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„Zu liberale Äußerungen“: Westfälische Pfarrer kritisieren Haltung des Präses zu Homosexuellen

Westfälische Pfarrer haben den evangelischen Präses Alfred Buß in einem offenen Brief wegen seiner Haltung zur Homosexualität kritisiert. Mit seinen liberalen Äußerungen zu «gelebter Homosexualität» verlasse der Präses die offizielle Linie der westfälischen Kirche, sagte Pfarrer Christoph Dickel dem epd am Mittwoch in Halver.

Es werde befürchtet, dass der Präses «den Weg bereitet für Reformen in der westfälischen Kirche, die die Segnung oder Trauung gleichgeschlechtlicher Paare erlauben», heißt es in dem offenen Brief, den der Theologe gemeinsam mit rund 30 Pfarrern aus den Kirchenkreisen Lüdenscheid, Münster, Soest und Witten formuliert hat. Präses Buß wies die Vorwürfe zurück.

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Anlass für die Kritik der Pfarrer sind ein Forum der westfälischen Kirche und der US-Partnerkirche «United Church of Christ» (UCC) zur Homosexualität, das im September stattfand, und Äußerungen des westfälischen Präses auf dem Evangelischen Kirchentag in Bremen. Dort hatte Buß betont, es sei Aufgabe der Kirchenleitungen, Homosexuelle vor Diffamierungen zu schützen. Homosexualität sei weder eine Fehlentwicklung noch eine Krankheit, hatte der Präses auf einer Veranstaltung des Forums «Homosexuelle und Kirche» erklärt. Auch Linkshänder habe man lange Zeit umerziehen wollen, sie würden aber heute akzeptiert.

In ihrem Brief mahnen die Pfarrer, der Beschluss der westfälischen Landessynode von 1996 zur «Vielfalt der Lebensformen» dürfe nicht verlassen werden. Es sei Konsens in der Kirche, dass es keine Amtshandlung wie Segnung oder Trauung gleichgeschlechtlicher Paare gebe, sondern nur eine «seelsorgerliche Begleitung». Wo Homosexualität als «naturgegeben» hingenommen und Therapien diskreditiert würden, verweigere man Menschen, die unter ihren homosexuellen Empfindungen litten, die Hilfe zur Veränderung. Die Sicht des Präses sei «ein Weg von der Abkehr der biblischen Orientierung».

räses Buß betonte, er habe die Grundlage des Synodenbeschlusses mit seinen Äußerungen nicht verlassen. Es liege ihm aber daran, dass der Dialog mit denen, die in diesen ethischen Fragen zu anderen Ergebnissen kämen, nicht abreiße, heißt es in einer Antwort des leitenden Theologen. «Wir dürfen einander nicht unser Christsein absprechen, sondern müssen behutsam miteinander umgehen», mahnte Buß.

Quelleepd

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