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„Woche für das Leben“: EKD steigt aus

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zieht sich aus der ökumenischen „Woche für das Leben“ zurück. Künftig soll das Engagement für Lebensschutz in anderen Formaten erfolgen.

Seit 1994 veranstalten die Katholische und die EKD gemeinsam die „Woche für das Leben“. Damit ist in absehbarer Zeit Schluss. Die EKD habe das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz bei einer gemeinsamen Sitzung in Hannover darüber informiert, dass sie sich ab dem kommenden Jahr in anderen Formaten für die Themen des Lebensschutzes einsetzen werde, sagte ein EKD-Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch. Die ökumenische Initiative wird demnach 2024 letztmals mit Beteiligung der EKD stattfinden.

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Grund für den Rückzug sei, dass die öffentliche Wirkung der „Woche für das Leben“ in den vergangenen Jahren „nur noch sehr partiell und regional unterschiedlich“ gegeben gewesen sei. Die Themen des Lebensschutzes blieben gesellschaftlich für die evangelische Kirche von höchster Bedeutung, betonte der Sprecher.

Bedauern und Unverständnis

Die Aktionswoche wurde 1991 erstmals auf Initiative des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und der Deutschen Bischofskonferenz begangen. 1994 trat der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) der Initiative bei. Die ökumenische Initiative macht auf die Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit des menschlichen Lebens in all seinen Phasen aufmerksam.

„Dass das grundlegend gemeinsame Zeugnis für Lebensschutz der beiden großen Kirchen jetzt nicht mehr so wahrgenommen wird, finde ich nicht gut“, kommentierte der Ökumene-Experte Dr. Burkhard Neumann gegenüber domradio.de.

Künftig will sich die EKD auf den „Tag der Schöpfung“, der jedes Jahr am ersten Freitag im September begangen wird, konzentrieren, hieß es. Der „Tag der Schöpfung“ ist eine Initiative der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), der 18 Kirchen unterschiedlicher Traditionen angehören.

Quelleepd

16 Kommentare

  1. zum anderen Jörg

    Sexueller Missbrauch findet größtenteils im nahen sozialen Umfeld von Kindern und Jugendlichen statt. Dazu gehören Angehörige, der Freundes- und Bekanntenkreis der Familie oder auch Mitarbeitende in Bildungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen. In den meisten Fällen erleiden Kinder und Jugendliche sexuelle Gewalt in ihrer Kernfamilie…
    was verschwiegen wird! – so stehts überwiegend im Internet an vielen Stellen –

    die kath. Kirche hat sich sehr spät, (vielleicht auch deshalb, weil Kinder allgemein in unserer Gesellschaft nie eine Lobby
    hatten – im Gegenteil siehe Anzahl der Abtreibungen) aber doch endlich diesem Thema gestellt und mit der Aufarbeitung begonnen.

    Wer außer Gott ist glaubwürdig?

    • > Sexueller Missbrauch findet größtenteils im nahen sozialen Umfeld von Kindern und Jugendlichen statt.

      Macht das den jahrzehntelangen, wohl sogar jahrhundertelangen institutionellen systemischen Missbrauch durch die kath. Kirche irgendwie besser? Entschuldigt das irgendwas?

      Sagst Du deren Opfer: Ach Leute, in Familien passiert doch viel mehr, was beschwert ihr euch?

      > und mit der Aufarbeitung begonnen.

      Bis heute wird die Aufklärung so weit es geht verhindert. Was selbst Untersuchungskommissionen der katholischen Kirche selbst feststellen in ihren Gutachten.

      Bis heute wird es auch weiter Missbrauch geben. Wahrscheinlich aber jetzt mehr in Ländern, wo das Thema noch nicht so präsent ist wie afrikanischen oder asiatischen Ländern.

  2. Schämt sich die Kirche nicht mehr? Selig sind nur noch Impfung, Waffenlieferungen, Wärmepumpen und E-Autos. Es wird Zeit das die Führung der ev. Kirche endlich abtritt und wieder richtige Christen diese Ämter übernehmen. Dieser Politikmediale Gleichschritt mit der Grünlinken Politik ist nicht mehr mit anzusehen.

      • Wo habe ich das geschrieben? Die Schöpfung muss bewahrt werden, das ist für mich als Christ selbstverständlich, steht ja auch in der Bibel. Ist nur die Frage zu klären ob sich die Kirche mit kriminellen Klimaklebern und Atheisten auf eine ebene stellen sollte? Darüber schonmal nachgedacht?

