte Menschen springen freiwillig aus dem Fenster, weil sie das Leben nicht mehr leben wollen!!!
    Teilweise kommen nicht mal die Kinder!
    Ich finde, wenn ein Mensch sein Leben aus Alters und Krankheitsgründen beenden will, sollte man das auch hören und akzeptieren!!!
    Ich lege allen einige Zeit Arbeit im Pflegeheim ans Herz….dann wisst ihr, warum ein Mensch sterben möchte…

    Liebe Grüße
    Meike

    • Ich widerspreche: Jedes menschliche Leben ist lebenswert, von Anfang bis Ende. Und der Anfang ist die Verschmelzung von Ei- und Samenzelle. Danach entwickelt sich das Kind als Kind nicht etwa erst zum Kind.
      Ja, wir brauchen mehr Hilfen für Menschen in Lebensnöten. Aber Töten und Selbst-Töten ist keine Hilfe. Nie!

  3. Das Dilemma ist offenkundig – und nur Fanatiker (gleich ob säkular oder religiös-christlich motiviert) können dieses Dilemma leugnen.

    Als Christ bin ich PERSÖNLICH gegen die Abtreibung, weil sie tatsächlich Tat menschliches Leben – und nicht nur eine „Vorstufe“ davon – tötet. Wir leben indes hier auf dieser Erde nicht in einem Gottesstaat, der es uns erlaubt, diese unsere Werte und Überzeugungen allgemein und 1 : 1 auf andere Mitmenschen – von denen zwischenzeitlich auch nur noch die wenigsten unseren Glauben teilen – zu übertragen oder ihnen gar „überzustülpen“. So wie das offenkundig zumindest viele Teilnehmer am genannten „Marsch für das Leben“ tun möchten.

    Zumindest Juristen wissen, welche Änderungen der § 218 StGB im Laufe der vergangenen Jahrzehnte erfahren hat: vom teilweise praktisch vollständigen Verbot der Abtreibung (übrigens während der Nazi-Diktatur) hin bis zu einer – mir aus allgemein-gesellschaftlicher Sicht zwar schmerzlichen, aber dennoch durchaus plausiblen – Indikations- und Fristenregelung (bei letzterer übrigens Beibehaltung des Grundsatzes der Rechtswidrigkeit, aber lediglich Zubilligung von STRAFFREIHEIT bei Einhaltung der Fristen). Und dies müsste gerade auch für Christen als „Fortschritt“ erkennbar sein, so sie denn nicht „mit der Brechstange“ agieren und in Kauf nehmen wollen, dass die große Mehrheit in unserer Gesellschaft sich völlig vom Erbe des Christentums distanziert..

    Wir alle leben in einem säkularen Staat, in dem die biblischen Werte anderen nicht zwangsweise aufgezwungen werden können und dürfen. Und jedem billig und gerecht Denkenden verbleibt doch vorerst die gesicherte Erkenntnis, dass ein gesellschaftlicher Konsens in der Abtreibungsfrage angesichts der unterschiedlichen und weltanschaulichen Grundpositionen von Abtreibungsgegnern und -befürwortern auch durch ein weiter reformiertes Abtreibungsrecht nicht zu erreichen ist. Wobei – wie gesagt – auch heute noch (und wohl auch in Zukunft) die Gesellschaft die Abtreibung weiterhin als grundsätzlich rechtswidrig einstuft.

    Ähnlich verhält es sich mit den vom Bundesverfassungsgericht verfügten Regeln im Hinblick auf das „Recht am eigenen Selbstmord“: niemand von uns MUSS diese Regeln beachten – aber wir alle haben (zumindest bis auf Weiteres) als Christen und Bürger dieses Staats zu respektieren, wenn andere sie für sich in Anspruch nehmen wollen. Dies allgemein abzulehnen, wäre verwerfliche Bigotterie.

    • Das sehe ich etwas anders.

      Auch Christen sind Teil der Welt und damit unseres Staates. Insofern haben sie natürlich das Recht, innerhalb des gesetzlichen zulässigen Rahmens (und der ist extrem weit) ihre Meinung zu äußern und auch auf Rechtsänderungen hinzu wirken, sofern diese im Rahmen unserer Verfassung sind.

      Und da liegt der Unterschied von Abtreibung und Suizid.

