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Käßmann: Trotz Ökumene bleiben Differenzen zu Katholiken

Die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, zieht eine positive Halbzeitbilanz des Jubiläumsjahres. „Dieses Mal wird international und nicht deutschnational gefeiert“, sagte die Theologin dem Evangelischen Pressedienst. Das Konzept sei „nicht konfessionalistisch, sondern ökumenisch“.

Angesichts ökumenischer Annäherung sollten die bleibenden Unterschiede zur katholischen Kirche aber nicht geleugnet werden, sagte die frühere EKD-Ratsvorsitzende. „In der konfessionellen Differenz liegt auch eine kreative Kraft“, sagte die Theologin dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Eine Einheitskirche fände ich genauso langweilig wie eine Einheitspartei.“

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Die Theologin benannte das Papsttum, die Marienverehrung sowie das Verständnis von Kirche und Abendmahl als bleibende Differenzen. Im Festjahr zum 500. Reformationsjubiläum müsse es den Protestanten darum gehen, „die richtige Balance zu finden zwischen ökumenischer Ausrichtung einerseits und klarer evangelischer Grundhaltung andererseits“.

Der Höhepunkt des Reformations-Jubiläumsjahres, das noch bis Ende Oktober gefeiert wird, ist ein Gottesdienst am 28. Mai in Wittenberg, bei dem bis zu 200.000 Menschen erwartet werden. Er ist zugleich Abschluss des Deutschen Evangelischen Kirchentags, der ab dem 24. Mai in Berlin stattfindet, und von sechs regionalen Kirchentagen in Mitteldeutschland. „Es gibt eigentlich gar keine Entschuldigung, als evangelische Christin oder als evangelischer Christ am 28. Mai nicht dabei zu sein“, sagte Käßmann. „Das ist ein 500-Jahres-Ereignis, das kommt nicht wieder.“

Käßmann äußerte die Hoffnung, dass von dem Jubiläum ein Signal der Ermutigung ausgeht. „Wir werden Besuch bekommen von Christinnen und Christen aus der ganzen Welt, die ganz andere Sorgen haben“, sagte sie. „Das sollte uns in Deutschland aufrütteln, nicht so viel Angst vor der Zukunft zu haben.“ Sie wäre sehr glücklich, „wenn sich Menschen ermutigt fühlten, in die Kirche einzutreten oder ihre Kinder taufen zu lassen“.

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