        • Versöhnen statt spalten

          Lieber Markus Werner, man kann gewiss kritisieren, dass die Ev. Kirche aus der „Woche des Lebens“ nach 2024 aussteigt. Der „Tag der Schöpfung“ ist sicherlich auch ein gutes Anliegen. Allerdings erfolgte dies vermutlich, weil beides fast das Gleiche ist – aber diese wurde schlecht kommuniziert. Eigentlich hätte man auch alles zu lassen können wie es war. Sie schreiben: „Ist nur die Frage zu klären ob sich die Kirche mit kriminellen Klimaklebern und Atheisten auf eine Ebene stellen sollte? Darüber schonmal nachgedacht“? Dazu fällt mir nur ein, dass alleine diese Formulierung schon fast an eine Schmähkritik grenzt. Diese Meinung darf man also haben, aber sie ist grundfalsch. In der allgemeinen deutschen Öffentlichkeit gibt es dazu drei unterschiedliche Meinungen: Zu 1: Die Klimakleber sind (zumindest) kriminell. Zu 2: Die Motive der Klimakleber sind nachvollziehbar, aber sie tragen nicht dazu bei, das Einvernehmen zu mehr Kampf gegen die Klimakatastrophe zu stärken. Zu 3: Die Klimakleber handeln aus einem ethischen Notstand heraus richtig, auch wenn sie gegen Strafgesetze verstoßen. Ich vertrete die Auffassung unter der Nummer 2. Interessant ist, dass bei dem sehr frommen Deutschen Evangelischen Kirchentag nunmehr in Nürnberg, der sich auch mit vielen relevanten gesellschaftlichen Fragen befasste (und an dem ich auch teilnahm), sich auch die Klimakleber am Nürnberger Hauptbahnhof einbetonierten. Zornig machte mich aber, dass eine Nürnberger Tageszeitung, unter der Überschrift des Kirchentages, auch von den Klimaklebern berichteten und damit in Windeseile den Anschein überall hin verbreitete, die Aktivisten „der letzten Generation“ seien im Grunde somit eine Aktion der Christinnen und Christen in Nürnberg. Dazu kam noch, dass der sehr gute Prediger der Kirchentagsschlussveranstaltung, ein Querer Mitchrist mit anderer Hautfarbe, in seiner als einer (Buß)-Predigt gemeinten Ansprache sagte: „Auch wir alle als Christen könnten die letzte Generation sein“! Damit war deutlich und eindrücklich gemeint, dass unser aller Engagement gefragt ist, vor dem Hintergrund vor allem der Klimakrise, des Krieges in der Ukraine sowie woanders, als auch gegen Rassismus und Hass. Danach wurde der Pfarrer, der für seine Worte von tausenden Menschen große Zustimmung erhielt, öffentlich unsäglich angegangen und beleidigt. Vor allem auch, weil er Jesus zurecht an der Seite von Minderheiten, mit anderer Hautfarbe oder beispielsweise der Queren sieht.

          Lieber Herr Werner, was eigentlich wollen Sie (christlich) aussagen in Ihrem Kommentar mit: „Schämt sich die Kirche nicht mehr? Selig sind nur noch Impfung, Waffenlieferungen, Wärmepumpen und E-Autos. Es wird Zeit, dass die Führung der ev. Kirche endlich abtritt und wieder richtige Christen diese Ämter übernehmen. Dieser Politikmediale Gleichschritt mit der Grünlinken Politik ist nicht mehr mit anzusehen“! Waffenlieferungen an die Ukraine sind eine ethisch schwierige Frage. Wärmepumpen und E-Autos aber konfessionell und damit christlich so neutral wie Nudelsalat oder vegetarisches Essen, also technisch-sachlicher Natur. Sodann wäre das Unterlassen der Impfungen in der Corona-Pandemie im Ergebnis mit Millionen Toten gewesen, dass hier endgültig die Verbalradikalen die Anführerschaft vollständig die Vorherrschaft übernommen hätten. Obwohl ich durchaus kein Wahlgänger der Grünen bin, gibt es da genauso viele Christinnen und Christen wie in den anderen Parteien. Bei der AfD kann man dies deutlich bezweifeln. Im übrigen ist die Ev. Kirche kein Mensch, der bestimmte Meinungen und Haltungen lebt, sondern die Summierung ganz vieler unterschiedlicher Christinnen und Christen, die Gott sei es gelobt, Denkfreiheit genießen. Es gibt keine richtigen und nicht richtigen Christen, sondern nur Menschen die Sünder sind und zugleich auch mit Gott unverdient versöhnt. Also versöhnen sie doch lieber als zu spalten und Vorurteile zu formulieren. Es ist doch besser die Sache Jesu zu vertreten, auch wenn die Jesusnachfolger wie die Jünger damals durchaus unterschiedlich denken.