      Es gibt (zumindest nach bisheriger Rechtsauslegung) kein verfassungsmäßiges Recht auf Abtreibung. Im Gegenteil, unsere Verfassung gibt werdenden Leben gewisse Rechte (wenn auch nicht die gleichen wie einem geborenen Menschen). In diesem Punkt für eine Gesetzesänderung zu streiten ist völlig legitim. Auch für Christen. Man muss nur akzeptieren, dass es andere Menschen gibt, die das anders sehen und für das Gegenteil streiten. Das ist demokratischer Diskurs. Allerdings sollte man dabei auch beachten, mit wem man sich da zusammen schließt. Du hast schon den Bezug zum Nationalsozialismus gebracht. Jeder weiß, dass die Nationalsozialisten zwar werdendes (deutsches) Leben schützen wollten, aber nur, weil sie Soldaten brauchten. Ansonsten mordeten sie Menschen gewissenlos. Wer heute mit Menschen zusammen für Lebensschutz demonstriert, die wenig Probleme damit haben, dass Flüchtlinge ertrinken oder auf Flüchtlinge inklusive Kinder schießen lassen will, der ist alles andere als glaubhaft.

      Suizid hingegen ist ein Menschenrecht, dass sich unmittelbar aus den beiden wichtigsten und grundlegensten Artikeln unserer Verfassung (Art 1 und 2) ergibt. Dieses Recht kann man selbst mit 2/3 -Mehrheit nicht streichen. Dieses Recht anderen absprechen zu wollen oder gar faktisch zu verhindern ist daher verfassungswidrig. Man kann anderer Meinung sein (man darf ja auch als Deutscher Monarchist sein), aber es ist keine demokratische Änderung dieses Rechts möglich. Man fordert also etwas verfassungsfeindliches.

    • Ich verstehe nicht so ganz, wie Du persönlich gegen Abtreibungen sein kannst, aber kein Problem damit hast, dass es so viele in unserer Gesellschaft und auch sonst auf der Welt gibt. Diese Tötungen von Menschen sind doch ganz inhuman und völliges Unrecht, gegen das man meiner Meinung nach unbdingt etwas tun muss, wie z.B. die Mütter wesentlich besser unterstützen oder auch die Väter anders mit in die Verantwortung nehmen. Der christliche Glaube will doch eigentlich das Positive bewirken. Vielleicht wäre es ja auch schon ein Fortschritt, wenn Ungeborene von vielen wieder mehr nicht nur als „Zellklumpen“ oder ähnliches sondern als Kinder gesehen würden. Wenn Abtreibungen verhindert werden können, ist dies doch mit Sicherheit im Sinne Jesu!! Und es würde unsere Welt menschlicher machen genau wie die Verhinderung von Suiziden z.B. durch eine bessere Palliativmedizin oder bessere Psychotherapieangebote.

  4. Das gibt Hoffnung, dass sich in Berlin und Köln doch so viele Menschen an den Märschen für das Leben beteiligten. Bin neben Abtreibung auch völlig gegen Sterbehilfe und sehe da, dass man versucht, über die Nennung von Extremfällen auch dies völlig salonfähig zu machen. Leider habe ich die Befürchtung, ähnlich wie das Herr Hehner hier schon geschrieben hat, dass dann bei dem Mangel an Pflegekräften dazu kommen wird, dass alten Menschen ein Suizid sehr nahe gelegt wird.😢

  5. Immer wieder versuchen konservative Interessengruppen, Selbstbestimmungsrechte zu beschneiden – besonders, wenn es um Fragen des Lebens geht, sowohl zu Beginn als auch am Ende. Leben schützen gilt nur für den Fötus, dann, nach der Geburt kann man mit den Menschen machen wie es beliebt, sie belügen, betrügen, indoktrinieren, manipulieren, in Kriegen verheizen usw.

    • „nach der Geburt kann man mit den Menschen machen wie es beliebt, sie belügen, betrügen, indoktrinieren, manipulieren, in Kriegen verheizen usw.“

      Das tun Linke wie Rechte, oder nicht?

    • Nein , das Selbstbestimmungsrecht will keiner beschneiden. Es geht aber darum, dass jede persönliche Freiheit und Selbstbestimmung dort endet, wo die Freiheit und Selbstbestimmung anderer dadurch geschnitten würde. Und das geschieht bei einer Abtreibung, weil der Mensch im Mutterleib dann seiner Freiheit zum Leben und seiner Selbstbestimmung gewaltsam beraubt wird. Ist das eigentlich so schwer zu verstehen?

      • Du bist doch gegen fir verfassungsmässige Freigabe von Suizid, oder?

