Sonntagsblatt, Kirche und Leben

ZDF-Doku deckt Rassismus in der Kirche auf

In deutschen Kirchen begegnen People of Color häufig Ausgrenzung und Vorurteilen. Die ZDF-Doku „Kirche ohne Rassismus?“ zeigt, warum sie trotzdem nicht schweigen.

Der alltägliche und strukturelle Rassismus in kirchlichen Kontexten bleibe oft unter der Oberfläche, berichtet das Sonntagsblatt. In einem Artikel von Kirche und Leben heißt es, dass People of Color in deutschen Kirchen selten Führungspositionen erhalten. „Stattdessen kommen sie eher auf Plakaten für Spendenaktionen vor.“

Das beleuchtet die ZDF-Dokumentation „Kirche ohne Rassismus?“ von Susanne Böhm. Die Regisseurin will laut Sonntagsblatt „genau hinhören und die Erfahrungen sichtbar machen – ohne Polarisierung, aber mit klarer Haltung“. Der Film erzählt unter anderem die Geschichten zweier katholischer Pfarrer mit kongolesischen und nigerianischen Wurzeln. Auch Sarah Vecera, Theologin und Bildungsreferentin mit dem Schwerpunkt „Rassismus und Kirche“, kommt zu Wort. Außerdem wird berichtet, wie Betroffene Veränderungen anstoßen.

Weiterlesen im Sonntagsblatt und bei Kirche und Leben

Hinweis: Der Begriff „People of Color“ ist eine internationale Selbstbezeichnung von und für Menschen mit Rassismuserfahrungen.

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3 Kommentare

  1. Jeder Menschen hat Anspruch auf Liebe und Soziale Teilhabe

    Das ZDF-Doku deckt Rassismus in der Kirche auf. Der alltägliche und strukturelle Rassismus in kirchlichen Kontexten bleibe unter der Oberfläche, berichtet u. a. das Sonntagsblatt. In meiner Neuheimat in Kaiserslautern/Pfalz gibt es 101 Ethnien und damit Menschen auch aller Hautfarben und Kulturen, besondere dort auch durch die größte US-amerikanische Basis Ramstein außerhalb der Vereinigten Staaten. Ich gehe davon aus, daß im Regelfall es jede/r für normal halten müsste, das Menchen eine andere Hautfarbe, teilweise auch andere kulturelle Angewohnheiten und ebenso auch Religion haben. In meiner alten Heimat in in Bad Ems war es in meiner Kindheit so, daß Menschen mit dunkler Hautfarbe eher bewundert wurden wie ein absolut seltenes Wesen oder Naturwunder. Denn es gab keine sozialen Reibungspunkte und Soll-Bruchstellen. Nach dem Krieg hatten die allerersten Deutschen überhaupt erst Kontakt mit dunkelhäutigen Menschen in Form amerikanischer Soldaten. Vielleicht ist in jener Zeit aufgefallen, daß diese Menschen selbst auch im eigenen Land unter Vorurteilen litten und in den USA dies ein existenzielles Problem war. Dort waren die entschiedenen Haltungen vorallem von Martin-Luther King, und seinem Freund Billy Graham, als strikte Gegner von Rassismus bekannt. Graham lehnte es ab, Evangelisation zu halten, wo in den Versammlung Rassentrennung stattfand: In einigen Fällen hat er selbst Hand angelegt, hier die Seile zwischen den Menschen zu entfernen. Eine der schlimmsten und auch unmenschlichen Erscheinungen, verkleidet in antiquarische Moralvorstellungen, ist die Ablehnung querer Menschen, vorallem weil diese keine andere Hautfarbe haben, aber sie sind von der Schöfung anders geformt. Dass solche Haltungen heute in unseren Kirchen noch möglich sind, müsste jeder und jedem normal empfindenen Christen eigentlich die Schamröte ins Gesicht treiben. Sie sind wertvolle Menschen und sie können genauso auch schwierig sein wie jede und jeder andere auch. Dass Christen Jesus doch als friedlichen und sanften Menschensohn erlebten, kann doch Gott nicht umdeuten in einen antiken grausamen Tyrannen, vor dem jeder Angst haben muss. Gott ist die Liebe, er wirft kein Feuer vom Himmel und er schickte Jesus als Feuerwehrmann gegen alle unsere Unmenschlichkeiten. Dafür starb er sogar am Kreuz. Und er soll als sanftmütiger Herrscher wiederkommen. Dann in einer Zeit, wo die Schwerter zu Pflugscharen werden, die Kriege geächtet, sowie die 10 Gebote und die Bergpredigt dann vielen Menschen wieder im Herzen brennt.

    Ich denke, Rassismus lässt sich ursächlich nur erklären, daß wir von unserem Denken und Empfinden Menschen einteilen nach sehr äußerliche Kriterien, für die wir selbst ein äußerliches Muster darstellen. In gesellschaftlicher Realität hatte dies dann aber weitreichende Folgen, daß eine Teilhabe am Fortschritt nicht allen Menschen zugänglich gemacht werden konnte und sozialer Sprengstoff entstand. Nelson Mandale in Südafrika hatte sehr gut dazu beitragen, etwa zuvor durch Teegespräche mit Todfeinden, in der man sich gegenseitig dann als Menschen wahrnahm, eine Befriedung in diesem Lande, friedliche Wahlen und hier auch die Abschaffung der Rassentrennung zu erreichen. Dort funktioniere dies aber nicht alleine durch eine Änderung der Haltungen, sondern vor allem durch die Praxis der Vergebung. Wir sollten immer bereit sein, Gottes Vergebung für uns anzunehmen, wenn wir Menschen, aus Gründen auf die sie keinen Einfluss haben, aus unserem Gemeinschaften auszuschließen. Dem muss dann aber auch eine Änderung der Haltung entsprechen.

    Die absolute Falschheit von Rassismus lässt sich nur damit begründen, daß alle Menschen Geschöpfe Gottes sind, mit gleichen Rechten und Werten ausgestattet und ich Gott selbst infrage stelle, wenn ein Mensch mit einer anderen Hautfarbe oder Kultur nicht genehm empfinde. Selbst jüdische Mensch sind keine eigene Rasse, weil es dunkelhäutige jüdische Menschen gibt, oder Blonde aus Schweden. Jeder Mensch hat Anspruch auf Nächstenliebe und soziale Beziehung, wobei Rassismus, Antisemitismus und Rechtsradikalismus oftmals ideologische Überschneidungen haben, jeweils um die eigene abstruse Ideenwelt zu begründen. Rechtsradikale Gewalt und Bedrohung bei uns in Europa sprechen dafür eine eigene Sprache und leider ist es die Sprache, die eine Abwesenheit humaner Haltungen zumeist deutlich zeigt. Toleranz ist immer notwendig, aber keine Toleranz gegen Intoleranz und Menschenfeindlichkeit angezeigt. Das falsche Lieblingsnarrativ besteht darin, automatisch jeden Flüchtling bzw. Migranten als potentielle Bedrohung anzusehen und dies auch in Sprache, Haltung und rechtswidrigen Handlungen an unseren Grenzen zu verwirklichen. Jesusnachfolger:innen müssten eigentlich antyzyklisch ticken – also wenn notwendig auch gegen den Strom zu schwimmen.

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