  3. Wenn man sich weltweit die zuletzt entdeckten Kindergräber auf katholischen Einrichtungen anschaut, den immensen Kindesmissbrauch durch katholische Geistliche, die bezahlten Abtreibungen bei Kindern von Priestern oder aktuell die Proteste der katholischen Kirche, weil Malta Abtreibungen erlauben will, wenn das Leben der Mutter in akuter Gefahr ist (Abtreibungen bei Minderjährigen, Inzest oder Vergewaltigung bleiben weiter verboten)

    Dann ist es auch eine Sache der Glaubwürdigkeit. Und die hat mindestens die katholische Kirche bei diesem Thema völlig verloren.

  4. Es hat mich zuerst schockiert, dann fiel mir ein das die Evangelische Kirche Lebensschutzgruppen die Teilnahme am Kirchentag nicht erlaubt hat. Passt zusammen mit einer Kirche die immer mehr den Zeitgeist und immer weniger Jesus verehrt.

    PS: Aber kriminellen Gruppen wie den Klimaklebern eine Plattform bieten

    • Unwahrheiten

      Lieber EinFragender: Beide stimmt nicht. Weder durften Lebensschutzgruppen nicht am Kirchentag teilnehmen. Aber den Klimaklebern als Gruppe wurde am Kirchentag keine Plattform geboten. Es ist ebenso nicht erwünscht als Gruppierung Hass und Hetze zu verbreiten und sich nicht èinem Diskurs nicht zu stellen. Privat ist es jedem Menschen erlaubt – und sogar erwünscht – an Kirchen- oder Katholikentagen teilzunehmen. Im übrigen haben die Teilnehmer genauso an Gottesdiensten, Agape- und Abendmahlsfeiern, Bibelarbeiten, ökumenischen Veranstaltungen und anderen geistlichen Angeboten reichlich teilgenommen, als auch über gesellschaftliche und politische Frage fair diskutiert, u. a. mit Politikern aus fast allen Parteien. Auch der Wunsch mancher Menschen, die im Kirchentag sowie in der Kirche allgemein nur Böses sehen hat sich ebenso nicht erfüllt, es mögen nach der Corona-Pandemie möglich weniger Leute dort mitmachen. Es waren schon bei seiner Eröffnung etwas 130.000 Teilnehmer*innen, auf dem Markt der Möglichkeiten etwa 200.000 Leute. Exakt zählen ist es allerdings nicht möglich: Man muss die Nürnberger einrechnen und auch jene die nur tageweise kamen. Im übrigen waren die Politiker ehrlich was ihren Glauben betrifft: Frau Baerbock hatte angegeben nicht an Gott zu glauben, aber gerne in der Kirche zu bleiben. Herr Habeck sagte, er glaube nicht. Der Bundeskanzler gab an, er sei getauft und konfirmiert, wollte aber seinen anderen Grund für einen Kirchenaustritt nicht angeben. Was also ist an unseren Politikern so furchtbar und unchristlich, ob sie nun bei solchen Angelegenheiten einen notwendigen Diskurs führen oder auch nicht ?

  5. Die Begründung ist schon ein bisschen arg dünn. Bloss nicht zu konkret werden …
    Ich bin mal gespannt, wie (und ob überhaupt!) die Themen der „Woche für das Leben“ dann am „Tag der Schöpfung“ auftauchen.

  6. Der Zeitgeist-EKD ist die LG…+_Problematik wichtiger als das Wort Gottes. Die Menschen werden es der EKD danken. Ohne Gott geht der Weg in die Finsternis.

  7. Klaro, beim „Tag der Schöpfung“ kann man pseudofromm Umwelt und Naturschutz, Klimarettung und letzte Generation in den Mittelpunkt stellen und das ohne sich bei den Feministinnen eine blaues Auge zu holen. Das alles läuft dann unter der Rubrik Schöpfung bewahren. Wobei der Schöpfer vermutlich ein undefinierbares energetisches Kraftfeld darstellt, ähnlich dem weiblichen Zyklus. Ungeborene Babys vor der Abtreibung zu retten, ist eben nicht gerade woke und vor allem wird man mit verbohrten „Lebensschützern“ und Erzkonservativen schnell in einen Topf geworfen.
    Die Verantwortlichen der EKD sind schon beinahe wieder originell, soviel „Selbstverleugnung“ und intellektuelle Verweigerung ohne die Spur von Scham ist bemerkenswert.

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