        Dort willst du die Freiheit und Selbstbestimmung anderer also beschneiden.

        So ist das nicht glaubhaft.

  6. Der Mensch ist kein Verbrauchsmaterial

    Lieber Anderer Jörg: Ich bin ein irrender Mensch, habe nie absolute Wahrheiten – und bis zu dieser Aussage will ich gerne demütig zu sein. Aber trotzdem bin ich der Auffassung, dass es kein (schon gar kein allgemeines) Recht geben kann, sich zu jeder Zeit, praktisch aus jeder Erwägung heraus, zu Tode zu bringen. Damit würde das Leben schlechthin – und unser Leben als Mensch – wie ein Verbrauchsmaterial definiert: Was alt und marode ist, kann entsorgt werden: So würde dies aber niemand mit Verstand sagen, aber wir würden vielleicht so (wenigstens indirekt) leben. In den 1970er Jahren, noch im Nachklang auch zur Pillen-Enzyklika durch Papst Paul VI, diskutierte mit uns ein katholischer Priester – ausgerecht am Karfreitag – die Frage einer Verfügbarmachung von Leben. Dabei verspeiste er mit uns heiße Wurst, ein Zeichen dafür: Er war als Mensch nicht jemand, der nur legalistische Moralvorstellungen pflegte. Aber er dachte, dass man bald Menschen einfach züchten könnte, möglichst mit der guten genetischen Vorgabe von Gesundheit und/oder großer Intelligenz – und je nach Bedarf – auch mit Anpassungsfähigkeit und Gehorsam. Das brauche ich mir heute nur zuende zu denken, dass man da sich dann nach einem schönen Leben, vielleicht mit schöner Musik und begleiteter Tablettentherapie, sanft in den Tod begleiten lassen dürfte. Werbemotto: „Gesund sterben ist schöner als krank sterben“! Die Astrophysiker träumen schon davon, das riesigen Universum, bei denen auch in nahen Bereich Reisen 10.000 Jahre oder 100.000 Jahre dauern könnten, allerdings nicht mit lebenden Menschen zu überbrücken. Stattdessen könnte man Gene versenden, das menschliche Genom eingefroren und am Zielort kommen dann neue Menschen unter liebevolle Begleitung von Roboter-Hebammen zur Welt. In einer alternden Gesellschaft könnte eine ideologisch beabsichtigte Gehirnwäsche darin bestehen, die vielen Alten zu überreden und alles gut zu reden, sich liebevoll vom Leben zum Tode führen zu lassen.

    Zur Abtreibung sei darauf hingewiesen, dass es kein Recht gibt zur Abtreibung, sondern nur eine Straffreiheit unter den Bedingungen sozialer Beratung vorher und der Einhaltung einer 3-Monats-Frist. Dies war eine ethisch m.E. vertretbare Haltung. Wenn strategisch tatsächlich jemand dafür verantwortlich wäre, dass Flüchtlinge letztlich im Mittelmeer ertrinken, wäre dies meines Erachtung rechtlich „Tötung durch Unterlassen“ – und dies dürfte genauso straftbewährt sein wie der Totschlag. Zu Frau von Storch möchte ich nichts schreiben (auch aus Höflichkeit), sondern zur AfD nur: Wer aber einmal länger im Bundestags-Parlamentsfernsehen der AfD zuhört, der bekommt – entschuldigen Sie – das große seelische Kotzen. Dies ist bewusst und gekonnt vorgetragene Demagogik. Es ist unappetitlich. Von da ab konnte ich verstehen, dass keiner mit dieser Partei wirklich zusammenarbeiten kann und niemand auf die Idee käme, sich mit solchen Gestalten an einen gemeinsamen Tisch im Restaurant zu setzen. Der Quer-Beauftragte, ein Staatssekretär, wurde von einem AfD-Redner für Grobe ausgiebig befragt, ob für Quere auch die Bereitstellung von Tampon vorgesehen seien oder wie man dieses Problem regeln könnte. Dies ist kein schwarzer Humor mehr, sondern in der Nachformulierung auch weiterer Zwischenfragen pure Menschenverachtung. Das Unanständige der Partei ist nicht die oftmals völlig fehlende Sachkenntnis, sondern die Art mit Menschen umzugehen.

    Schlußsätze: Ich werde nie über eine Frau oder eine Familie, den Stab brechen, wenn – auch welchen Gründen auch immer – bei der ein Abbruch der Schwangerschaft stattfand. Aber ich bin dagegen etwas anderes zu postulieren, als dass Leben von Anfang an Leben ist. Aber die ganz normale Empfangnisverhütung mit der Pille kann man ja nicht als Schwangerschaftsabbruch bezeichnen. Obwohl die Kath. Kirche dies nicht mehr als Todsünde ansieht, also milde darüber hinweg geht, hat es doch weltweit falsche Signale gesendet und war ethisch nicht wirklich nachvollziehbar.
    Selbstverständlich ist der größte Unsinn und das allergrößte Leid nur das Vorhandensein der vielen Kriege, die nie jemand wirklich gewinnen kann.

    • > Aber trotzdem bin ich der Auffassung, dass es kein (schon gar kein allgemeines) Recht geben kann, sich zu jeder Zeit, praktisch aus jeder Erwägung heraus, zu Tode zu bringen.

      Die Auffassung steht Dir in einer freien Demokratie zu. Sie entspricht aber nicht unserer Verfassung, insofern wäre es illegal, sie anderen Menschen rechtlich aufzuzwingen.

      > Zur Abtreibung sei darauf hingewiesen, dass es kein Recht gibt zur Abtreibung, sondern nur eine Straffreiheit unter den Bedingungen sozialer Beratung vorher und der Einhaltung einer 3-Monats-Frist.

      Ja, eine Rechtssituation mit teilweise schlimmen Folgen. Selbst in konservativen Kreisen wird doch eigentlich nicht mehr bestritten, dass es ein faktisches Recht auf Abtreibung gibt. Statt die Regelungen im Sozialrecht zu regeln wählt man trotzdem das Strafrecht. Das hat zur Folge, dass Mediziner in diesem Bereich kaum noch fachkundig ausgebildet werden und dass es Regionen in Deutschland gibt, wo Abtreibungen mangels Möglichkeiten kaum noch möglich sind.

      Dazu kommt noch, dass man bei werdenden Leben, das droht, behindert zu sein, nahezu alle Schutzrechte, auch die 3-Monatsfrist, aufhebt. behindertes Leben ist offensichtlich auch für Konservative kaum was wert.

      Ich finde, jede Abtreibung ist eine zu viel. Aber das Strafrecht ist der falsche Weg. Kinder sind das Armutsrisiko Nr. 1 in Deutschland. Wir haben gerade in der Coronazeit wieder gesehen, wie wenig Kinder der Gesellschaft wert sind. Da gibt es genug zu tun. Aber einmal jährlich zu demonstrieren ist natürlich einfacher.

      • Nein, Vergehen gegen das menschliche Leben, ihre Tötung, müssen auch strafrechtlich geahndet werden. Schon jetzt geschieht viel zu viel Willkür und offenbar werden auch die bestehenden Bestimmungen zu § 218 ff nicht wirklich überprüft. Das ist ein Menschenrechtsskandal erster Ordnung.

  7. Es ist gerade die Menschenwürde, aus der das Recht auf Suizid hervorgeht. Es Menschen zu weigern ist folglich ein Verstoß gegen die Menschenwürde. Siehe: https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2020/02/rs20200226_2bvr234715.html

    Während diese sog. ‚Lebensschützer‘ bei Abtreibung damit argumentieren, dass hier andere über ein menschliches Leben bestimmen, tun sie beim Thema Suizid genau das, was sie dort anprangern. Sie wollen über andere bestimmen.

    Gut wäre es, wenn dieser Lebensschutz sich auch mal verbinden würde mit z.B. Lebensschutz für Flüchtlinge, z.B. diese nicht mehr auf dem Mittelmeer ertrinken zu lassen. Aber das würde ja den doch immer noch reichlich vorhandenen Verbindungen dieser Bewegung zur AfD (z.B. über Joachim Kuhs, AfD-Abgeordneter im EU-Parlament und bisher auch Frau von Storch) widersprechen. Immerhin scheint man dieses Problem mit der AfD erkannt zu haben und geht zumindest vordergründig inzwischen etwas auf Distanz. Früher hatte man ja kein Problem damit, dass Frau von Storch in der 1. Reihe mitlief, die ja früher auf Frauen und Kinder schießen lassen wollte, wenn das Flüchtlinge waren.
    https://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/beatrix-von-storch-afd-vizechefin-will-polizei-sogar-auf-kinder-schiessen-lassen-14044186.html

Die Kommentarspalte wurde geschlossen.

Zuletzt veröffentlicht